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# taz.de -- VW-Abgasskandal in den USA: Fahndung nach fünf Ex-Managern
> Bei der Aufarbeitung des VW-Abgasskandals macht die US-Justiz Druck. Ein
> früherer Manager des Autobauers sitzt in den Staaten bereits in Haft.
Bild: VW bleibt wegen des Abgasskandals international unter Druck
Washington/Berlin dpa | Die US-Justiz hat im Abgas-Skandal einem
Medienbericht zufolge fünf frühere Manager und Entwickler von Volkswagen
weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Ziel der US-Behörden ist es, die dort
Angeklagten zu fassen und hinter Gitter zu bringen, wie Süddeutsche
Zeitung, NDR und WDR am Donnerstag meldeten. Das US-Justizministerium in
Washington wollte sich dazu auf dpa-Anfrage nicht äußern. Den Angeklagten
werden Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltvorschriften
vorgeworfen.
Die Fahndung läuft demnach über die internationale Polizeiorganisation
Interpol. Die fünf in den USA Angeklagten könnten Deutschland nicht mehr
verlassen, weil sie in einem anderen Staat wohl festgenommen und dann
möglicherweise in die Vereinigten Staaten überstellt würden. Interpol in
Lyon wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern.
Laut Bericht wird die Fahndung im Kreise der Verteidiger der Beschuldigten
als „neue Eskalationsstufe“ bezeichnet. Die USA zeigten, dass sie nach
Straf- und Schadenersatzzahlungen von VW den Fall keineswegs zu den Akten
legen wollten.
Anfang des Jahres war ein früherer Volkswagen-Manager am Flughafen von
Miami in Florida von der US-Bundespolizei FBI festgenommen worden. Er war
bei VW bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA
betraut.
## Mögliche lange Haftstrafe
Im Mai hatte ein Berufungsgericht bestätigt, dass der Mann nicht auf
Kaution freigelassen werden darf. Die US-Justiz befürchtet, dass er sich
sonst nach Deutschland absetzen könnte, von wo ihm keine Auslieferung
droht. Sein Prozess wird voraussichtlich erst im Januar 2018 beginnen. Ihm
droht eine lange Haftstrafe.
Der Mann ist einer von sechs amtierenden und ehemaligen Führungskräften,
die die US-Justiz im Zusammenhang mit der Dieselaffäre strafrechtlich
belangen will.
Der Abgas-Skandal von VW hatte seinen Ursprung im Herbst 2015 in den USA.
Das Unternehmen hatte Abgastests bei Dieselautos manipuliert. In der Folge
rutschte der Konzern in eine tiefe Krise. Für Vergleiche mit Klägern in den
USA und Kanada hatte der Konzern bisher umgerechnet mehr als 22 Milliarden
Euro gezahlt.
Die Affäre ist längst noch nicht aufgearbeitet. Auch in Deutschland laufen
strafrechtliche Ermittlungen – die Staatsanwaltschaft Braunschweig
ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug gegen fast 40 Beschuldigte.
Darunter sind die fünf früheren VW-Manager, die nun von der US-Justiz laut
Bericht zur Fahndung ausgeschrieben wurden.
Daneben gibt es zahlreiche Klagen von Aktionären sowie zivilrechtliche
Klagen von Autobesitzern, die Entschädigung von VW verlangen.
23 Jun 2017
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