# taz.de -- Das war die US-Wahlnacht auf taz.de: It might be a Trump | |
> Unsere ExpertInnen glauben nicht mehr an ein Wunder. Sie rechnen mit | |
> einem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. | |
Bild: Eine Clinton-Anhängerin wartet auf das Wahlergebnis | |
Das war die Wahlnacht im Liveticker. [1][Weiter geht es hier.] | |
Europa muss erwachsen werden | |
Montana, 7:41 (MEZ): Henriette Löwisch macht sich Gedanken darüber, was ein | |
Trump-Sieg nun für uns bedeuten könnte: Was heißt ein Trump-Sieg für | |
Europa? Die 270 waren noch nicht voll, da wussten die Schlauschwätzer (und | |
die Märkte) schon, das US-Wahlergebnis ist schlecht fürs Geschäft, und also | |
auch für die Europäer. Mir dagegen fallen dazu zwei Äußerungen ein, die | |
bereits vor dem Wahlabend veröffentlicht wurden. Die eine stammt von Slavoj | |
Zizek, der in einem TV-Interview mit Channel 4 sinngemäß sagte, [2][er | |
würde Trump wählen, weil er sich von dessen Sieg ein großes Erwachen der | |
Linken erhoffe]. Ganz ähnlich [3][Ed West im Spectator], einem | |
konservativen, britischen Magazin, der darauf setzte, dass die Europäer im | |
Fall eines Trump-Sieges endlich erwachsen würden. Vielleicht entwickelt | |
sich hier ja eine interessante Koalition, die sich weigert, den USA ins | |
populistische Kaninchenloch zu folgen? | |
Republikaner im Kongress in der Mehrheit | |
Washington, 7.09 Uhr (MEZ): In den USA werden die Republikaner nach | |
Medienberichten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus halten und damit ihre | |
seit sechs Jahren andauernde Dominanz in der Kammer fortsetzen. Zudem seien | |
sie auf dem Weg, ihre Mehrheit im Senat zu verteidigen, berichten mehrere | |
US-TV-Sender übereinstimmend. | |
Im Senat gelang es den Demokraten von Präsidentschaftskandidatin Hillary | |
Clinton zunächst nur, den Republikanern von Herausforderer Donald Trump | |
einen Sitz abzunehmen. Für eine Senats-Mehrheit müssten die Demokraten den | |
Republikanern jedoch fünf Sitze abnehmen. Das Unterhaus des Kongresses hat | |
die Vorhand bei Haushaltsfragen, für Gesetze ist die Zustimmung beider | |
Kammern erforderlich. (rtr) | |
Ein Wunder? Vermutlich nicht | |
Berlin, 6.46 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert teilen ihre finale | |
Einschätzung zum US-Präsidentschaftsrennen mit. Sie sehen schwarz. | |
Bettina Gaus: Das war eine lange Nacht, und natürlich können immer noch | |
Wunder geschehen. Aber ich neige nicht dazu, an Wunder zu glauben. Was | |
meinst Du? | |
Bernd Pickert: Clinton müsste Pennsylvania, Michigan und Wisconsin | |
gewinnen. Nevada hat sie jetzt gewonnen, dann käme es auf New Hampshire | |
nicht mehr an. Aber nein, ich glaube nicht mehr dran. | |
Bettina Gaus: Noch nie habe ich eine Wette so ungern gewonnen wie diese. | |
Aber da die Dinge nun einmal so sind wie sie sind, will ich mich auf das | |
gemeinsame Abendessen wenigstens freuen. Schon eine Idee, wohin wir gehen? | |
Bernd Pickert: Im Moment wär mir nach Curry 36 mit ner Flasche Wodka auf | |
dem Tisch. | |
Bettina Gaus: Na, dann hoffe ich, dass Dich in den nächsten Tagen der | |
Galgenhumor erreicht und zu einer anderen Wahl führt. | |
Bernd Pickert: Wenn letzteres ginge, würde ich noch viel lieber das Essen | |
zahlen. | |
Nevada für Clinton | |
Washington, 6.33 Uhr (MEZ): Clinton ist nach Berechnungen der Agentur AP | |
Sieger im Bundesstaat Nevada. Fox ist zugleich weiterhin der einzige | |
Sender, der Trump als Sieger in dem für Clinton wichtigen Staat Wisconsin | |
sieht. (rtr) | |
Raus aus den USA | |
Berlin, 6.25 Uhr: Was tun, wenn Trump Präsident wird? Wer überlegt, nach | |
Kanada zu migrieren, muss sich wohl an einem anderen Tag informieren. Durch | |
zu hohe Zugriffszahlen sind Informationsseiten wie [4][cic.gc.ca/english] | |
und [5][immigration.ca] momentan nicht zu erreichen. (sb) | |
Kalifornien, der Pflichtsieg | |
New York, 6.21 Uhr (MEZ): Barbara Junge berichtet: Als Clintons Sieg in | |
Kalifornien verkündet wird, brandet für einen Moment Jubel vor der Halle | |
auf. Aber von der „she will win“-Stimmung, die hier noch vor einer Stunde | |
geherrscht hat, ist nichts mehr zu spüren. Kalifornien war ein Pflichtsieg. | |
Alles andere spricht für Trump. | |
Die Symbolik hinter den politischen Forderungen | |
Berlin, 6.11 Uhr: Nuklearwaffen einsetzen, Einreiseverbote, Mauerbau. Was | |
