Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schwerer Wirbelsturm in der Karibik: „Maria“ tobt
> Hurrikan „Maria“ erreicht am späten Montagabend die Karibik-Insel
> Dominica. Dabei kämpft die Region noch mit den verheerenden Folgen von
> Wirbelsturm „Irma“.
Bild: Diese Satelliten-Aufnahme der Nasa zeigt „Maria“ von oben
Pointe-à-Pitre/Miami afp/dpa | Zwei Wochen [1][nach dem verheerenden
Wirbelsturm „Irma“] werden die Inseln in der Karibik erneut von einem
Hurrikan der höchsten Kategorie fünf bedroht. „Maria“ traf in der Nacht zu
Dienstag auf der der Insel Dominica mit Windgeschwindigkeiten von bis zu
260 Stundenkilometern auf Land, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA
(NHC) mitteilte. Auf Guadeloupe und in der Dominikanischen Republik gab es
Evakuierungen.
Innerhalb von wenigen Stunden wurde „Maria“ von Kategorie zwei schrittweise
auf die höchste Kategorie fünf hochgestuft. Damit handele es sich um einen
„potentiell katastrophalen“ Wirbelsturm, warnte das NHC in Miami.
Wenig später traf „Maria“ auf Dominica auf Land. Dort wurden Flughäfen und
Häfen geschlossen und alle verfügbaren Notunterkünfte in Betrieb genommen.
In sozialen Online-Netzwerken berichteten Inselbewohner über umgestürzte
Bäume und Strommasten, starken Regen und Überschwemmungen. „Ich weiß nicht,
wie viele Menschen starben, wir wurden brutal von Hurrikan „Maria“
getroffen“, sagte Regierungschef Roosevelt Skerrit laut einem Bericht des
TV-Senders TeleSur am späten Montagabend (Ortszeit).
Das NHC riet den Leeward-Inseln, zu denen das französische Überseegebiet
Martinique, das US-Außengebiet Puerto Rico sowie die britischen und
US-Jungferninseln gehören, sich auf hohe Wellen, Sturmfluten und Erdrutsche
einzustellen. Von der Insel St. Lucia wurden bereits Überschwemmungen,
Erdrutsche und Stromausfälle gemeldet.
## 16.000 Haushalte ohne Strom
Auf der französischen Insel Guadeloupe wurden vorsorglich mehrere Gebiete
evakuiert. Dort galt die höchste Sturmwarnstufe violett, alle Einwohner
wurden aufgerufen, drinnen Schutz zu suchen. Auf der französischen Insel
Martinique waren nach Angaben des Versorgers EDF 16.000 Haushalte ohne
Strom. Air France, Air Caraibes und Corsair sagten ihre Flüge von und nach
Martinique und Guadeloupe ab.
Das Katastrophenschutzzentrum der Dominikanischen Republik ordnete für
Dienstag und Mittwoch vorsorgliche Evakuierungen an. Davon seien
insbesondere Gebiete im Norden des Urlaubslandes betroffen, hieß es.
Der Leiter einer Hurrikan-Taskforce der britischen Armee, Chris Austin,
sagte: „Wir bereiten uns auf das Unerwartete vor, wir planen für das
Schlimmste.“ Die niederländische Marine erklärte im Kurzmitteilungsdienst
Twitter, Soldaten seien auf dem Weg zu den kleinen Inseln Saba und St.
Eustatius, um dort für Sicherheit zu sorgen.
Frankreichs Innenminister Gérard Collomb hatte am Sonntag die sofortige
Entsendung von 110 zusätzlichen Soldaten des Zivilschutzes und hunderter
weiterer Einsatzkräfte angekündigt. Da Guadeloupe bislang die
Logistikzentrale für die Hilfslieferungen an die von Hurrikan „Irma“
betroffenen Inseln gewesen sei, rechnete Collomb wegen „Maria“ nun mit
„großen Schwierigkeiten“.
## Zu spät reagiert
Die Regierungen in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden sehen
sich seit dem Durchzug von „Irma“ Vorwürfen ausgesetzt, sie hätten zu sp�…
auf das Unwetter in ihren Überseegebieten reagiert. Für Unmut sorgten neben
Stromausfällen sowie Trinkwasser- und Lebensmittelengpässen auch
Plünderungen.
