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# taz.de -- Neue Studie zur Verteilung von Reichtum: Acht Männer reicher als h…
> Eine Oxfam-Studie zeigt: Die acht reichsten Milliardäre besitzen mehr
> Kapital, als der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung zur Verfügung steht.
Bild: Stärkt die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen nationalistisc…
Davos taz | Was bedeutet es für Gesellschaften, wenn wenige Bürger weit
mehr besitzen als die Hälfte der Bevölkerung? Das fragt die
Entwicklungsorganisation Oxfam in der neuen [1][Studie „Eine Wirtschaft für
99 Prozent“].
Demnach haben weltweit die acht reichsten Milliardäre inzwischen mehr
Kapital angehäuft, als den ärmeren 50 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung
steht. Die große Mehrheit – die „99 Prozent“ – erleide dadurch massive
Nachteile.
Oxfam veröffentlicht den Bericht anlässlich des Weltwirtschaftsforums in
Davos. Dort wird unter anderem diskutiert, ob die zunehmende
Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen den Aufstieg des neuen
Nationalismus begünstigt. Manche Manager befürchten, dass zu große
Ungerechtigkeit Wähler zu Politikern wie Donald Trump oder den Befürwortern
des britischen EU-Austritts treiben.
Im Vergleich zur entsprechenden Studie 2016 ist die Polarisierung heute
noch stärker. [2][Damals besaßen laut Oxfam an 62 Milliardäre so viel wie
die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung]. Die Berechnungen basieren unter
anderem auf weltweiten Vermögensdaten der Bank Credit Suisse. Demnach
besaßen die acht reichsten Männer der Welt 2016 zusammen knapp 400
Milliarden Euro – darunter die US-Unternehmer Bill Gates (Microsoft),
Warren Buffett (Berkshire Hathaway), Jeff Bezos (Amazon) und Marc
Zuckerberg (Facebook).
## Nachteilige Folgen der Entwicklung
In Deutschland besitzen 36 Milliardäre so viel wie die ärmere Hälfte der
Bundesbevölkerung. An der Spitze stehen Mitglieder der Familie Albrecht
(Aldi), Susanne Klatten (BMW) und Georg Schaeffler. Insgesamt liege etwa 90
Prozent des Weltvermögens in den Händen von 10 Prozent der Bevölkerung.
Diese Entwicklung hat laut Oxfam drei nachteilige Folgen: Einmal könnten
sich die Superreichen zunehmenden politischen Einfluss auch auf
demokratisch gewählte Regierungen kaufen. Zweitens „fühlen sich immer mehr
Menschen abgehängt“, so Jörn Kalinski, Kampagnenleiter von Oxfam
Deutschland. Das Gefühl der Ungerechtigkeit „untergräbt den Glauben an die
Demokratie“. Drittens fehle das Geld, das die Superreichen bunkern, bei
öffentlichen Aufgaben wie dem Bau oder der Renovierung von Schulen.
## Steueroasen schließen, höhere Abgaben für Reiche
Oxfam fordert deshalb Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene,
um an einen Teil der gehorteten Vermögen heranzukommen. Steueroasen sollen
geschlossen, internationale Mindeststeuersätze für Konzerne und höhere
Steuern für Reiche eingeführt werden.
In den vergangenen Jahren gab es Versuche in diese Richtung. Die
Industrieländer-Organisation OECD verstärkte ihre Aktivitäten gegen
Steuerparadiese, die EU arbeitet an gemeinsamen Steuerregeln für Konzerne.
Unter anderem aufgrund des anstehenden Brexit könnten solche Maßnahmen aber
schwer durchzusetzen sein. Die britische Regierung hat schon durchblicken
lassen, dass sie die Steuern für Unternehmen eher senken als anheben will.
16 Jan 2017
## LINKS
[1] https://www.oxfam.de/system/files/sperrfrist_20170116-0101_economy-99-perce…
[2] /Archiv-Suche/!5269014/
## AUTOREN
Hannes Koch
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Oxfam
Studie
Reichtum
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Steuerflucht
Davos
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Schwerpunkt Armut
OECD
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