sind die Politikvorschläge Trumps? Bettina Gaus und Bernd Pickert | |
diskutieren. | |
Bernd Pickert: Jon King auf CNN versucht es immer noch spannend zu machen | |
und redet sich von County zu County. Ich sehe keine wirkliche Option mehr | |
für einen Clinton-Sieg und versuche gerade, mir jetzt wirklich eine | |
Trump-Präsidentschaft vorzustellen. Das fällt verdammt schwer, nicht nur | |
emotional, sondern auch, weil er unglaublich wenige konkrete | |
Politikvorschläge geäußert hat. | |
Bettina Gaus: Ach, ich finde, er hat eine ganze Menge vorgeschlagen: | |
Kündigung internationaler Handelsverträge, Einsatz von Nuklearwaffen, wenn | |
ihn jemand ärgert, Einreiseverbot für Muslime, Mauer an der Grenze zu | |
Mexiko, Schleifen von Obamacare. Damit hat er doch erstmal eine zeitlang zu | |
tun. | |
Bernd Pickert: Ich frag mich, was davon ich glauben soll. Dass er an | |
Obamacare rangehen will, glaube ich, und wenn er die Kongressmehrheit hat, | |
kann er das sogar tun. Nuklearwaffen mag ich nicht glauben. Mauer zu Mexiko | |
auch nicht in der Form, in der es vorgeschlagen hat. Selbst wenn das seine | |
allererste Wahlaussage war. Und: Was würde all das seinen Wählern bringen? | |
Bettina Gaus: Symbolik spielt eine große Rolle. Nein, ich denke auch nicht, | |
dass er alles einfach umsetzen kann. An manchen Stellen verhindert das | |
sogar die Verfassung. Aber er kann eine Stimmung, ein Klima erzeugen, in | |
dem Misstrauen, sogar Hass zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen | |
herrscht. Und internationale Handelsbeziehungen beschädigt man schnell. Was | |
man übrigens erwähnen sollte: TTIP dürfte sich erledigt haben. | |
Bernd Pickert: Stimmt. Aber es gibt ein paar Dinge, mit denen er sich | |
gleich beschäftigen muss und zu denen er sich vollkommen widersprüchliches | |
geäußert hat. Er will den Haushalt sanieren, die Schulden abbauen, | |
gleichzeitig den Militäretat erhöhen, den Sequester (also die automatischen | |
Budgetkürzungen) abschaffen und die Steuern senken. Zusammen geht das | |
nicht. | |
Bettina Gaus: Oh, ich wollte nicht den Eindruck erwecken, ich hielte sein | |
Programm für konzise, rational und logisch. Wahrlich nicht. Aber ich | |
fürchte: Eine Ahnung, wohin die Reise gehen soll, haben wir. | |
Georgia geht an Trump | |
Washington, 5.50 Uhr (MEZ): Donald Trump gewinnt laut der | |
Nachrichtenagentur AP auch den Staat Georgia, in dem es 16 Wahlmänner zu | |
holen gab. Damit liegt er bereits bei 232 der nötigen 270 | |
Wahlmännerstimmen, seine demokratische Rivalin Hillary Clinton kommt zu | |
diesem Zeitpunkt auf 209. (ap) | |
Die Amerikaner verstehen | |
Berlin, 5.45 Uhr: Wenn die Deutschen über „die Amerikaner“ sprechen und | |
darüber, wie bescheuert diese Idioten seien, Trump zu wählen, dann sagt | |
unsere Autorin Paulina Unfried: „Ihr versteht das nicht.“ Mit 17 landet sie | |
zum Schulaustausch in Minnesota und lernt die Trump-Anhänger kennen. | |
[6][Ihre Geschichte gibt es hier]. | |
Trump gewinnt in Iowa | |
Washington, 5.41 Uhr (MEZ): Trump hat Fox und NBC zufolge auch Iowa | |
gewonnen. Experten hatten diesen Bundesstaat zusammen mit Ohio, Florida und | |
North Carolina als „Must Win“-Staaten des Republikaners bezeichnet, die er | |
gewinnen müsse, um eine Siegeschance zu haben. Er hätte damit alle vier | |
gewonnen. (rtr) | |
Hillary Clinton erringt Sieg in Washington | |
Washington, 5.37 Uhr (MEZ): Die demokratische Präsidentschaftskandidatin | |
Hillary Clinton hat sich erwartungsgemäß auch den Bundesstaat Washington | |
gesichert, schreibt die Nachrichtenagentur AP. Dafür erhält sie zwölf | |
Wahlmännerstimmen. Fox sieht Trump als Sieger in dem wichtigen Bundesstaat | |
Wisconsin, wo eher ein Sieg von Clinton erwartet worden war. (ap/rtr) | |
Nicht nur Abgehängte unterstützen Trump | |
Berlin 5.33 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren, weshalb so | |
viele Menschen Trump unterstützen. | |
Bettina Gaus: Jetzt starren wir auf Michigan und Wisconsin. Hättest Du das | |
für möglich gehalten? | |
Bernd Pickert: Da ich zugegebenermaßen monatelang auf Umfragen gestarrt | |
habe, eigentlich nicht. Ich frage mich nur warum, denn eigentlich sind das | |
natürlich, wie uns Michael Moore immer wieder erklärt hat, zwei Staaten, | |
die völlig in Trumps Narrativ fallen. Globalisierungsverlierer, vom | |
