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# taz.de -- Illegale Siedlung im Westjordanland: Siedler ziehen nach nebenan
> Israels Regierung hat sich mit den Bewohnern der Siedlung Amona auf einen
> Kompromiss geeinigt – und beugt so Zusammenstößen bei der Räumung vor.
Bild: Die nicht genehmigte Siedlung Amona liegt auf palästinensischem Privatla…
Jerusalem dpa | Eine Woche vor [1][Ablauf einer Räumungsfrist] haben die
Einwohner der wilden israelischen Siedlung Amona im Westjordanland einem
Kompromissvorschlag zugestimmt. 24 von insgesamt 40 Familien des
Außenpostens im Westjordanland sollen demzufolge freiwillig mit ihren
Mobilhäusern auf nahegelegene Grundstücke umziehen, berichteten israelische
Medien am Sonntag. Der Rest werde in die benachbarte Siedlung Ofra ziehen.
Die nicht genehmigte Siedlung liegt auf palästinensischem Privatland.
Israels Höchstes Gericht hat angeordnet, der Ort müsse bis zum 25. Dezember
geräumt werden. Es wurde damit gerechnet, dass die Regierung das Gericht um
einen Monat Aufschub bittet, um die Einigung umzusetzen. Bei einem
Räumungseinsatz vor zehn Jahren hatte es bei gewaltsamen Konfrontationen in
Amona zahlreiche Verletzte gegeben.
Hunderte von Aktivisten hatten sich zuletzt in der Umgebung versammelt, um
Widerstand gegen die erwartete Räumung zu leisten. Wütende Jugendliche
attackierten am Sonntag den israelischen Wohnungsminister Joav Galant bei
dessen Besuch in Amona. Laut der Nachrichtenseite Ynet traten die
Jugendlichen gegen sein Fahrzeug, bewarfen es mit Eiern und beschimpften
Galant als „Verräter“.
Das Problem Amona bedeutete für Israels siedlerfreundliche und
rechts-religiöse Regierungskoalition eine Zerreißprobe. Am Samstag hatten
Dutzende israelische Soldaten, die bei der Räumung eingesetzt werden
sollten, aus Protest ihre Posten verlassen.
Die Siedlerpartei will mit einem umstrittenen Gesetzesentwurf [2][wilde
Siedlungen legalisieren]. Israel unterscheidet zwischen rund 120 Siedlungen
im Westjordanland, die mit Genehmigung der Regierung errichtet wurden, und
rund 100 wilden Siedlungen ohne offizielle Genehmigung, die jedoch
weitgehend geduldet werden. Die internationale Gemeinschaft sieht alle
Siedlungen als illegal und Hindernis für eine Friedensregelung an.
18 Dec 2016
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