Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Nordkoreas Strategie: Pjöngjangs Entschlossenheit
> Donald Trump und Xi Jinping sollten über einen Neustart gegenüber
> Nordkorea sprechen. Der eine ist dazu nicht fähig, der andere nicht
> bereit.
Bild: Mittlerweile in Nordkorea…
Wer großes Theater mag, der könnte sich an der Vorstellung ergötzen: Da
treffen sich im Trump’schen Golfresort Mar-a-Lago unter Palmen [1][die
beiden mächtigsten Männer der Welt], um sich mal so richtig kennenzulernen.
Donald Trump gibt den Hausherrn, sein Gast Xi Jinping versucht, Haltung zu
bewahren – und im fernen Nordkorea lacht sich ein junger Diktator ins
Fäustchen.
Als Liebesgruß an die beiden Herren, den US-Präsidenten und den
chinesischen Staats- und Parteichef, hat der Nordkoreaner am Mittwoch
schnell noch eine Rakete abgefeuert. Es ist nur die letzte in einer Reihe
von Trägerwaffen, die eines nicht zu fernen Tages auch Nuklearsprengköpfe
tragen könnten.
Diese Rakete ist zwar nur rund 60 Kilometer weit geflogen. Aber auch sie
ist ein Hinweis darauf, wie verfahren und wie gefährlich die Situation in
Ostasien inzwischen ist – und dass es jetzt in Florida um mehr geht als
darum, ein gutes Klima zwischen den USA und China zu schaffen. Es geht
darum, eine katastrophale Entwicklung zu verhindern.
Denn alle bisherigen Versuche, das kleine Nordkorea davon abzuhalten,
Atomwaffen zu entwickeln, sind gescheitert. Nordkoreas Politiker, Techniker
und Wissenschaftler haben zielstrebig und effektiv daran gearbeitet – und
niemand hat es verhindern können. Und sie haben es stets großartig
verstanden, andernorts herrschende Streite und Interessengegensätze für
sich auszunutzen.
Das Motiv der Nordkoreaner war immer klar – und keineswegs bizarr oder
unberechenbar: Sie wollten sich unangreifbar machen, regime change
verhindern. Die Folgen dieser Entwicklung jedoch sind nicht nur
katastrophal, weil sie zu weiterem Wettrüsten in der Region führen und
Nachahmer in anderen Ländern finden werden. Sie erinnern auch daran, wie
leicht verbrecherische Staaten, kriminelle Organisationen und
selbstmörderische Ideologen Zugriff auf die Bombe bekommen können – und sei
es nur deshalb, weil sie bereit sind, genug dafür zu zahlen.
Was jetzt also dringend nötig wäre, ist eine von Grund auf neue Strategie
gegenüber Nordkorea – jenseits weiterer Sanktionen und Versprechungen. Aber
nichts deutet darauf hin, dass die chinesische Regierung dazu bereit ist.
Und Trump? Nichts deutet darauf hin, dass er dazu fähig ist. Es ist ein
Drama.
6 Apr 2017
## LINKS
[1] /Xi-Jinping-zu-Besuch-bei-Trump/!5395759/
## AUTOREN
Jutta Lietsch
## TAGS
Nordkorea
Donald Trump
Xi Jinping
Kim Jong Un
Raketentest
Korea
USA
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Nordkorea
China
Nordkorea
Nordkorea
Nordkorea
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Entsendung von Kriegsschiffen: Nordkorea droht den USA
Die USA halten ein gemeinsames Militärmanöver mit Südkorea ab. Pjöngjang
verurteilt die Übungen und bezeichnet sie als Vorbereitung für einen
Einmarsch.
Atomprogramm in Nordkorea: USA schicken Flugzeugträger
Zugespitzte Situation: Nach mehreren Raketentests Nordkoreas entsendet die
US-Marine nun mehrere Schiffe vor die koreanische Halbinsel.
China und die Trump-Administration: Nervöses Interesse
Auf kein Land hat Donald Trump mehr eingedroschen als auf China. Wirklich
nervös macht die Regierung in Peking aber seine Unberechenbarkeit.
Sportmeisterschaften in Korea: Entspannt euch!
Inmitten großer politischer Spannungen treffen in diesen Tagen nord- und
südkoreanische Sportteams aufeinander. Was bedeutet das?
Xi Jinping zu Besuch bei Trump: Eilig über Nordkorea sprechen
Eigentlich wollte US-Präsident Trump noch warten, bevor er Chinas Staats-
und Parteichef Xi trifft. Aber nun drängt das Nordkorea-Problem.
Weiterer Raketenabschuss von Nordkorea: Ballistische Rakete in Richtung Japan
Beim ersten Treffen Donald Trumps mit Chinas Staatschef wird es auch um
Nordkorea gehen. Davor provoziert das Land erneut mit einem Raketentest.
Kommentar Umgang mit Nordkorea: Was tun mit Kim Jong Un?
Wie soll man mit der Diktatur in Nordkorea umgehen? Die große Frage ist, ob
US-Präsident Donald Trump zu einem Deeskalationsschritt bereit ist.
Misslungener Raketentest in Nordkorea: Startvorrichtungen neben VIP-Plätzen
Nordkorea sieht das Militärmanöver, das Südkorea derzeit mit den USA
durchführt, als Bedrohung. Deshalb zündete es eine weitere Rakete – was
danebenging.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.