Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Militärdiktatur in Brasilien: VW an Verfolgungen beteiligt
> Es geht um Festnahmen und Folter: Die Konzerntochter VW do Brasil war
> offenbar während der Militärdiktatur aktiv an der Unterdrückung von
> Regimegegnern beteiligt.
Bild: VW-Werk im brasilianischen Anchieta
Berlin AFP | Volkswagen hat sich einem Medienbericht zufolge während der
Zeit der brasilianischen Militärdiktatur offenbar aktiv an politischer
Verfolgung und Unterdrückung von Regimegegnern beteiligt. Die
Konzerntochter Volkswagen do Brasil habe eigene Mitarbeiter und deren
politische Gesinnung ausgespäht, berichteten Süddeutsche Zeitung (SZ), NDR
und SWR.
Informationen über Oppositionelle seien an die Politische Polizei gelangt.
VW-Mitarbeiter seien von der Politischen Polizei auf dem Firmengelände
festgenommen worden. VW will sich dem Bericht zufolge vorerst nicht zu den
Vorwürfen äußern und verweist auf ein Gutachten zur Rolle während der
Militärdiktatur in Brasilien, das der Konzern bei dem Historiker
Christopher Kopper in Auftrag gegeben hat.
Kopper selbst sagte, es habe eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen dem
Werksschutz von VW do Brasil und der Polizei gegeben. Und die Volkswagen AG
habe „Verhaftungen zugelassen“. Kopper war im Herbst 2016 mit dem Gutachten
beauftragt worden. Er soll „Licht in die dunklen Jahre der Militärdiktatur
bringen sowie das Verhalten der damals Verantwortlichen in Brasilien und
gegebenenfalls auch Deutschland aufklären lassen“, erklärte damals VW.
Ehemalige Volkswagen-Beschäftigte in Brasilien und Aktivisten haben dem
Konzern bereits 2015 vorgeworfen, während der Militärdiktatur (1964 bis
1985) die Verfolgung und Folterung von Regimegegnern erlaubt zu haben.
Unter anderem sei zugelassen worden, dass mehrere Arbeiter einer Fabrik
festgenommen und gefoltert wurden. Volkswagen-Mitarbeiter hätten auch
„schwarze Listen“ von Oppositionellen erstellt.
Nun ermittelt die Bundesstaatsanwaltschaft in Brasilien, welche
Verantwortung Volkswagen do Brasil für „Menschenrechtsverletzungen
innerhalb des Werksgeländes zur Zeit der Militärdiktatur“ trägt. Der
VW-Vorstand in Wolfsburg soll dem Bericht zufolge bereits 1979 von den
Vorwürfen erfahren haben.
24 Jul 2017
## TAGS
Volkswagen
Brasilien
Militärdiktatur
Volkswagen
Volkswagen
BMW
VW-Abgas-Skandal
EU-Kommission
## ARTIKEL ZUM THEMA
VW entschädigt Opfer der Militärdiktatur: Dunkle Vergangenheit in Brasilien
Während der Militärdiktatur in Brasilien kollaborierte VW mit dem Regime
und verriet Mitarbeiter. Nun entschädigt der Autobauer die Opfer in
Millionenhöhe.
Folter und Festnahmen in Brasilien: VW hat mit Militärdiktatur kooperiert
Laut einer Studie hat Volkswagen von 1964 bis 1985 mit Militärs in
Brasilien zusammengearbeitet. Der Autobauer wollte sich ein günstiges
Marktumfeld sichern.
Kartellverdacht gegen VW, Daimler, BMW: Ein Abgasfilter für alle
Laut einem Bericht sollen sich mehrere Konzerne heimlich abgesprochen
haben. Der Abgasskandal könnte damit eine neue Facette bekommen.
VW-Abgasskandal in den USA: Fahndung nach fünf Ex-Managern
Bei der Aufarbeitung des VW-Abgasskandals macht die US-Justiz Druck. Ein
früherer Manager des Autobauers sitzt in den Staaten bereits in Haft.
Abgastest in der EU: Deutschland lässt das Stänkern nicht
Brüssel zieht Konsequenzen aus dem VW-Dieselskandal, doch Berlin steht
weiter auf der Bremse. Die letzte Entscheidung fällt im Trialog-Verfahren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.