| # taz.de -- US-Gericht befasst sich mit CIA-Verhören: Erstmals Prozess zu Folt… | |
| > In Washington sind zwei Psychologen angeklagt. Sie sollen Methoden zum | |
| > Verhör Verdächtiger nach dem Terroranschlag von 9/11 entwickelt haben. | |
| Bild: Auch in Nordost-Polen hatte die CIA ein Gelände, auf das sie mutmaßlich… | |
| Washington afp | Wegen der [1][Misshandlung von Terrorverdächtigen] in | |
| Geheimgefängnissen der CIA müssen sich in den USA erstmals zwei Angeklagte | |
| vor Gericht verantworten. Zwei Psychologen, die maßgeblich an der | |
| Entwicklung umstrittener Verhörmethoden des US-Auslandsgeheimdienstes CIA | |
| beteiligt waren, wird ab September der Prozess gemacht, wie ein | |
| Bundesgericht im Bundesstaat Washington am Montagabend (Ortszeit) | |
| entschied. Damit scheiterte die US-Regierung mit dem Versuch, das Verfahren | |
| zu verhindern. | |
| Die Klage eingereicht hatte die Bürgerrechtsorganisation ACLU im Namen von | |
| drei Gefangenen, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter | |
| rechtlich fragwürdigen Bedingungen von der CIA verhört worden waren. Sie | |
| legt den Psychologen James Mitchell und Bruce Jessen zur Last, für die | |
| Misshandlung der Männer während ihrer Haft in CIA-Obhut verantwortlich zu | |
| sein. | |
| Einer von ihnen starb demnach im November 2002 nach wochenlanger „brutaler | |
| Folter“ an Unterkühlung in einem CIA-Gefängnis, wie es in der Klage heißt. | |
| Die beiden anderen Verdächtigten wurden einige Jahre später freigelassen. | |
| Die Entscheidung der Bundesrichter in Washington, das Verfahren zuzulassen, | |
| bedeutet eine Niederlage für die US-Regierung. Sie hatte versucht, es zu | |
| verhindern – unter anderem mit dem Argument, dass sensible Fragen der | |
| nationalen Sicherheit geheim gehalten werden sollten. | |
| ## Nur Liste der Methoden erstellt? | |
| Mitchell und Jessen wurden 2002 von der CIA angeheuert, um effektive | |
| Verhörmethoden zu entwickeln. Zudem waren sie selbst in Afghanistan und | |
| anderen Ländern an der Befragung von Terrorverdächtigen beteiligt. Unter | |
| ihnen war der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge, Chalid Scheich | |
| Mohammed. Für ihre Dienste sollen viel Geld kassiert haben. | |
| ACLU-Anwalt Dror Ladin sprach nach der Entscheidung des Gerichts in | |
| Washington von einem „historischen Tag“: Erstmals würden Einzelpersonen | |
| wegen des „brutalen und illegalen CIA-Folterprogramms“ zur Rechenschaft | |
| gezogen. | |
| Die beiden Psychologen argumentieren, sie seien nicht für alle fragwürdigen | |
| CIA-Verhörmethoden verantwortlich. Zudem seien sie in dem Fall der drei | |
| Verdächtigen nicht verantwortlich zu machen für den Einsatz so genannter | |
| „erweiterter Verhörtechniken“. Kritiker betrachten diese Methoden als | |
| folterähnlich und deshalb illegal. | |
| Sie hätten der CIA lediglich eine Liste mit verschiedenen Methoden | |
| vorgelegt, erklärten die Beschuldigten. Sie erklärten außerdem, dass die | |
| Entscheidung zum Einsatz der umstrittenen Verhörtechniken von der CIA | |
| getroffen und vom Justizministerium gebilligt wurde. | |
| ## Auch Trunp hält Folter für effektiv | |
| Im Zuge des von dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush eingeleiteten | |
| weltweiten Kampfes gegen den Terror hatte die CIA in mehreren Ländern | |
| geheime Gefängnisse eingerichtet, in denen Terrorverdächtige festgesetzt | |
| und verhört wurden. | |
| Die Bush-Regierung erlaubte dabei auch Foltermethoden wie das | |
| „Waterboarding“, bei dem das Ertrinken der Gefangenen simuliert wird. Bushs | |
| Nachfolger Barack Obama beendete das Verhörprogramm. Amtsinhaber Donald | |
| Trump ließ mehrfach verlauten, dass er [2][Folter beim Verhör von | |
| Terrorverdächtigen für effektiv halte]. | |
| 9 Aug 2017 | |
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