Establishment allein gelassen, usw. | |
Bettina Gaus: Ja, stimmt. Und so abscheulich das alles ist: Der mutmaßliche | |
Ausgang der Wahl bedeutet nicht, dass die Amis doof sind, sondern dass die | |
Arroganz der Macht, die gerade Trumps Anhänger Hillary Clinton und anderen | |
vorwerfen, dazu geführt hat, dass sie sich einfach nicht genug um diese | |
Leute gekümmert hat. Ach, wenn die Demokraten doch Bernie Sanders nominiert | |
hätten! | |
Bernd Pickert: Der hatte beide Staaten in den Vorwahlen gegen Clinton | |
gewonnen, das stimmt. Eins ist allerdings zu bedenken: Auch Menschen, denen | |
es wirklich schlecht geht, müssen deshalb nicht zwangsläufig für einen | |
narzisstischen Rassisten stimmen. | |
Bettina Gaus: Nein, müssen sie nicht und hätten sie auch nicht tun sollen. | |
Aber man kann es nicht oft genug sagen: Es sind nicht nur die Ärmsten der | |
Armen und die Abgehängten, die Trump unterstützen. Es sind auch viele | |
Akademiker, gerade in Kleinstädten, die das durchaus berechtigte Gefühl | |
haben, dass ihnen infolge der Globalisierung die Kontrolle entgleitet, die | |
sie früher über ihre unmittelbaren Lebensumstände hatten. Ja, Trump ist ein | |
Rassist, ein Sexist und vermutlich psychisch nicht gesund. Aber nicht alle | |
US-Amerikaner, die Isolationismus für eine gute Idee halten, spinnen. Auch, | |
wenn ich die Position für falsch halte. | |
Bernd Pickert: Gerade diejenigen, die weder ungebildet noch arm sind und | |
trotzdem für jemanden wie Trump stimmen, mag ich noch weniger vestehen. | |
Bettina Gaus: Magst Du nicht oder kannst Du nicht? | |
Bernd Pickert: Ich kann eher als das ich mag. Oder anders gesagt: Ich kann | |
mir das erklären, es aber nicht akzeptieren. Wir haben hier ja die gleiche | |
Debatte in Bezug auf AfD-Wähler. Es muss doch darum gehen, die Menschen zu | |
akzeptieren, die Message aber zurückzuweisen. | |
Nichts zu lachen | |
Berlin, 5.19 Uhr: Leonie Schlick sucht am Wahlabend im Comedy Café | |
Unterhaltung, doch die ist nun vorbei: Hier sind alle relativ ungläubig und | |
geknickt. Witze wollte keiner mehr erzählen, die Stimmung scheint allen | |
ziemlich vergangen zu sein. Bis etwa 3 Uhr sah das noch anders aus. Wird im | |
NBC-Livestream Hillary gezeigt, bricht Jubel aus. Trump dagegen erntet | |
kollektive Buhrufe. Trevor Silverstein, Comedian, sagt nun: „Das fühlt sich | |
nicht gut an. Da gibt es nicht viel zu feiern. Ich bin zwar immer noch | |
hoffnungsvoll, aber definitiv auch sehr nervös.“ | |
Kalifornien, Hawaii und Oregon für Clinton | |
Washington, 5.16 Uhr (MEZ): Hillary Clinton hat die Staaten Kalifornien, | |
Hawaii und Oregon gewonnen. Ihr Rivale Donald Trump siegte in Idaho. Mit | |
diesen Resultaten war gerechnet worden. Im Rennen um die entscheidenden 270 | |
Wahlmännerstimmen steht es damit aus Clintons Sicht 197 zu 201. (ap) | |
North Carolina geht an Trump | |
Washington, 5.12 Uhr (MEZ): Donald Trump hat im Rennen um das Weiße Haus | |
nach Vorhersagen der Sender NBC und CBS den wichtigen „Swing State“ North | |
Carolina mit seinen 15 Wahlmännern gewonnen. Der Sieg in dem Südstaat ist | |
für den Republikaner mitentscheidend, um seine überraschend starke Position | |
gegen Hillary Clinton auszubauen. (dpa) | |
Trump holt Florida | |
Washington, 5.03 Uhr (MEZ): Donald Trump setzt sich Hochrechnungen zufolge | |
im Bundesstaat Florida gegen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton | |
durch, wie die Nachrichtenagentur AP meldet. Dort gab es 29 Wahlleute zu | |
gewinnen, deren Gesamtanzahl am Ende darüber entscheidet, wer Nachfolger | |
von Präsident Barack Obama wird. Der „Sonnenschein-Staat“ war bis zum | |
Schluss hart umkämpft. Für Trump galt er als Pflicht-Sieg. (rtr) | |
Ist das der Brexit-Moment dieser Wahl? | |
Berlin, 4.54 Uhr: Die Stimmung in der Redaktion wird düster. Bettina Gaus | |
und Bernd Pickert sprechen darüber, ob noch Hoffnung auf ein Aufholen | |
Hillary Clintons besteht. | |
Bettina Gaus: Irre ich mich oder verstummen wir allmählich? Starr vor | |
Schreck? | |
Bernd Pickert: Auf der Suche nach Strohhalmen. In Wisconsin und Michigan | |
könnte noch was gehen. Ich will das noch nicht glauben. | |
Bettina Gaus: Eine Freundin in New York mit der ich gerade kurz gechattet | |
habe, verweist darauf, dass in Kalifornien 55 Stimmen der Wahlleute zu | |
gewinnen sind. Das ist wahr. Aber leider waren die bei Clinton ja immer | |
