| # taz.de -- Misstrauensantrag in Spanien: Linke wollen Rajoy stürzen | |
| > Die linken Parlamentarier von „Unidos Podemos“ haben einen | |
| > Misstrauensantrag gegen die Regierung eingebracht. Die Erfolgsaussichten | |
| > sind gering. | |
| Bild: Meint's ernst: Podemos-Sprecherin Irene Montero | |
| Madrid dpa | Das Linksbündnis Unidos Podemos (Vereint können wir) hat in | |
| Spanien einen Misstrauensantrag gegen die konservative Minderheitsregierung | |
| von Ministerpräsident Mariano Rajoy eingebracht. Zum Auftakt der Debatte am | |
| Dienstag im Madrider Parlament warf die Parteisprecherin Irene Montero | |
| Rajoys Volkspartei (PP) unter anderem die zahlreichen Korruptionsskandale | |
| vor. | |
| Der Initiative, mit der die vom Politikdozenten Pablo Iglesias angeführte | |
| drittstärkste Fraktion Rajoy stürzen und die Regierung übernehmen will, | |
| werden allerdings keine Aussichten auf Erfolg eingeräumt. Die anderen | |
| größeren Oppositionsparteien haben nämlich angekündigt, dass sie den Antrag | |
| nicht unterstützen wollen. Die liberalen Ciudadanos (Bürger) wollen dagegen | |
| votieren, die Sozialisten (PSOE) wollen sich der Stimme enthalten. | |
| Montero kritisierte in ihrer Rede neben der Korruption unter anderem auch | |
| die Sparpolitik der Regierung. Rajoy verwandle Spanien „in eine Kolonie | |
| Deutschlands“, sagte sie. | |
| Es ist erst der dritte Misstrauensantrag in Spanien seit dem Ende der | |
| Franco-Diktatur im Jahr 1975. Die beiden ersten blieben in den 1980er | |
| Jahren erfolglos. Für die Annahme des Antrags sind die Stimmen von 176 der | |
| 350 Abgeordneten im Congreso de los Diputados notwendig. Die Abstimmung | |
| soll im Anschluss an die Debatten stattfinden – möglicherweise am | |
| Mittwochnachmittag. | |
| 13 Jun 2017 | |
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