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# taz.de -- Kommentar Volker Beck gegen „Spiegel“: Klarer Fall von Biografi…
> Verbissen kämpft Volker Beck um seinen Ruf. Das lässt ihn nicht gerade
> souverän aussehen, ja er widerspricht damit sogar eigenen Aussagen.
Bild: Als Politiker kämpfte Volker Beck oft vehement für andere – aber nich…
Volker Beck ist bekannt als kämpferischer Bürgerrechtspolitiker. Seine
Hartnäckigkeit galt bislang sexuellen und religiösen Minderheiten. Jetzt
verteidigt er mit Verve, was ihm mindestens genauso wichtig ist: den
eigenen Ruf.
Dass dieser Ruf gut ist, kann man nicht uneingeschränkt sagen. Nicht, seit
er [1][mit illegalen Drogen erwischt wurde], und erst recht nicht, seit im
Wahlkampf 2013 ein Aufsatz aus dem Jahr 1988 auftauchte, in dem er
Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern teilweise entkriminalisieren
wollte.
Vehement distanzierte sich Volker Beck damals vom Gesagten. Und geradezu
wütend verrannte er sich in eine merkwürdige Vorwärtsverteidigung: Der
Herausgeber des Buchs habe seinen Aufsatz im Nachhinein verfälscht, im
Originalmanuskript stehe anderes, behauptete der grüne Politiker immer und
immer wieder. Das stimmte schon damals nicht: Jeder, der die beiden
Versionen nebeneinander sah, konnte sehen, dass die Unterschiede minimal
waren. Die umstrittene Kernaussage blieb.
Spiegel Online sorgte dafür, dass die Öffentlichkeit sich ein Bild machen
konnte, und präsentierte beide Texte nebeneinander. Dass Beck daraus Jahre
später noch partout eine Urheberrechtsverletzung machen will, ist absurd.
Egal, [2][wie das Verfahren ausgehen wird] (es wurde am Donnerstag vom
Bundesgerichtshof an den Europäischen Gerichtshof verwiesen), Beck tut sich
mit dem Prozess keinen Gefallen.
Seine ehrpusselige Verbissenheit lässt ihn nicht dastehen als souveränen
Politprofi, der zu ehemaligen Fehlern stehen kann. Sondern als einen
Machtmenschen, der nicht verknusen kann, dass ihn [3][seine Partei nicht
mehr für den Bundestag aufgestellt hat]. Jetzt, so scheint es, möchte
Volker Beck wenigstens seine politische Biografie im Griff haben und dunkle
Flecken, soweit es geht, tilgen lassen.
Beck hat wohl vergessen, was er erst letztes Jahr in der taz formuliert
hatte: „[4][Politik ist kein Biografiestyling].“
27 Jul 2017
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## AUTOREN
Nina Apin
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Schwerpunkt Volker Beck
Pädophilie-Debatte
Grüne
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