| # taz.de -- Sanktionen gegen Nordkorea: Aufrüsten für den Ernstfall | |
| > Donald Trump will Südkorea mit Waffen ausstatten, um den Druck auf | |
| > Pjöngjang zu erhöhen. Putin ist dagegen, Merkel plädiert für | |
| > diplomatische Lösungen. | |
| Bild: Schweres Geschütz: Mit diesen Panzern fährt die südkoreanische Armee d… | |
| New York afp | Die USA haben nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas eine | |
| massive Aufrüstung Südkoreas in Aussicht gestellt. In einem Telefonat mit | |
| Südkoreas Präsident Moon Jae In signalisierte US-Präsident Donald Trump | |
| seine Bereitschaft für ein milliardenschweres Rüstungsabkommen mit Seoul. | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin warnte dagegen am Dienstag vor | |
| „militärischer Hysterie“. Er wies zudem die US-Forderung nach verschärften | |
| UN-Sanktionen zurück, die auch die Bundesregierung unterstützt. | |
| Trump war sich in dem Telefonat mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon | |
| einig, „den Druck auf Nordkorea maximal zu erhöhen“, wie es aus dem Weißen | |
| Haus hieß. Trump ist demnach prinzipiell bereit zum Verkauf „von Waffen und | |
| Rüstungstechnik im Wert von mehreren Milliarden Dollar an Südkorea“. | |
| Genauere Angaben machte die Regierung in Washington zunächst nicht. | |
| Putin warnte bei einem Treffen der aufstrebenden Schwellenländer Brics im | |
| chinesischen Xiamen vor einer „militärischen Hysterie“ im Umgang mit | |
| Nordkorea. „All dies kann in einer weltweiten Katastrophe enden“, betonte | |
| er. Putin bezeichnete neue Sanktionen gegen Pjöngjang zugleich als „sinnlos | |
| und wirkungslos“. | |
| Die USA hatten am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung des | |
| UN-Sicherheitsrats für einen neuen, schärferen Sanktionsbeschluss gegen | |
| Nordkorea geworben, den Russland als Vetomacht aber verhindern kann. Die | |
| US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, betonte, die USA wollten die | |
| „schärfsten aller möglichen Maßnahmen“ gegen Pjöngjang durchsetzen. | |
| Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un „bettelt um Krieg“, sagte sie. | |
| ## Harte Sanktionen statt Eskalation | |
| Auch Deutschland unterstützt neue UN-Sanktionen, wie Bundeskanzlerin Angela | |
| Merkel (CDU) nach Angaben der Bundesregierung in zwei eigenen Telefonaten | |
| mit Trump und Südkoras Präsident Moon deutlich machte. Ziel sei es, „eine | |
| militärische Eskalation zu vermeiden und eine friedliche Lösung zu | |
| ermöglichen“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. | |
| Merkel bekräftigte auch ihren Willen, sich auf Ebene der Europäischen Union | |
| für eine diplomatische Lösung einzusetzen. Sie sagte am Dienstag im | |
| Bundestag: „Europa hat eine wichtige Stimme in der Welt und muss diese | |
| Stimme nutzen.“ Gemeinsam mit Frankreich will sich Merkel auch in der EU | |
| für „zusätzliche, harte Sanktionen gegen Nordkorea“ einsetzen, wie sie | |
| Trump versicherte. | |
| Südkorea reagierte mit einer neuerlichen Militärübung auf den Atomtest | |
| Pjöngjangs. An dem Seemanöver vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel | |
| nahmen unter anderem die 2500-Tonnen-Fregatte „Gangwon“, ein | |
| Patrouillenboot sowie ein Lenkraketen-Schiff teil, wie die Marine des | |
| Landes mitteilte. „Falls der Feind eine Provokation zu See oder unter | |
| Wasser startet, werden wir sofort zurückschlagen und ihn im Meer | |
| beerdigen“, erklärte Kapitän Choi Young Chan. | |
| Nordkorea hatte am Sonntag die Welt mit dem bisher gewaltigsten | |
| Atomwaffentest schockiert. Pjöngjang testete nach eigenen Angaben eine | |
| Wasserstoffbombe. Die Sprengkraft des Atomtests war nach südkoreanischen | |
| Angaben dreimal so groß wie die der Bombe, die die USA 1945 auf Hiroshima | |
| abwarfen. Das isolierte Land hatte zuvor bereits eine Reihe von Raketen | |
| getestet. Südkorea erwartet in Kürze einen weiteren Test, womöglich mit | |
| einer Interkontinentalrakete. | |
| 5 Sep 2017 | |
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