Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Fake-Inhalte im Wahlkampf: Dem Gegner in den Mund gelegt
> Die Grünen twittern unter #lindnersprueche erfundene FDP-Wahlplakate. Die
> Junge Union Bayern verwirrt mit einem vermeintlichen Schulz-Tweet.
Bild: Das Original: Die Präsentation der FDP-Wahlkampfplakate war der Auslöse…
„Wen interessieren schon Inhalte, wenn man so ein geiler Typ ist?“ Seit
Montag sind auf Twitter unter [1][#lindnersprueche] Wahlplakate der FDP zu
finden. Die Sprüche haben sich allerdings die Grünen ausgedacht.
Verschiedene Grünen-Politiker, unter ihnen [2][der Bundestagsabgeordnete
Jürgen Trittin], twitterten die modifizierten Plakat-Bilder.
Viele User finden das nur mäßig lustig. Verleger Jakob Augstein klärt via
Twitter auf, dass er die FDP für „blöde“ hält und sich daher nicht sicher
war. Bei anderen Kommentatoren kommt die Aktion schlecht an oder sie
verstehen nicht, dass es sich um Satire handelt.
Die Grünen stehen dazu. In ihren Augen war der Spaß erfolgreich. Die Idee
sei aus der Bundesgeschäftsstelle gekommen. Der Ball habe wegen der
„Lindner-One-Man-Show“ auf dem Elfmeterpunkt gelegen, sagt ein Sprecher.
Doch wie passt das zur Erklärung der Partei gegen Fake-News und für einen
fairen Wahlkampf? Das sei kein Widerspruch finden die Grünen. Zugespitzter
Wahlkampf müsse möglich sein. Die FDP habe beim Wahlkampf in
Nordrhein-Westfalen auch ausgeteilt. Zudem seien die Plakate als klare
Fälschungen erkennbar.
## Schadenfreude der Jungen Liberalen
In der FDP reagiert man auf zweierlei Art: [3][Die Jungen Liberalen
twitterten]: „Schön, dass die Grünen ihren Wahlkampf mit #lindnersprueche
betreiben. Wir bleiben einfach bei Politik mit Inhalten.“
FDP-Pressesprecher Nils Droste bezeichnet die Aktion als „Foul der Grünen“
und in Zeiten von Fake-News „fragwürdig.“
Auch die Junge Union (JU) in Bayern sorgte auf ihrer Facebookseite für
Aufsehen. Sie postete zwei Tweets von Martin Schulz, einen echten und einen
gefälschten. Im originalen Tweet kritisiert Schulz die Randale bei G20, im
Fake-Post bezeichnet er Linksextremismus als aufgebauschtes Problem und
will mit den Linken nach der Wahl regieren.
Die Fälschung ist anhand der Twitternamen zu erkennen: Bei dem Fake-Account
heißt Schulz @TherealMartinSchulz. Auch hier bemerkten Nutzer die Fälschung
nicht. „Die Unterscheidung zwischen Originaltweet und unserer satirischen
Überspitzung ist klar zu erkennen. Der Post ist nur mit sehr viel
Missinterpretationswillen falsch zu verstehen“, so Stephan Ebner von der
JU.
13 Jul 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/search?q=%23lindnersprueche&src=tyah
[2] https://twitter.com/JTrittin/status/884509054034464768
[3] https://twitter.com/jungeliberale/status/884692242224513024
## AUTOREN
Laura Weigele
## TAGS
Grüne
FDP
Junge Union
Martin Schulz
Fake News
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Christian Lindner
Serbien
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Christian Lindner
FDP
Algorithmen
Schwerpunkt Gegenöffentlichkeit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fake News in Serbien: Gezielte Ablenkung
Gewalt gegen Frauen ist ein großes Problem in Serbien. Doch die
Berichterstattung darüber ist oft tendenziös und teilweise sogar falsch.
Fake-Tweet der Jungen Union: The real Martin Schulz?
Der SPD-Politiker geht gegen einen Fake-Post der JU auf Facebook vor. Er
unterstellte Schulz Verharmlosung von Linksextremismus.
Olaf Heine fotografiert FDP-Chef Lindner: Hippe Graustufen und Dreitagebart
Bisher fiel er eher durch Fotografien von Rockstars auf. Nun knipst Olaf
Heine den FDP-Chef in Modelposen. Ganz so überraschend ist das aber nicht.
FDP-Kampagne zur Bundestagswahl: Lindner überall
Kein Plakat der FPD kommt ohne das Gesicht ihres Spitzenkandidaten aus. Die
Wahlkampfthemen muss Lindner erst „noch brainstormen“.
Die Macht der Algorithmen: Heiko Maas will das Internet bändigen
Algorithmen beeinflussen Menschen im Netz. Der Justizminister will diesen
Einfluss per Gesetz einschränken. Sein Nutzen ist umstritten.
„April April“ in der Zeitung: Fälschung bedroht Fälschung
Aprilscherze waren für Zeitungsmacher*innen eine Waffe der Aufklärung – bis
die „Fake News“ in die Welt kamen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.