schon eingepreist. | |
Bernd Pickert: Ist das jetzt doch ein Brexit-Moment? Nicht wirklich, oder? | |
Die Umfragen waren seit dem FBI-Brief extrem eng. | |
Bettina Gaus: Es sieht trotzdem nach einem möglichen Brexit-Moment aus. Ja, | |
die Umfragen waren im Detail eng, aber die Prognosen, wer am Ende gewinnen | |
wird, haben alle Clinton sehr, sehr deutlich vorne gesehen. Ich glaube, es | |
war die Huffington Post, die Clintons Chancen irgendwo bei über 90 Prozent | |
veortete und Trump entsprechend deutlich unter zehn. Wenn das kein | |
Brexit-Moment ist, dann weiß ich nicht, was einer ist. | |
Bernd Pickert: Ich hab es eher mit Nate Silver und seinem 538-Blog | |
gehalten. Der sah Clintons Chancen zwischenzeitig bei über 80 Porzent, war | |
aber am Ende auf knapp über 60 runter. | |
Bettina Gaus: Ja, aber knapp über 60 würde uns ja reichen. Auch danach | |
sieht es derzeit nicht aus. | |
Bernd Pickert: Wohl wahr. Waren also die Umfragen falsch oder haben wir sie | |
falsch interpretiert, weil wir das gern so wollten? | |
Bettina Gaus: Nein, ich glaube, sie waren falsch. Und es ist offenbar an | |
der Zeit, diese ganze Wissenschaft der Umfragen neu zu justieren. Ich bin | |
keine Statistikerin und ich verstehe nur wenig davon, wie Umfrageergebnisse | |
entstehen. Aber offensichtlich hat diese Wissenschaft mit der Entwicklung | |
neuer Medien und Kommunikationsformen nicht Schritt gehalten. Was ein | |
wunderbar beruhigend nüchternes, rationales Thema ist. Im Unterschied zu | |
dem Wahlergebnis, das sich abzeichnet. | |
Wie die Trump-Fans feiern | |
New York, 4.48 Uhr (MEZ): Minutenlange Hochrufe auf Ohio in der Turnmill | |
Bar in Downtown Manhattan, wo die „Young Republicans“ den Wahlabend | |
verbringen. „Es sieht gut aus für uns“, sagt die Trump-Anhängerin neben | |
mir. Dann stimmt sie wieder ein in die USA-Rufe der Barbesucher. Während | |
eine Schauspielerin aus Texas erklärt, warum Präsident Obama ein Kommunist | |
ist, platzt die Nachricht aus North Carolina rein. Dieses Mal skandiert die | |
Menge „Donald Trump“. Die in diesen Kreisen verhasste New York Times gibt | |
die Siegeswahrscheinlichkeit von Trump jetzt mit 94 Prozent an. (dora) | |
Clinton holt Virginia | |
Washington, 4.34 Uhr (MEZ): Hillary Clinton hat nach Vorhersage der Sender | |
Fox News und NBC den Bundesstaat Virginia und damit 13 weitere Wahlmänner | |
gewonnen. Die Demokratin braucht den Staat dringend, um sich ihre | |
Gewinnchance gegen Donald Trump zu erhalten. (dpa) | |
Trump gewinnt Ohio | |
Washington, 4.29 Uhr (MEZ): Donald Trump hat nach Vorhersagen der Sender | |
NBC und ABC den Bundesstaat Ohio gewonnen. Der Republikaner hatte in dem | |
wichtigen „Swing State“ – also Wechselwählerstaat – auch in den Umfrag… | |
vor der Wahl vorn gelegen. (dpa) | |
Michael Moore zum „Dinosaurier“ Trump | |
Missoula, Montana, 3.56 Uhr (MEZ): Henriette Löwisch guckt fern: Grade kam | |
der sozialkritische Filmemacher Michael Moore (Roger&Me, Bowling for | |
Colombine, Fahrenheit 9/11) auf NBC. Er sagt, er habe die Clinton-Leute | |
davor gewarnt, Trump in Bundesstaaten wie Michigan, Ohio, Pennsylvania zu | |
unterschätzen, wo viele weiße Wähler gut bezahlte Jobs in den alten | |
Industrien verloren haben. „Sie sind einem Trickkünstler auf den Leim | |
gegangen,“ sagt Moore. „Dabei ist er doch ein aussterbender Dinosaurier.“ | |
Ja, nur wird Trump halt von Leuten gewählt, die selbst fürchten, dass ihnen | |
das Schicksal der Dinosaurier droht. Oder die es bereits erlitten haben. | |
Wie wäre eine Welt mit dem Präsidenten Trump? | |
Berlin, 4.17 Uhr: Unsere ExpertInnen diskutieren das Szenario eines | |
Trump-Sieges. | |
Bernd Pickert: Wollen wir langsam über eine kommende Trump-Präsidentschaft | |
diskutieren? | |
Bettina Gaus: Du hast wirklich ein Talent, Leute am frühen Morgen | |
aufzumuntern. Aber ja, es wäre jedenfalls nicht absurd. Pathetische Frage, | |
aber ernst gemeint: Wenn er es wird, wird die Welt sich dann rasanter | |
verändern als wir uns das jetzt noch vorstellen können? Oder funktionieren | |
die checks and balances? | |
Bernd Pickert: Die US-Regierung hat Checks and Balances, die Welt eher | |
nicht. Im Ernst: Das eine ist, was er tatsächlich in den USA alles ändern | |
kann und wird. Und das wird nicht ganz einfach, weil er schon erfahrene | |
