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# taz.de -- Autoindustrie im Wahlkampf: Özdemir macht den Anti-Seehofer
> Der Grünen-Spitzenkandidat nennt ein Ende des Verbrennungsmotors als
> Koalitionsbedingung. Damit reagiert er auf die jüngste Ansage des
> CSU-Chefs.
Bild: Ende Gelände, Ende Verbrennungsmotor: Özdemir beim Braunkohleprotest in…
Berlin afp | Nachdem CSU-Chef Horst Seehofer das Festhalten am
Verbrennungsmotor zur Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung seiner
Partei nach der Bundestagswahl gemacht hat, setzt Grünen-Spitzenkandidat
Cem Özdemir einen klaren Kontrapunkt. „Grüne gehen in keine Koalition, die
nicht das Ende der Ära des fossilen Verbrennungsmotors einleitet und den
Einstieg in den abgasfreien Verkehr schafft“, sagte Özdemir den Zeitungen
der Funke Mediengruppe. Für ein mögliches Bündnis der Union mit den Grünen
besteht damit eine hohe Hürde.
In ihrem Wahlprogramm fordern die Grünen, ab 2030 in Deutschland keine
neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Seehofer hatte den
Funke-Zeitungen dazu gesagt, ein Verbot von Benzinern und Dieselfahrzeugen
lege „die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands“. Das sei „in
Koalitionsgesprächen für die CSU genauso wenig verhandelbar wie
Steuererhöhungen, eine Erleichterung der Zuwanderung und eine Lockerung der
Sicherheitspolitik“.
Özdemir entgegnete, damit sei die Aufstellung für den Wahlkampf klar. „Wer
den Auto-Standort Deutschland erhalten, die Luft sauber bekommen und das
Klima schützen möchte, muss Grün wählen“, sagte er den Funke-Zeitungen.
„Wer das deutsche Auto künftig im Museum besichtigen will und sich eine
schwarz-gelbe Retro-Koalition wünscht, die Deutschlands Zukunft schadet,
findet bei der CSU das bessere Angebot.“
Özdemir machte zugleich deutlich, dass er Seehofers Vorgaben nicht ernst
nimmt. Selbst Kanzlerin Angela Merkel (CDU) halte „das Ende des
Verbrennungsmotors für den richtigen Ansatz“, sagte er.
27 Aug 2017
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Cem Özdemir
Grüne
CSU
Horst Seehofer
CDU/CSU
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Angela Merkel
Elektroauto
Bündnis 90/Die Grünen
Lesestück Recherche und Reportage
Anton Hofreiter
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