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# taz.de -- Indigener Protest gegen Öl-Pipeline: Eiskalter Wasserwerfer
> Polizei und Demonstranten gerieten an der Dakota-Access-Pipeline im
> Norden der USA aneinander. Es gab 167 Verletzte. 17 wurden ins
> Krankenhaus eingeliefert.
Bild: Wasserwerfer im Eis: Die Polizei will ein Feuer der Demonstranten an der …
Washington afp/taz | Bei Protesten gegen eine Öl-Pipeline im Norden der USA
ist es zu gewalttätigen Konfrontationen mit der Polizei gekommen. Die
Polizei ging am Montag in der Nähe von Cannon Ball im Bundesstaat North
Dakota mit Tränengas, Gummigeschossen und einem Wasserwerfer gegen mehrere
hundert Demonstranten vor, wie die Organisatoren des Protests mitteilten.
Nach ihren Angaben wurden 167 Menschen verletzt. Siebzehn von ihnen seien
mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, berichtet
der US-amerikanische [1][Nachrichtensender abc News].
Die Gummigeschosse hätten einige Demonstranten schwer am Kopf verletzt, die
dann im Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Wasserwerfer sei außerdem
bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt eingesetzt worden, sodass zwei
Demonstranten infolge des Einsatzes stark unterkühlt waren.
Die Lokalzeitung [2][Bismarck Tribune berichtete] unter Berufung auf
Polizeiangaben, aus der Menge heraus seien Steine und Holzstämme auf die
Polizeikräfte geschleudert worden. Ein Beamter sei am Kopf getroffen
worden. Der Einsatz sei somit „die beste Option“ gewesen, sagt die Polizei
laut Bismarck Tribune.
## Die Trinkwasserversorgung der Sioux ist gefährdet
Der Protest richtete sich gegen die Dakota-Access-Pipeline, die Rohöl über
eine knapp 1900 Kilometer lange Strecke von North Dakota bis zu einem
Erdöl-Terminal im Mittelweststaat Illinois befördern soll.
Ein Großteil der Demonstranten waren Ureinwohner vom Volk der Sioux. Sie
wehren sich gegen das Pipeline-Projekt, da die Leitung durch Land ihrer
Vorfahren verlaufen soll.
[3][Sie sorgen sich auch um ihre Trinkwasserversorgung]. Die Pipeline soll
unterhalb des Missouri-Flusses und des künstlichen Oahe-Sees verlaufen. Aus
diesen Gewässern bezieht der Stamm der Standing Rock Sioux sein Wasser. Die
Indianer fürchten, dass die Gewässer durch Lecks aus der Leitung verseucht
werden könnten.
Ureinwohner und ihre Unterstützer campieren seit Monaten an der Baustelle
der Pipeline. Ihre Hoffnungen, die Konstruktion verhindern zu können,
bekamen in der vergangenen Woche Auftrieb, als die US-Regierung das Projekt
vorläufig stoppte.
Zur Begründung erklärte die Regierung, dass weitere Analysen und Debatten
nötig seien. Die Konstrukteure der Pipeline, die Unternehmen Energy
Transfer und Sunoco Logistics, versuchen nun vor Gericht, die Anordnung aus
Washington annullieren zu lassen.
22 Nov 2016
## LINKS
[1] http://abcnews.go.com/US/leader-standing-rock-sioux-tribe-calls-obama-halt/…
[2] http://bismarcktribune.com/news/state-and-regional/protesters-police-take-s…
[3] /US-Ureinwohner-gegen-Oelpipeline/!5333552
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Schwerpunkt Klimawandel
Ölpipeline
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