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# taz.de -- Pipeline-Bau in North Dakota: Etappensieg für Sioux
> Seit Wochen blockieren Demonstranten den Bau der North-Dakota-Pipeline.
> Jetzt haben sie einen ersten Erfolg: Ein Pionierkorps unterbrach die
> Baumaßnahmen.
Bild: UnterstützerInnen des Standing-Rock-Stammes der Sioux
Cannon Ball ap | Ureinwohner und Umweltschützer haben einen Etappensieg bei
ihrem Widerstand gegen den Bau einer Ölpipeline durch den US-Staat North
Dakota errungen. Das Pionierkorps des US-Heeres verweigerte am Sonntag der
Baufirma, die Rohrleitung unter einen Stausee das Flusses Missouri
fortzusetzen. Der Sioux-Stamm Standing Rock und seine Unterstützer kämpfen
gegen die Pipeline, weil sie davon ihre heiligen Stätten und ihre
Wasserversorgung bedroht sehen.
Das Teilstücke unter den Lake Oahe ist das letzte Hindernis beim Bau der
3,8 Milliarden Dollar teuren Pipeline durch vier US-Staaten. Trotz ihres
Teilerfolgs wollen Demonstranten ihr Camp auf Land im Bundesbesitz entlang
der Pipeline fortsetzen. Die Behörden hatten eine Frist bis diesen Montag
erwirkt, bis zu der das Lager geräumt sein müsse. Nach der Entscheidung des
Pionierkorps kündigten sie an, sie würden das Camp nun nicht zwangsweise
räumen lassen.
Die in Texas ansässige Firma Energy Transfer Partners kritisierte die
Entscheidung des Pionierkorps, das in den USA traditionell eine zentrale
Rolle bei Infrastrukturprojekten spielt. Sie bekräftigte in einer Erklärung
ihre Ablehnung einer alternativen Routenführung und warf der Regierung des
scheidenden Präsidenten Barack Obama politisch motivierten Aktionismus vor.
Sie verlasse damit den Boden der Rechtsstaatlichkeit und biedere sich an
eine engstirnige und extreme Wählerschaft an, kritisierte Energy Transfer.
Auch der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, zeigte sich
erbost über die verweigerte Baulizenz. Dabei handele es sich um eine
„Vater-Staat-Entscheidung der schlimmsten“ Sorte, twitterte der
Republikaner am Sonntagabend. Sein Parteikollege, North Dakotas Gouverneur
Jack Dalrymple, war ebenfalls enttäuscht. Die Entscheidung sei ein
„schwerwiegender Fehler“, der die „gefährliche Situation“ fortsetze.
Die Bauarbeiten werden von hunderten Demonstranten seit Wochen blockiert.
Mit der vorläufigen Verweigerung einer Baulizenz nimmt das Drama um die
Dakota Access Pipeline nun eine überraschende Wendung. Grund für ihre
Entscheidung sei die Notwendigkeit, „alternative Routen“ für den Verlauf
der Leitung auszuloten, sagte die beim Heer für zivile Angelegenheiten
zuständige Staatssekretärin Jo-Ellen Darcy.
Obwohl es anhaltende Gespräche mit den Sioux und Dakota Access gegeben
habe, sei noch viel zu tun. Der beste Weg zu einem verantwortungsbewussten
und zügigen Abschluss der Arbeiten sei jedoch zunächst einmal eine Prüfung
von Ausweichrouten für die Pipeline.
5 Dec 2016
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