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# taz.de -- Treffen zwischen Putin und Orban: Einigkeit in Budapest
> Ungarns Premier und Russlands Präsident betonen ihre Gemeinsamkeiten.
> Putin spendiert ein AKW und die ungarische Opposition protestiert.
Bild: Protest gegen den Putin-Besuch in Budapest
Budapest ap/taz | Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban und der
russische Staatschef Wladimir Putin haben bei einem Treffen in Budapest die
Wichtigkeit der bilateralen Beziehungen ihrer beiden Länder betont. Ungarn
sei ein „wichtiger und verlässlicher europäischer Partner für Russland“,
sagte Putin am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Orban
verurteilte die westlichen Sanktionen gegen Moskau. „Es ist falsch,
Probleme, die nichts mit der Wirtschaft zu tun haben, mit wirtschaftlichen
Methoden lösen zu wollen“, sagte er.
Am Abend demonstrierten derweil in Budapest einige hundert Menschen gegen
das Treffen. Zu den Protesten hatte die oppositionelle Partei Egyuett
aufgerufen. Teilnehmer an der Demonstration betonten gegenüber der taz ihre
Abneigung sowohl gegen Putin, als auch Orban und beider antidemokratische
und EU-feindliche Politik.
Der ungarische Ministerpräsident – von seinen Kritikern auch „kleiner
Putin“ genannt – gilt als einer der schärfsten europäischen Kritiker der
Sanktionen, die die USA und die EU im Zuge der Ukraine-Krise gegen Russland
verhängt hatten. Er erhofft sich, dass die USA ihre unter dem neuen
Präsidenten Donald Trump aufheben könnten. Nach dem Treffen mit Putin sagte
Orban, die anti-russische Politik des Westens habe dem ungarischen
Außenhandel Verluste in Milliardenhöhe eingebracht.
Am Donnerstag sprachen Putin und Orban vor allem über gemeinsame
Energieprojekte. Unter anderem sei es um eine mögliche Verlängerung
geplanter russischer Pipelines nach Ungarn gegangen, sagten die beiden.
„Wir werden alles tun, um die Versorgung nach Ungarn sicherzustellen“,
sagte Putin.
Ebenso wie die Pipelines Nord Stream 2 und Turkish Stream ist auch ein vor
zwei Jahren vereinbarter Bau zweier ungarischer Atomreaktoren mit
russischem Know-how nicht über die Planungsphase hinausgekommen. Grund ist,
dass EU-Regulierungen noch nicht erfüllt sind. Orban sagte, er hoffe, dass
alle Hürden bald aus dem Weg geräumt seien. Und Putin stellte einen
russischen Kredit in Aussicht, um den Bau des
Zwölf-Milliarden-Euro-Projekts komplett zu übernehmen.
3 Feb 2017
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Wladimir Putin
Viktor Orbán
Ungarn
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Russland
PVV
Russland
Lesestück Recherche und Reportage
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