Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bericht der „Times“: London hat kein Konzept für Brexit
> Bis Ende März will Premierministerin May den Antrag für ein Ausscheiden
> aus der EU stellen. Laut einem externen Berater gibt es aber noch keine
> klare Strategie.
Bild: Hat Premierministerin May inzwischen einen Plan?
London dpa | Die britische Regierung braucht nach einem Bericht der Times
noch sechs Monate und bis zu 30.000 weitere Beamte, um ein Konzept zum
EU-Austritt zu erarbeiten. Zudem seien mehrere Minister über die geeignete
Brexit-Strategie zerstritten, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein
internes Papier, das ihr zugespielt worden sei.
Die Regierung allerdings wiegelt ab: Sie habe den Bericht nicht in Auftrag
gegeben und erkenne den Inhalt nicht an. Das Papier „habe überhaupt nichts
mit der Regierung zu tun“, sagte ein Sprecher. „Es wurde von einem
Einzelnen aus einem externen Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen erstellt.“
Auch die Times schreibt am Dienstag, das Papier sei von einem namentlich
nicht genannten Autor in „privater Initiative“ erstellt worden.
Premierministerin Theresa May will nach eigenen Angaben bis Ende März 2017
offizielle Austrittsgespräche mit Brüssel beginnen, die zwei Jahre dauern
dürften. Die Briten hatten im Juni in einem historischen Referendum für den
Ausstieg aus der Gemeinschaft gestimmt – May hatte im Wahlkampf für einen
Verbleib in der Gemeinschaft plädiert.
Trotz intensiver Diskussionen innerhalb der Regierung sei noch „keine
gemeinsame Strategie entwickelt“, schreibt die Times unter Berufung auf das
Papier. Es könne noch ein halbes Jahr dauern, bis man sich auf Prioritäten
bei den Brexit-Verhandlungen geeinigt habe. Zur Bewältigung der Aufgabe
könnten 30.000 zusätzliche Experten benötigt werden, hieß es.
Der Streit gehe zwischen den drei Brexit-Befürwortern – Außenminister Boris
Johnson, Handelsminister Liam Fox und Brexit-Minister David Davis – auf der
einen und Schatzkanzler Philip Hammond und Business-Minister Greg Clark auf
der anderen Seite.
Bereits in der Vergangenheit waren Stimmen laut geworden, wonach die
Regierng für die Brexit-Verhandlungen schlecht gerüstet sei. Ein
unabhängiger Think Tank hatte die May kritisiert, weil sie ihre Pläne und
Strategie geheim hält. „Schweigen ist keine Strategie“, meinte das
Institute for Government.
15 Nov 2016
## TAGS
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
Theresa May
Europa
EU
Schwerpunkt Brexit
Lesestück Recherche und Reportage
Theresa May
Schwerpunkt Brexit
Derivate
Schwerpunkt Brexit
Großbritannien
Schwerpunkt Brexit
Menschenrechtskonvention
Großbritannien
Theresa May
Großbritannien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Brexit-Verhandler der EU: Ein gefährlicher Europäer
Er ist ein harter Verhandlungspartner für die Briten: Michel Barnier, der
frühere EU-Binnenmarktkommissar und Finanzexperte.
Großbritannien nach dem Brexit: Bleiben oder gehen
Seit dem Referendum nimmt die Fremdenfeindlichkeit im Vereinigten
Königreich zu. Auch dort lebende Deutsche spüren die veränderte Stimmung.
Lederhose des Verbrechens: Theresa Mays Trousergate
Dass die Premierministerin eine teure Hose zum Fotoshooting trägt, empört
die Briten. Aber um die Hose alleine geht es dabei nicht.
Britische Forderungen nach EU-Austritt: Flop für Johnson
Trotz Brexit meint der britische Außenminister Johnson, dass London weiter
Freihandel mit der EU betreiben kann. Eurogruppenchef Dijsselbloem verneint
dies.
Debatte Brexit: Desaster auf der Insel
Großbritannien war bisher die größte Steueroase Europas. Damit ist bald
Schluss, denn die Trümpfe hält die EU in der Hand.
Urteil zum Brexit: Regierung muss Parlament fragen
Premierministerin Theresa May will bis März den Austritt aus der EU
anmelden. Jetzt urteilt der High Court: Sie muss dazu das Parlament
befragen.
Großbritannien nach dem Brexit: Die Preise steigen jetzt schon
Seit dem Brexit-Votum hat das Pfund gegenüber anderen Währungen an Wert
verloren. Die Briten werden das wohl bald beim Einkauf spüren.
Mögliche Konsequenzen des Brexit: Britische Finanzindustrie wird nervös
Laut Studie eines Branchenverbands könnte ein „harter Brexit“ Milliarden
kosten. Premierministerin May gibt sich trotzdem kompromisslos.
Parteitag der Tories: Menschenrecht ist nichts für Soldaten
Britische Soldaten sollen im Einsatz Entscheidungen treffen können, ohne
Strafen fürchten zu müssen. Das will Premierministerin May.
Kommentar Britische EU-Austrittspläne: Entdramatisierung des Brexits
In der EU ist derzeit für kein einziges großes Problem eine Lösung in
Sicht. Da wäre es gut, den Brexit zu akzeptieren und zu entpolitisieren.
Parteitag der Konservativen in England: Mit dem Brexit zu „Globalbritannien“
Verhandlungen über den EU-Austritt ab März 2017, erklärt Premierministerin
Theresa May auf dem konservativen Parteitag.
Datum für Brexit-Verhandlungen: Im März geht's los
Die britische Premierministerin Theresa May hat sich lange Zeit gelassen.
Jetzt hat sie ein Datum für die Austrittsverhandlungen genannt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.