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# taz.de -- Pipeline-Bau in North Dakota: Protestlager nach einem Jahr geräumt
> Nach monatelangen erbitterten Protesten mussten Ureinwohner und
> Umweltschützer das Camp gegen die Dakota-Access-Pipeline in North Dakota
> nun verlassen.
Bild: Die Demonstranten setzten beim Verlassen des Camps einige ihrer Zelte und…
Chicago afp | Nach fast einem Jahr ist das Protestlager gegen den Bau einer
umstrittenen Ölpipeline im Norden der USA geräumt worden. Die meisten
Demonstranten verließen das Protestcamp gegen die Dakota-Access-Pipeline im
Bundesstaat North Dakota am Mittwoch freiwillig. Rund zehn Aktivisten, die
sich einem Ultimatum zur Räumung des Lagers widersetzten, wurden nach
Behördenangaben festgenommen.
Nach monatelangen erbitterten Protesten von Ureinwohnern und
Umweltschützern hatte die Regierung von Ex-Präsident Barack Obama das
Pipeline-Projekt im Dezember vorläufig gestoppt. Sein Nachfolger Donald
Trump ordnete jedoch kurz nach seinem Amtsantritt im Januar per Dekret den
Weiterbau an. Die Arbeiten am letzten Teilstück der Leitung wurden
daraufhin umgehend wieder aufgenommen.
Am Mittwoch verließen die Demonstranten nun singend und trommelnd das
Protestlager auf der vorgesehenen Pipeline-Route. Dabei setzten sie auch
einige ihrer Zelte und Hütten in Brand. Nach Behördenangaben gab es rund 20
Feuer und mindestens zwei Explosionen. Ein siebenjähriger Junge und ein
17-jähriges Mädchen wurden demnach mit Verbrennungen ins Krankenhaus
gebracht.
Ureinwohner vom Volkder Standing Rock Sioux hatten monatelang mit
Unterstützung anderer Völker und von Umweltaktivisten gegen die Pipeline
demonstriert, die von North Dakota durch mehrere Bundesstaaten bis nach
Illinois verlaufen soll. Dabei kam es auch zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen zahlreiche Menschen
verletzt wurden. Die Ureinwohner wollen das Pipeline-Projekt nun vor
Gericht bekämpfen.
Die knapp 1.900 Kilometer lange Leitung soll Ölfelder in North Dakota an
der kanadischen Grenze mit einem Pipeline-Knotenpunkt in Illinois
verbinden. Die Ureinwohner wehren sich erbittert gegen das Projekt, weil
die Leitung durch heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen
soll. Zudem sorgen sie sich um ihr Trinkwasser. Sie fürchten, dass die
Gewässer durch Leitungslecks verseucht werden könnten.
Das Protestcamp wurde im April in der Nähe eines Standing-Rock-Reservats
errichtet. Die Räumung des Lagers wurde von den Behörden nun mit dem
bevorstehenden jahreszeitlich bedingten Hochwasser in der Gegend begründet.
Um Verschmutzungen zu verhindern, wurden seit Montag bereits mehr als 200
Lastwagenladungen Müll, abgerissene Hütten und anderer Schutt weggebracht.
23 Feb 2017
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