Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Spionageverdacht bei Ditib: Familienministerium zahlt wieder
> Die Förderung für Projekte des Verbandes war unterbrochen worden.
> Ditib-Imame sollen Informationen über Gülen-Anhänger gesammelt haben.
Bild: Die Zusammenarbeit läuft wieder: Fahnen vor der Ditib-Moschee in Hamburg
Berlin dpa | Die Bundesregierung hat die seit Januar wegen der Spitzel- und
Spionageaffäre unterbrochene staatliche Förderung für den
türkisch-islamischen Dachverband Ditib wieder aufgenommen. „Unter Abwägung
aller relevanten Aspekte wurde entschieden, dass die Mittelauszahlung für
bereits bewilligte Projekte wieder fortgesetzt wird“, teilte das
Ministerium am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Es gehe um Mittel
in Höhe von fast einer Million Euro bis Jahresende.
Die Ditib ist der größte Islam-Dachverband in Deutschland, sie ist wegen
ihrer Nähe zur türkischen Führung aber politisch umstritten. Zuerst hatten
die „Süddeutsche Zeitung“ und der WDR über die Freigabe der Gelder
berichtet.
Die Zahlungen waren unterbrochen worden, nachdem der Verdacht aufgekommen
war, Ditib-Imame hätten im Auftrag der türkischen Religionsbehörde Diyanet
in deutschen Moscheegemeinden Informationen über Anhänger der
Gülen-Bewegung gesammelt. Die türkische Regierung macht den in den USA
lebenden Prediger Fethullah Gülen für den gescheiterten Putsch vom 15. Juli
2016 verantwortlich. Der Generalbundesanwalt beantragte im Januar
Haftbefehle gegen sechs Imame. Der Ermittlungsrichter beim
Bundesgerichtshof lehnte dies aber ab.
Bei den drei nun wieder geförderten Ditib-Projekten handelt es sich laut
Ministerium um zwei Initiativen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie
leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ und
ein Projekt im Rahmen der Flüchtlingshilfe.
2 May 2017
## TAGS
Ditib
Spionage
Gülen
Familienministerium
Putschversuch Türkei
Verfassungsschutz
Ditib
Terror
Islamverband Ditib
Putsch
Gülen
Schwerpunkt Türkei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verfassungsschutz überprüfte NGOs: Demokratieprojekte durchleuchtet
Wer sich beim Bund um Fördergelder bewirbt, kann vom Verfassungsschutz
überprüft werden. Betroffene Initiativen werden darüber nicht informiert.
Spionagevorwürfe gegen Ditib-Imame: Ermittlungen eingestellt
Den Geistlichen wurde vorgeworfen, sie hätten Gülen-Anhänger ausspioniert.
Nun beendet die Bundesanwaltschaft die Untersuchung.
Islamwissenschaftlerin über Demo in Köln: „Die Verbrecher gehören geächte…
Der Friedensmarsch soll ein klares Bekenntnis zu einer offenen und
pluralistischen Gesellschaft sein. Das sagt die Initiatorin Lamya Kaddor.
Big-Brother-Awards in Bielefeld: Ditib droht Aktivisten mit Klage
Der türkische Religionsverband Ditib sollte am Freitagabend einen
Negativpreis bekommen. Nun verleiht er ihn sich selbst.
Entscheidung des Arbeitsgerichts Köln: Imame gescheitert
Der Moscheeverband Ditib muss zwei Imame, die vom türkischen Staat
entlassen wurden, nicht weiterbeschäftigen.
Verfolgung deutscher Gülen-Anhänger: Sie wissen, wo dein Auto steht
Der türkische Geheimdienst hat dem BND mutmaßliche Gülen-Anhänger gemeldet.
Deutsche Behörden warnen die Betroffenen vor Konsequenzen.
Türkischer Geheimdienst in Deutschland: Gülen-Anhänger ausspioniert
Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ sammelt der türkische
Geheimdienst Daten von in Deutschland lebenden Anhängern der
Gülen-Bewegung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.