Leute braucht, um die gut 8.000 Stellen zu besetzen, die beim | |
Regierungswechsel frei werden. Aber was setzt so ein Sieg für ein Zeichen | |
für die Ukips, Front Nationals und AfDs dieser Welt? Da wird mir ein | |
bisschen schlecht. | |
Bettina Gaus: Ja, mir auch. Aber das ist die Sorge für morgen oder sogar | |
übermorgen. Ich bin leider nicht mal sicher, dass er für | |
Schlüsselpositionen auf erfahrene Leute setzen wird. Falls er tatsächlich | |
gewinnt, dann kann er mit Recht sagen, dass ihm das gelungen ist, obwohl | |
oder weil er gegen erfahrene Leute gehandelt hat. Wenn er sich so auch im | |
Hinblick auf internationale Beziehungen verhält, dann wird es lustig. | |
Bernd Pickert: Lustig eher nicht, glaube ich. | |
Bettina Gaus: Das war ironisch. | |
Bernd Pickert: Ach. Aber tatsächlich: Einen Wahlkampf zu gewinnen ist das | |
eine, zu regieren das andere. Warum musste denn etwa Obama, der ja auch | |
alles ändern wollte, auf so unglaublich viele Clinton-Leute zurückgreifen? | |
Bettina Gaus: Obama hat politische Erfahrung nie verachtet, er war ja auch | |
selbst Politiker. Im Unterschied zu Trump. Und Obama hat zwar den Eindruck | |
erweckt, zu ganz neuen Ufern aufbrechen zu können, aber er hat das nicht | |
mit Verachtung des gesamten Establishments und des Systems verbunden. Nein, | |
ich traue mir wirklich kein Urteil zu, wen Trump in ein Amt berufen würde. | |
Ich kann nur sagen: Ich bin hinsichtlich der Weisheit seiner Entscheidungen | |
da nicht optimistisch. | |
Bernd Pickert: Übrigens: Wo möchtest du essen? | |
Auf der Straße für Clinton | |
New York, 3.51 Uhr (MEZ): Barbara Junge beobachtet in der City: Ein paar | |
Tausend Menschen skandieren bei einer organisierten Blockparty vor dem | |
Convention Center: „I believe that she will win.“ | |
Obama meldet sich per Video zu Wort | |
Berlin, 3.56 Uhr: Auch Amtsinhaber Barack Obama meldet sich am Wahltag zu | |
Wort. Es war ein stressiger und zuweilen einfach nur merkwürdiger Wahlkampf | |
für alle, sagt er in einem Video, das Buzzfeed twittert. „Obwohl | |
Fortschritt nicht garantiert werden kann, hat jeder die Macht, seinen Weg | |
zu wählen. Nicht nur in Nächten wie dieser, sondern jeden Tag“, sagt Obama. | |
Er hält die Wähler*innen dazu an, nicht nur für | |
Präsidentschaftskandidat*innen abzustimmen, sondern auch für den Kongress | |
und das Rathaus. Dabei sollen sie sich gut über die Probleme informieren, | |
die sie betreffen, und sich gegenseitig nicht nur als Republikaner*innen | |
und Demokrat*innen, sondern als Amerikaner*innen sehen. „Sich gegenseitig | |
mit Respekt, Empathie und Verwandtschaft zu behandeln“, das wünscht sich | |
Obama. Online und offline. (bg) | |
Zwischenzeitlicher Vorsprung für Trump | |
Washington, 3.48 Uhr (MEZ): Donald Trump überholt dank der Staaten im | |
Mittleren Westen der USA zwischenzeitlich Hillary Clinton: Dem Republikaner | |
wurden inzwischen 128 Wahlleute aus 15 Staaten zugesprochen, Clinton kommt | |
auf 97 Wahlleute aus 8 Staaten und aus Washington DC.. Ein solcher | |
Vorsprung war um diese Zeit erwartet worden. Alle Augen richten sich | |
derzeit auf einige besonders umkämpfte Staaten: In Ohio, Florida und North | |
Carolina führt Trump knapp. Er braucht alle drei Staaten dringend. In | |
Clintons Strategie waren es keine zwingend notwendigen Siege – allerdings | |
würde ihr landesweiter Wahlleute-Vorsprung durch Niederlagen dort | |
gefährlich klein. In North Carolina mit 15 Wahlleuten lag sie nach 71 | |
Prozent der Auszählung rund 0,6 Prozentpunkte hinter Trump. In Ohio waren | |
es sogar fast 6 Prozentpunkte, allerdings nachdem erst 46 Prozent der | |
Stimmen erfasst wurden. In Florida sind 93 Prozent der Stimmen ausgezählt, | |
Trump führt mit 120 000 Stimmen Vorsprung. Er kommt auf 49,2 Prozent, sie | |
auf 47,7 Prozent. Um 03.00 Uhr deutscher Zeit schlossen die Wahllokale in | |
14 weiteren Bundesstaaten, in 40 der 50 Staaten sind die Wahlen inzwischen | |
vorüber. (dpa) | |
Der Dritte im Rennen | |
Berlin, 3.42 Uhr: Evan McMullin sieht sich als konservative Alternative. | |
Umfragen für den Bundesstaat Utah sehen ihn inzwischen bei 30 Prozent der | |
Stimmen – gleichauf mit Trump. So könnte er Präsident werden: Holt er | |
Wahltag die Mehrheit in Utah, bekommt er die dortigen sechs | |
Wahlmännerstimmen. Und falls weder Clinton noch Trump auf die notwendige | |
