| # taz.de -- US-Anhörung zu Abhör-Vorwürfen: Trump als Lügner bloßgestellt | |
| > Die Aussagen der Chefs von FBI und NSA im Capitol erklären die Vorwürfe | |
| > des US-Präsidenten für haltlos. Dessen Beliebtheit sinkt. | |
| Bild: Lustig, wie das alles gelaufen ist: FBI-Direktor James Comey beim Hearing… | |
| New York taz | Donald Trump ist – das haben am Montag die Chefs von FBI und | |
| NSA [1][bei einem Hearing] des Repräsentantenhauses bestätigt – ein Lügner | |
| und ein Verschwörungstheoretiker. Für seine vielfach wiederholte | |
| Behauptung, sein Amtsvorgänger Barack Obama habe ihn abhören lassen, gibt | |
| es – so die beiden Fachmänner, denen sich auch das Justizministerium | |
| anschließt – keine Beweise. | |
| Hinzu kommt, dass [2][FBI-Chef James Comey] bei derselben Gelegenheit | |
| bekannt gab, dass sein Büro schon seit Juli über russische Einmischungen in | |
| den US-Wahlkampf ermittelt und dass es dabei auch um eine mögliche | |
| „Koordination“ zwischen Moskau und der Trump-Kampagne geht. | |
| Als ob all das noch nicht genug wäre, zeigen die Umfragewerte, dass Trump | |
| nach nur sechzig Tagen im Amt denkbar unbeliebt ist. | |
| Noch während das fünfeinhalbstündige Hearing am Montagnachmittag lief, | |
| reagierte Trump mit einem [3][wütenden Twittersturm]. Dieses Mal | |
| attackierte er nicht JournalistInnen, sondern die Chefermittler seines | |
| Landes. Ihnen warf er „Fake News“ vor. Und legte ihnen Worte in den Mund, | |
| die das Gegenteil von dem bedeuteten, was sie bei dem Hearing sagten. „Die | |
| NSA und der FBI sagen dem Kongress, dass Russland den Wahlprozess nicht | |
| beeinflusst hat“, tweetete Trump. Kurz zuvor hatte Comey erklärt: „Das FBI | |
| ermittelt wegen der Versuche der russischen Regierung, in der 2016-Kampagne | |
| zu intervenieren.“ Damit bestätigte Comey erneut, was die Führungen von | |
| FBI, CIA und NSA bereits im Januar erklärt hatten: dass sie die „starke | |
| Überzeugung“ hätten, dass Wladimir Putin eine „Einflussnahme auf die | |
| US-Wahlen angeordnet“ und dass er eine „klare Präferenz für Trump“ habe. | |
| ## Nur eine laufende Ermittlung wurde frühzeitig bekannt | |
| Comey bestätigte am Montag erstmals öffentlich, dass sein Büro bereits seit | |
| Ende Juli vergangenen Jahres über die russische Einmischung ermittele. | |
| Hätte er diese Information während des Wahlkampfs veröffentlicht, hätte sie | |
| möglicherweise den Wahlausgang beeinflussen können. Stattdessen erfuhr die | |
| US-Öffentlichkeit nur von den Ermittlungen gegen die demokratische | |
| Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. | |
| Noch elf Tage vor dem Wahlgang erklärte Comey, dass er seine Ermittlungen | |
| wegen des privaten E-Mail-Servers, den Clinton als Außenministerin | |
| eingerichtet hatte, wieder aufnehme. Wenige Tage später erklärte Comey, | |
| dass die Ermittlungen zu Ende seien. [4][Doch da war der Schaden nicht mehr | |
| reparabel, Trump jubilierte]. Dass seine eigene Kampagne damals längst im | |
| Visier der Ermittler war, wusste die Öffentlichkeit nicht. | |
| Trumps Popularität ist unterdessen weiter abgesackt. Am Wochenende hatte er | |
| nach Berichten von FiveThirtyEight nur noch eine 43-prozentige Zustimmung | |
| und bereits 52 Prozent Missbilligung. Damit lag er weit hinter George W. | |
| Bush (55 Prozent) und Barack Obama (59 Prozent) zum selben frühen Zeitpunkt | |
| ihrer Amtszeiten. | |
| 21 Mar 2017 | |
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| Dorothea Hahn | |
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