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# taz.de -- Deutschkurse für Flüchtlinge: „Großer Teil lief ins Leere“
> Der Bundesrechnungshof wirft der Arbeitsagentur eine verschwenderische
> Praxis bei der Organisation von Deutschkursen vor. Das berichtete „NDR
> Info“.
Bild: Sprachkurse bringen viel – wenn sie gut organisiert sind
Berlin dpa | Der Bundesrechnungshof hat der Bundesagentur für Arbeit einem
Bericht zufolge Verschwendung im Zusammenhang mit Deutschkursen für
Flüchtlinge vorgeworfen. NDR Info berichtete unter Berufung auf einen dem
Sender vorliegenden Prüfbericht, es seien erhebliche Mängel bei der
Ausführung und Abrechnung der Kurse festgestellt worden. Geprüft worden
seien Einstiegskurse, die Ende 2015 veranlasst und für die bis zu 400
Millionen Euro ausgegeben worden seien. Es sei davon auszugehen, „dass ein
großer Teil der eingesetzten Mittel de facto ins Leere lief“.
Die Bundesagentur habe „keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um den
Erfolg der Einstiegskurse strukturiert zu prüfen“, hieß es weiter. Die
Kurse seien auch aufgrund der schlechten Qualität des Lernmaterials „von
schwindenden bis zur Kursauflösung führenden Teilnehmerzahlen geprägt“
gewesen.
Auch bei den Abrechnungen habe es Unstimmigkeiten gegeben, es seien auch
einige Fälle von Doppelförderungen und Doppelabrechnungen entdeckt worden.
Zudem habe die Arbeitsagentur die Sprachkurse auch für Kinder zwischen 0
und 13 Jahren gezahlt, obwohl die Maßnahme als „aktive
Arbeitsmarktförderung“ gedacht gewesen sei.
Die Bundesagentur für Arbeit erklärte NDR Info, die Sprachkurse seien
„kurzfristig mit einer eng bemessenen Eintrittsfrist von knapp zweieinhalb
Monaten eingeführt worden“. Die Vorbereitung einer regulären Umsetzung sei
damit nicht möglich gewesen. „Um eine möglichst ausreichende Zahl an
Bildungsträgern zu gewinnen, wurde auf dezidierte Vorgaben zu Inhalten,
Methodik, Durchführung und Anforderungen an die Qualifizierung der
Lehrkräfte verzichtet.“
28 Mar 2017
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Bundesrechnungshof
Schwerpunkt Flucht
Agentur für Arbeit
Deutsch als Fremdsprache
Sprachkurse
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