Mehrheit von 270 Stimmen im Wahlmännergremium kommen, muss laut Verfassung | |
das Abgeordnetenhaus die Hängepartie entscheiden. Dort haben die | |
Republikaner die Mehrheit. [7][Mehr lesen Sie hier.] | |
Die US-Wahlen und die Bedeutung der Geschlechter | |
Berlin, 3.35 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren über Hillary | |
Clintons Ehrgeiz und die Frage, inwieweit die Geschlechterfrage | |
entscheidend ist. | |
Bettina Gaus: Ich wünsche mir zwar aus politischen Gründen, dass Hillary | |
Clinton gewinnt, aber ich habe sie immer sehr unsympathisch gefunden. Und | |
trotzdem: Falls sie tatsächlich verlieren sollte, dann würde die mir | |
einfach, ganz unpolitisch, ganz emotional, sehr leid tun. Sie hat so viel | |
in ihrem Leben aufgegeben für dieses eine große Ziel. | |
Bernd Pickert: Ach je, ja nu. Stimmt. Aber ganz ehrlich: Das interessiert | |
mich im Moment einen feuchten.... Der Punkt ist, dass wir jetzt gerade in | |
einer ganz blöden Phase der Nacht sind, wo wieder klar wird, wie dermaßen | |
eng das alles ist. Vorhin haben wir noch gedacht, dass es doch einen | |
Erdrutschsieg für Clinton geben könnte. Jetzt könnte ich doch wieder unsere | |
Wette verlieren und tatsächlich Trump Präsident werden. Da tut mir noch | |
mehr leid als Clinton. | |
Bettina Gaus: Ja, geschenkt. Ich bestreite ja nicht, dass es wahrlich | |
wichtigere Themen gibt als die persönliche Befindlichkeit von Hillary | |
Clinton. Aber mich fliegt dann halt trotzdem der Gedanke an: Das Leben | |
dieser Frau bestand über Jahrzehnte hinweg in stärkerem Maß aus | |
Demütigungen als bei jedem/r anderen Spintzenpolitiker/in, der/die mir so | |
einfällt. Und dann frage ich mich halt doch, was das damit zu tun hat, dass | |
sie eben eine Frau ist. So uninteressant ich die Geschlechterfrage im | |
Hinblick auf die US-Wahlen sonst auch finde. | |
Bernd Pickert: Das ist wahr. Da kann ich nicht widersprechen. Allerdings: | |
Ihr Ehrgeiz. Und ich weiß, wenn Männer was wollen, sind sie zielstrebig, | |
wenn Frauen was wollen, heißen wir sie „vom Ehrgeiz zerfressen“. Ihr | |
Ehrgeiz könnte uns letzlich einen Präsidenten Trump bescheren. Da bin ich | |
dann womöglich eher wütend als mitleidig. | |
Bettina Gaus: Ernsthaft? Niemand wird Präsident oder Präsidentin der USA | |
ohne einen geradezu unvorstellbaren Ehrgeiz. Diesen Ehrgeiz jetzt Clinton | |
vozuwerfen, bestätigt für mich die Tatsache, dass da in der | |
Gesamtbeurteilung eben doch noch manches über die Geschlechterfrage zu | |
erörtern wäre. Allerdings: Ich gebe zu, dass das etwas anderes ist, als ihr | |
a priori die Eignung abzusprechen. Und, nur noch mal fürs Protokoll: Ich | |
finde sie politisch tatsächlich sehr problematisch. Nur eben berechenbarer | |
und deshalb wünschenswerter als Trump. | |
Bernd Pickert: Sie ist definitiv die qualifizierteste Kandidatin, die sich | |
zumindest zu meiner Lebenszeit um das Amt beworben hat. Aber sie hat mit | |
ihrer Wahlmaschinerie auch die Demokratische Partei in Schach gehalten und | |
die Kandidatur von Sanders auf zumindest zu einem guten Teil unlautere | |
Weise vereitelt. Wenn das Ergebnis davon Trump ist, dann ist das furchtbar. | |
Übrigens auch für die Geschlechterfrage. | |
Bettina Gaus: Also, bei allem Respekt: Es war wirklich nicht Clinton, die | |
„unlautere“ Methoden gegen Sanders eingesetzt hat. Es war (und ist) das | |
Regelwerk der Demokratischen Partei, das die Bewerber bevorzugt, die von | |
der Parteiführung gewünscht sind. Das war auch früher schon so. Es jetzt | |
Clinton vorzuwerfen, halte ich für absurd. | |
Bernd Pickert: Sorry, gerade bei diesem Thema hätte ich gern nicht das | |
letzte Wort. Aber dank Wikileaks wissen wir ja nun, dass sich das | |
Democratic National Comittee unzulässig eingemischt hat. Wassermann-Schultz | |
musste ja nicht umsonst zurücktreten. | |
Bettina Gaus: Ja, wie Du so treffend schreibst: das Comittee. Eben. | |
Trump siegt in weiteren Staaten | |
Washington, 3.18 Uhr (MEZ): In zahlreichen weiteren US-Staaten sind die | |
Wahllokale geschlossen worden. Der republikanische Präsidentschaftskandidat | |
Donald Trump wurde von der Nachrichtenagentur AP kurz darauf als Sieger in | |
den Staaten Texas, Kansas, Nebraska, North Dakota, South Dakota und Wyoming | |
ausgerufen, Clinton gewann in Illinois und New York. Allein für den Sieg in | |
Texas erhält Trump 38 weitere Wahlmännerstimmen – nur in Kalifornien gibt | |
