Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Besetztes Sowi-Institut der HU: Halber Vorhang
> Holm bleibt – und die Besetzer geben drei Seminarräume zurück. Doch ihre
> Aktion ist noch nicht beendet. Jetzt geht es um mehr.
Bild: Der Raum hinter dem Transparent ist jetzt wieder frei
Berlin taz | Eine Seite der Stoffgardine, die vor dem Eingang des Instituts
für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität hängt, ist
zurückgeschlagen – die Tür ist wieder offen für den normalen Lehrbetrieb.
Nachdem die [1][BesetzerInnen] in ihrer Vollversammlung am Samstag
entschieden hatten, die drei großen Seminarräume im Erdgeschoss
freizugeben, verschafften sich Mitarbeiter der Universität am Montag einen
Überblick.
„Da liegen noch ein paar Socken und Jacken drin“, sagt einer von ihnen
gerade am Infopunkt der widerständigen Studis. Die müssten noch raus, dann
werde eine Reinigungsfirma beauftragt. Er wirkt zufrieden.
Die BesetzerInnen haben ganze Arbeit geleistet, ihre Requisiten
eingesammelt, Tische und Stühle ordentlich angeordnet, gefegt. Nur an den
Wänden zeugen noch Plakate und Tags von den Wochen des Alternativprogramms.
Schon am Dienstag sollen hier wieder normale Lehrveranstaltungen
stattfinden.
Im kleinen vom Treppenhaus umgebenen Innenhof sitzen drei Besetzerinnen auf
einer Couch. Mit der [2][Rücknahme der Entlassung von Andrej Holm] sei zwar
ihr Ursprungsziel erfüllt, sagt eine Studentin, „jetzt geht es aber um die
Forderungen, die während der Besetzung entstanden sind“. In den weiterhin
gehaltenen Räumen wollen sie für die „soziale Stadt eintreten, gegen
„prekäre Arbeitsbedingungen“ an der Uni, für „Herrschaftskritik“.
In ihrer kleinen Runde stößt der Teil-Rückzug auf wenig Gegenliebe. Zu sehr
ist ihnen das Institut zum Zuhause geworden. Und es ermöglicht ihnen, die
Welt ein Stück besser zu machen. Zwei Obdachlose, deren Hab und Gut am
Wochenende unter der nahen S-Bahn-Brücke weggeräumt wurde, haben nun Platz
in der Ecke vor dem Kaffeeautomaten gefunden. Sie spielen Karten.
Und dennoch: Das Ende der Besetzung hat begonnen. Einen tröstlichen Hinweis
gab Andrej Holm ihnen am Samstag selbst. Laut dem Twitter-Kanal der „Holm
bleibt“-Kampagne sagte er auf der BesetzerInnen-Versammlung: „Eure
Selbstorganisation bleibt euch in jedem Fall erhalten.“
13 Feb 2017
## LINKS
[1] /Besetzung-an-der-Humboldt-Uni-in-Berlin/!5380136/
[2] /Humboldt-Uni-nimmt-Kuendigung-zurueck/!5383161/
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Humboldt-Universität
Andrej Holm
Besetzung
Andrej Holm
Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität
Andrej Holm
Humboldt-Universität
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Wochenvorschau
## ARTIKEL ZUM THEMA
Protest für André Holm: HU-Besetzer*innen vor Gericht
2017 besetzten Studierende das sozialwissenschaftliche Institut der
Humboldt-Uni. Jetzt wurde das Verfahren gegen drei von ihnen eingestellt.
Besetzung an der Freien Uni Berlin: Rückzug statt Räumung
Die Besetzer*innen an der Freien Universität haben sich freiwillig
zurückgezogen, weil die Uni räumen lassen wollte. Ihr Protest geht aber
weiter.
Streit an der Humboldt-Universität: Wie du mir, so ich dir
Die Fachschaft für Sozialwissenschaften wurde von der Uni ausgesperrt.
Studierendenvertreter sehen darin eine Retourkutsche für die Besetzung.
Humboldt-Uni nimmt Kündigung zurück: „Holm bleibt“ wird wahr
Das Vertrauen ist gestört, doch Andrej Holm hat sich entschuldigt. Deshalb
darf der Ex-Staatssekretär nun doch weiter für die HU arbeiten.
Besetzung an der Humboldt-Uni in Berlin: Nachtschicht für eine bessere Uni
Seit der Entlassung von Andrej Holm vor drei Wochen wird am Institut für
Sozialwissenschaften protestiert. Doch wofür? Die taz hat dort eine Nacht
verbracht.
Kommentar Staatssekretär für Wohnen: Kein Holm, aber ein Profi
Das war es mit der engen Verbindung von Politik und stadtpolitischen
Initiativen. Mit Sebastian Scheel folgt ein Berufspolitiker. Keine
schlechte Wahl.
Die Wochenvorschau für Berlin: Bier trinken für den guten Zweck
Über steigende Mieten, rechte Populisten und all die anderen Übel immer nur
zu jammern, hilft wenig, lieber mal in die Puschen kommen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.