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# taz.de -- Dakota Access Pipeline in USA: Ohne Öl kein Schaden
> Erneut ein Rückschlag für zwei Sioux-Stämme: Ein Richter lässt keinen
> übergangsweisen Baustopp an der umstrittenen Dakota Access Pipeline zu.
Bild: Niederlage für Harold Frazier, Vorsitzender der Cheyenne River Sioux
Washington ap | Ein Richter hat am Montag das Gesuch zweier Sioux-Stämme
abgelehnt, den Bau der umstrittenen Dakota Access Pipeline zeitweise
auszusetzen. Solange die Ölleitung noch nicht befüllt sei, gebe es keinen
direkten Schaden für die Cheyenne River und Standing Rock Sioux, sagte
Bundesrichter James Boasberg am Montag. Er werde die Bitte jedoch nochmals
gründlich bei einer Anhörung am 27. Februar prüfen.
Über Monate hinweg waren die abschließenden Bauarbeiten an dem insgesamt
3,8 Milliarden Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) teuren Projekt zum
Erliegen gekommen, weil der vor Ort ansässige Stamm der Standing Rock Sioux
gemeinsam mit Unterstützern aus dem ganzen Land [1][heftig protestiert
hatte]. Anfang Februar nahm die zuständige Firma Energy Transfers den Bau
am letzten Teilabschnitt unter dem Oahe-Stausee am Fluss Mississippi jedoch
wieder auf.
Die Stämme führten an, dass die Pipeline ihre kulturellen Stätten und ihre
Wasserversorgung gefährdeten. In der vergangenen Woche ergänzten sie, dass
sauberes Wasser auch wichtig zur Ausführung ihrer Sioux-Religion sei.
Allein die bloße Anwesenheit der Leitung beeinflusse die Reinheit des
Wasser.
Richter Boasberg sagte, der Schaden für die Stämme käme offensichtlich
erst, wenn auch Öl durch die Leitung fließe – nicht aber durch die reine
Existenz. Die Baufirma nannte das Religionsargument eine
„Verzögerungstaktik in letzter Minute“ und „reichlich verspätet“. Die…
habe den größten Respekt für religiöse Überzeugungen und Bräuche, betonte
ein Anwalt von Dakota Access, William Scherman, in einem Schreiben.
## Trump stoppte Umweltstudie
Im vergangenen Jahr war es bei den Demonstrationen gegen die Pipeline immer
wieder zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Tausenden Demonstranten
gekommen, die nahe der Baustelle ein Lager errichtet hatten. Mehrere
Personen wurden verletzt und es gab eine Reihe von Festnahmen. Schließlich
wurde noch unter Ex-Präsident Barack Obama eine neue Prüfung des
Routenverlaufs angeordnet.
Doch US-Präsident Donald Trump forderte den Korps der Armee-Ingenieure kurz
nach seinem Amtsantritt in einem Dekret auf, den Weiterbau schneller
voranzutreiben. Eine eigentlich auf zwei Jahre angesetzte Umweltstudie
wurde gestoppt und Energy Transfers bekam grünes Licht für den Weiterbau
der Pipeline.
Nach Schätzung der Firma soll die Pipeline binnen 60 Tagen fertiggestellt
sein und dann innerhalb von 23 Tagen befüllt und in Betrieb genommen
werden. Die insgesamt fast 2000 Kilometer lange Pipeline soll Öl aus North
Dakota durch mehrere US-Staaten bis nach Illinois bringen, wo es dann
verschifft wird.
14 Feb 2017
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