es an diesem Abend mehr auf einen Schlag zu gewinnen. Clinton bekommt für | |
New York 29 Wahlleute und für Illinois 20 weitere gutgeschrieben. Insgesamt | |
führt Trump damit mit 123 zu 97. 270 sind für den Sieg notwendig. (ap) | |
Genervte Wähler | |
Berlin, 3.15 Uhr (MEZ): Die Ergebnisse in Florida schwanken. Clinton, | |
Trump, Clinton – wer ist denn nun vorne? Die Wähler_innen macht das fertig. | |
Wenn die Wahl die Familie spaltet | |
New York, 3.00 Uhr (MEZ): Wenn Jessica ihre Familie besucht, die im Süden | |
von Ohio in der ärmlichen Appalachia-Region lebt, vermeidet sie das Thema | |
Politik. Die junge Logopädin, die in New York lebt, ist Demokratin, ihre | |
meisten Verwandten sind Republikaner. Und sehr viele sind begeisterte | |
Trump-Anhänger. Es geht um Schusswaffen, das Recht auf Abtreibung und immer | |
noch um die vollen Bürgerrechte für AfroamerikanerInnen aus den 60er | |
Jahren. „Es ist verrückt“, sagt Jessica über den Graben, der durch ihre | |
Familie geht. Sie ist eine Hillary Clinton Anhängerin der ersten Stunde. | |
Sie hofft auf „ein neues Rollenvorbild für Mädchen“ und auf soziale | |
Reformen, wie den längst überfälligen bezahlten Elternurlaub. (dora) | |
Entwicklung für den Kongress | |
Berlin, 2.54 Uhr: Unsere ExpertInnen nehmen die Ergebnisse des Kongresses | |
in den Fokus. | |
Bernd Pickert: Jetzt scheint Trump doch Florida zu gewinnen, falls Clinton | |
nicht unten im Südosten noch deutlich Stimmen holt. Dafür liegt Clinton in | |
Ohio und North Carolina vorne, zwei Staaten, die in den Projektionen eher | |
bei Trump waren. | |
Bettina Gaus: Ich steige hier thematisch aus. Es macht einfach keinen Sinn, | |
jedes neue Ergebnis zu kommentieren. Lass uns doch noch mal auf den | |
Kongress gucken: Irre ich mich oder wachsen die Chancen der Demokraten | |
gerade, die Mehrheit im Senat zurückzuerobern? | |
Bernd Pickert: Naja, auch das hieße ja, jedes Ergebnis zu kommentieren. | |
Bettina Gaus: Auch wieder wahr. | |
Bernd Pickert: Bislang haben die Demokraten im Senat einen Sitz von den | |
Republikanern übernommen, in Illinois. Tammy Duckworth, die als | |
Irakveteranin mit amputierten Beinen vor ein paar Jahren ins | |
Repräsentantenhaus eigezogen war, wird Senatorin. Das war allerdings auch | |
vorhergesagt. | |
Bettina Gaus: Musst Du jede erfreuliche Nachricht als „erwartbar“ abtun? | |
Meine kurze Freude weicht sofort wieder resignieter schlechter Laune. | |
Bernd Pickert: Nicht nötig. Aber wirklich freuen würde ich mich erst, wenn | |
die Demokraten tatsächlich auf mindestens 50 Stimmen kämen und dann | |
zusammen mit der Stimme des Vizepräsidenten Kaine die Mehrheit hätten. | |
Bettina Gaus: Ja, und stell Dir mal vor, was das für den Supreme Court | |
bedeuten würde. Eine sehr langfristige Freude. Aber es ist wahr: Es ist zu | |
früh. Viel zu früh. | |
Bernd Pickert: Ich bin trotzdem schon ein wenig beruhigt. Von einem | |
Brexit-Moment ist derzeit jedenfalls nichts zu merken. Hoffentlich bleibt | |
es so. | |
Schießerei in Kalifornien | |
Azusa, 2.46 Uhr (MEZ): Bei einer Schießerei in der Nähe eines Wahllokals im | |
Süden Kaliforniens ist ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere seien | |
bei dem Vorfall in der Stadt Azusa verletzt worden, teilte ein | |
Feuerwehrsprecher des Bezirks Los Angeles mit. Die Schießerei ereignete | |
sich an einer Grundschule, die anlässlich der US-Präsidentschaftswahl als | |
Wahllokal diente. Am Tatort eingetroffene Beamte hätten etliche Opfer | |
vorgefunden, seien unter Beschuss geraten und hätten zurückgeschossen, | |
teilte die Polizei mit. Festgenommen wurde demnach bislang niemand. Die | |
Schule wurde den Angaben zufolge abgeriegelt. Auch ein anderes Wahllokal in | |
der Gegend war betroffen. Beamte riefen Bürger auf, ihre Stimme andernorts | |
abzugeben. Das Tatmotiv war zunächst unklar. Ungewiss war auch noch, ob die | |
Schießerei etwas mit den Wahlen zu tun hatte. (ap) | |
Nach der Arbeit zur Wahl | |
New York, 2.23 Uhr (MEZ): „Bleibt in der Schlange stehen“, fordert die | |
„HillaryforAmerica“-Kampagne ihre AnhängerInnen auf. Millionen WählerInnen | |
kommen erst jetzt von der Arbeit und reihen sich in die Schlangen vor den | |
Wahllokalen ein. Insbesondere in republikanisch regierten Bundesstaaten – | |
und da wiederum vor allem in Wahlkreisen mit hohen Anteilen von | |
