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# taz.de -- Festnahme von Deniz Yücel in der Türkei: Beschwerde vorm Verfassu…
> WeltN24 legt wegen Deniz Yücels Haft Beschwerde beim türkischen
> Verfassungsgericht ein. Fraglich ist, ob dieses überhaupt reagieren wird.
Bild: Seit Mitte Februar festgenommen: „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel
Berlin taz | Die WeltN24 GmbH will in der Sache Deniz Yücel vor das
türkische Verfassungsgericht ziehen. Das Unternehmen gab am Mittwoch
bekannt, man habe in der Türkei Verfassungsbeschwerde eingelegt. Bei
WeltN24 erscheint unter anderem die Tageszeitung Die Welt, für die der
inhaftierte Journalist Deniz Yücel als Türkeikorrespondent arbeitet.
Deniz Yücel ist seit Februar in der Türkei in Haft. Yücel wird
Terrorpropaganda vorgeworfen, eine offizielle Anklageschrift gibt es jedoch
nach wie vor nicht.
Man werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um die
Berichterstattungsfreiheit ihres Korrespondenten wie auch des Verlags zu
verteidigen, hieß es weiter.
Die Verfassungsbeschwerde existiert in der Türkei seit 2012 als
Jedermannsrecht. Alle, die nachweisen können, dass behördliche oder
gerichtliche Entscheidungen ihre Grundrechte einschränken, können sie
einreichen. Dies könnte für WeltN24 allerdings schwierig sein, meint der
türkische Jurist Kerem Altıparmak, Leiter des Instituts für Menschenrechte
an der Universität Ankara.
„WeltN24 muss nachweisen können, dass ihr Recht auf freie Meinungsäußerung
durch die Inhaftierung Yücels eingeschränkt wurde.“ Das ließe sich aber
nicht ohne Weiteres miteinander in Bezug setzen.
Hinzu komme, dass das türkische Verfassungsgericht Beschwerden wegen der
Einschränkung von Meinungsfreiheit derzeit nicht vorrangig behandele. „Es
liegt bereits eine Reihe von Beschwerden von Journalisten vor. Auf keine
einzige ist bisher reagiert worden.“ Er erwarte nicht, dass das Gericht bei
Yücel eine Ausnahme machen werde, so Altıparmak. In jedem Fall werde es
lange dauern, bis das Gericht reagiert.
Letztlich wird der Schritt von WeltN24 eher symbolische Bedeutung haben. Es
ist eine weitere Erinnerung der deutschen Öffentlichkeit an die
Einschränkung der Pressefreiheit und an die gegenwärtigen
Menschenrechtsverletzungen in der Türkei. Peter Weissenburger
19 Jul 2017
## AUTOREN
Peter Weissenburger
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