„Irma“ hatte vor zwei Wochen in der Karibik schwere Zerstörungen
angerichtet. Mindestens 40 Menschen starben. Anschließend wütete der
Hurrikan im US-Bundesstaat Florida.
Nach neuen Angaben vom Montag starben dort mindestens 50 Menschen infolge
des Hurrikans. Auf dem Festland von Florida seien 34 Menschen durch „Irma“
ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Bei dieser vorläufigen Bilanz
wurden allerdings nicht die Opfer auf den Keys mitgezählt; auf der
Inselkette vor Florida starben nach Angaben der zuständigen
Bezirksverwaltung mindestens acht Menschen. Auch die acht Menschen, die in
einem Altersheim bei Miami wegen Stromausfalls infolge des Sturms starben,
wurden in der vorläufigen Bilanz noch nicht mitgezählt.
Viele Wissenschaftler vermuten, dass schwere Wirbelstürme wie „Irma“ und
davor „Harvey“ aufgrund des Klimawandels an Intensität zunehmen.
19 Sep 2017
## LINKS
[1] /Starker-Wirbelsturm-ueber-der-Karibik/!5446210
## TAGS
Hurrikan
Karibik
Hurrikan
Orkan
Puerto Rico
Puerto Rico
Puerto Rico
USA
Sturmflut
Florida
Sturmflut
Hurrikan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sinnvoller Karibikurlaub: Aufräumen im Dschungel
Die Karibikinsel Dominica wurde vom Hurrikan „Maria“ zerstört. Freiwillige
können nun beim Wiederaufbau helfen und dabei günstig urlauben.
Orkanfolgen in der Hauptstadt: Friederike verschont Berlin
Orkan tobt durch Deutschland. Berlin hat Glück gehabt. Leidtragende sind
hauptsächlich Reisende. Es könnte noch ein bisschen dauern, bis die Züge
wieder normal fahren.
US-Hilfe für Puerto Rico: Trump belehrt Hurrikan-Opfer
34 Menschen starben, nur ein kleiner Teil der Bevölkerung hat wieder Strom.
Der US-Präsident aber nutzt seinen Besuch, um sich zu inszenieren.
Kommentar Hurrikan auf Puerto Rico: Begehrte Trümmerlandschaft
Das US-Festland hat wenig Interesse an der verheerenden Zerstörung auf
Puerto Rico. Konzerne wittern die Chance, den Großteil der Insel zu
privatisieren.
Nach Hurrikan über Puerto Rico: Trump lobt seine Bemühungen
Der Sturm „Maria“ hatte die Insel schwer getroffen. Hilfe aus den USA lässt
auf sich warten. Von Kritik will der US-Präsident nichts wissen.
Wirbelsturm „Irma“ in Florida: Festnahmegrund Hurrikan
Florida ergreift drastische Maßnahmen: Flutretter führen Obdachlose in
Handschellen ab, Papierlose fürchten sich vor dem Sturm und vor
Abschiebung.
Hurrikan „Irma“ in den USA: Auf Kategorie eins heruntergestuft
In Teilen Floridas löste der Sturm bereits Überflutungen aus. Mit extrem
starken Windböen und Regenfällen zieht er nach Norden. Millionen Haushalte
sind ohne Strom.
Hochwasserschutz in Miami Beach: Eine Stadt erhebt sich
Um sich vor Überflutungen durch Wirbelstürme wie Hurrikan Irma zu schützen,
hebt die Stadtverwaltung von Miami Beach das Straßenniveau an.
Hurrikan in den USA: „Irma“ erreicht Südspitze Floridas
Die Behörden haben 6,3 Millionen Einwohner Floridas aufgerufen, sich in
Sicherheit zu bringen. Es werden Sturmfluten von 4,5 Metern Höhe erwartet.
Starker Wirbelsturm über der Karibik: Florida zittert vor Hurrikan „Irma“
5,6 Millionen Menschen sind in Florida auf der Flucht vor Wirbelsturm
„Irma“. Meteorologen warnen vor 3-Meter-Wellen. In der Karibik droht ein
neuer Hurrikan.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.