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# taz.de -- US-Vorgehen in Afghanistan: Schlafentzug und Waterboarding
> Der Internationale Strafgerichsthof beschuldigt die USA, in Afghanistan
> Kriegsverbrechen begangen zu haben. Selbst der US-Senat übte schon
> Kritik.
Bild: Es gebe „eine vernünftige Grundlage“ für die Annahmen des Internati…
Den Haag dpa | Mitglieder der US-Streitkräfte und der CIA haben in
Afghanistan möglicherweise Kriegsverbrechen begangen, indem sie Gefangene
folterten. Zu diesem Schluss kommt ein vorläufiger Bericht der
Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Fatou
Bensouda.
Auf Grundlage der Untersuchungen kam Bensouda zu dem Ergebnis, dass
Angehörige der US-Streitkräfte auf afghanischem Boden mindestens 61
Gefangene mit Folter, Misshandlungen oder durch Verletzung ihrer
Menschenwürde gequält haben könnten. Womöglich seien überdies mindestens 27
Häftlinge von CIA-Agenten misshandelt worden, nicht nur in Afghanistan,
sondern auch in Polen, Rumänien und Litauen. Die Mehrheit der Vorfälle habe
sich wahrscheinlich zwischen 2003 und 2004 ereignet. Einige der Vorwürfe
beziehen sich aber auch auf die jüngere Vergangenheit bis hin zum Jahr
2014.
Die CIA hatte nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ein Verhörprogramm
entwickelt, um Terrorverdächtige zur Herausgabe von Informationen zu
bewegen. Dazu gehörten Schlafentzug und das international geächtete
„Waterboarding“, also simuliertes Ertränken. 2014 kam ein Bericht des
US-Senats zu dem Schluss, dass die Methoden brutaler waren als zunächst
bekannt.
Die USA lehnen einen Beitritt zum Internationalen Strafgerichtshof ab.
US-Bürgern könnte theoretisch aber eine Anklage drohen, wenn ihnen Taten in
einem Land vorgeworfen werden, das Mitglied ist. Afghanistan hat den
Grundlagenvertrag, das sogenannte Römische Statut, ratifiziert. Die
Ermittler erklärten, sie wollten möglichst rasch darüber entscheiden, ob
sie einen Antrag auf eine vollständige Untersuchung der Fälle in
Afghanistan stellen.
15 Nov 2016
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