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# taz.de -- Kubas Revolutionsführer: Fidel Castro ist tot
> Der frühere kubanische Staatschef Fidel Castro ist am Freitagabend im
> Alter von 90 Jahren gestorben. Er regierte die sozialistische
> Karibikinsel 47 Jahre lang.
Bild: Zog sich 2006 zurück: Fidel Castro (Archivbild, 2005)
HAVANNA dpa | Kubas Ex-Präsident Fidel Castro ist am Freitagabend im Alter
von 90 Jahren gestorben. Das sagte sein Bruder und Staatspräsident Raúl
Castro im staatlichen Fernsehen. Die Leiche des Revolutionsführers solle
verbrannt werden. Das sei der Wunsch seines Bruders gewesen.
Fidel Castro regierte Kuba 47 Jahre lang. Er trotzte in der Zeit zehn
US-Präsidenten. Auch nach seinem krankheitsbedingten Rückzug 2006 bestimmte
er als graue Eminenz im Hintergund die Geschicke der sozialistischen
Karibikinsel mit.
Geboren wurde Castro am 13. August 1926 in Biran im Osten Kubas. Schon als
Kind empfand er die sozialen Verhältnisse auf der Insel als zutiefst
ungerecht. Als junger Rechtsanwalt nahm er den Kampf gegen den Diktator
Fulgencio Batista auf. Nach dem gescheiterten Überfall auf die
Moncada-Kaserne 1953 und einigen Jahren im Exil landete er Ende 1956 mit
rund 80 Mitkämpfern auf Kuba und begann in den Bergen den Guerillakampf. Im
Januar 1959 zogen seine Truppen siegreich in Havanna ein.
Mit einer Landreform und der Verstaatlichung von Unternehmen machte sich
Castro schnell die USA zum Feind, die die Insel mit einem Handelsembargo
belegten. Hilfe fand Kuba bei der Sowjetunion, von der die Insel immer
abhängiger wurde. Der Zusammenbruch des Ostblocks stürzte Kuba nach 1990 in
eine schwere Wirtschaftskrise, die das kommunistischen System aber allen
Unkenrufen zum Trotz überlebte. Der Not gehorchend rangen sich Fidel und
sein Bruder Raúl Castro zu begrenzten marktwirtschaftlichen Reformen durch.
Mit seiner Unbeugsamkeit gegenüber Washington fand Castro aber in
Lateinamerika auch über das linke Lager hinaus Anerkennung. Als sich der
greise Revolutionsführer kurz vor seinem 80. Geburtstag einer schweren
Operation unterziehen musste, gab er am 31. Juli 2006 seine Ämter zunächst
provisorisch an seinen fünf Jahre jüngeren Burder Raúl ab. Mit der
Neukonstituierung des Staatsrats 2008 übernahm Raúl dauerhaft die Führung
des Landes.
Die historische Aussöhnung zwischen Kuba und den USA, die in der
Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen 2015 und dem [1][Besuch von
Präsident Barack Obama in Havanna im März 2016] gipfelte, verfolgte Fidel
Castro mit unüberhörbarer Skepsis.
26 Nov 2016
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