AfroamerikanerInnen, Latinos und anderen typischen | |
Demokraten-Sympathisanten, sind in den vergangenen Jahren viele Wahllokale | |
geschlossen worden, was zu extrem langen Wartezeiten führt. In Maricopa | |
County in Arizona beispielsweise schrumpfte die Zahl der Wahllokale von | |
rund 200 auf rund 60. Doch „Wer bei Ablauf der offiziellen Wahlzeit schon | |
in der Schlange steht, darf wählen“, informiert die Clinton-Kampagne: | |
„Verlasst die Schlange nicht!“ (dora) | |
Clinton liegt vorn | |
Washington, 2.20 Uhr (MEZ): Die Ergebnisse aus zehn weiteren Staaten stehen | |
fest. Die Demokratin Hillary Clinton hat die Bundesstaaten Illinois, New | |
Jersey, Massachusetts, Maryland, Rhode Island, Delaware, Connecticut und | |
die Bundeshauptstadt Washington DC für sich entschieden. Das berichten die | |
Sender CNN und Fox News auf der Basis von Stimmauszählungen und | |
Nachwahlbefragungen. Der Republikaner Donald Trump gewann die Abstimmung in | |
Oklahoma, Tennessee und Mississippi. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AP | |
hat Trump auch den Staat South Carolina für sich entschieden. Er liegt | |
damit momentan bei 40 Wahlmännerstimmen, Clinton bei 44. (dpa/ap) | |
Geht der Kelch an uns vorüber? | |
Berlin, 2.15 Uhr (MEZ): Bettina Gaus und Bernd Pickert schauen gebannt auf | |
die Bildschirme – und ordnen die Ergebnisse ein. | |
Bettina Gaus: Jetzt ist es allmählich wirklich spannend. Clinton mit einer | |
inzwischen doch ziemlich soliden Führung in Florida, auch in North Carolina | |
sieht es für sie ganz gut aus. Wird es doch eine kurze Nacht? | |
Bernd Pickert: Stimmt schon, die Überraschungen liegen jetzt eher auf | |
Seiten Hillary Clintons. Und wenn sie Florida und North Carolina gewinnen | |
würde (zusammen 44 Wahlleute), könnte sie sich sogar eine Niederlage in | |
Virginia leisten. Dort lag sie in den Umfragen vorn und liegt jetzt hinten. | |
Es kann sich noch ändern. | |
Bettina Gaus: Im Augenblick fällt mir einfach nicht wirklich etwas | |
Sinnvolles zum Chat ein. Ich starre gebannt auf den Bildschirm und habe die | |
Hoffnung, dass vielleicht, vielleicht der Kelch Trump, anders als von mir | |
erwartet, vielleicht doch an der Welt vorbeigehen könnte. Mensch, stell Dir | |
mal sein Gesicht vor. Zu schön. | |
Bernd Pickert: Sieht ganz gut dafür aus. Jetzt liegt sie sogar in Ohio | |
vorn. | |
Was tun gegen die Informationsflut? | |
Montana, 1.56 Uhr (MEZ): Hier hinten in Montana geht uns das alles zu | |
schnell. Früher konnte man in aller Ruhe den Fernseher anmachen und warten, | |
ob ein großer Sender schon den einen oder anderen Bundesstaat im fernen | |
Osten als entschieden meldete. Heutzutage bräuchte man eigentlich eine | |
Batterie von Bildschirmen, um die ganzen Liveticker der Propheten und | |
Auswerter in Echtzeit mitzuverfolgen. Guckt man auf [8][votecastr.us], da | |
hat Clinton praktisch schon gewonnen. Mir wird ganz schwummerig, also falle | |
ich auf Bewährtes zurück. Auf North Carolina kommt es an. Und auf Florida. | |
In loving memory | |
Berlin, 1.45 Uhr: Womöglich ist Mittwoch der Tag, an dem die erste | |
weibliche Präsidentin der USA gewählt wurde. Das nahmen zum Wahltag einige | |
zum Anlass, um in Rochester, New York, das Grab einer Frau zu besuchen, die | |
„die Napoleon der Frauenbewegung“ genannt wird: Susan B. Anthony. Die | |
Einführung des bundesweiten Wahlrechts 1920 in den USA ist Ergebnis auch | |
ihrer Kämpfe. Um daran zu erinnern, dass sie ihr Wahlrecht ernst nehmen, | |
klebten tausende Besucher_innen „I Voted“-Sticker auf den Grabstein der | |
Feministin. Umfragen vor der Wahl ergaben, dass Hillary Clinton mit weitem | |
Vorsprung gewinnen würde, würden nur Frauen wählen gehen. Laut [9][New York | |
Times-Reporterin Sarah Maslin Nir] bricht die Besucherschlange nicht ab. | |
Käse auf der CNN-Party | |
Berlin, 1.38 Uhr: In Berlin auf der CNN-Party interessieren sich die Gäste | |
vor allem für das Abendbrot. Der Kollege Jürn Kruse schreibt: „Clinton wins | |
Vermont“, meldet CNN. Mmm, Vermont Cheddar, denke ich. Mal schauen, ob es | |
den hier auch irgendwo gibt. | |
Weitere Wahllokale schließen | |
Washington, 1.36 Uhr (MEZ): In den beiden für Trump wichtigen Staaten Ohio | |
und North Carolina schließen die Wahllokale. CNN zufolge kann jedoch noch | |
kein Ergebnis vorhergesagt werden. Trump gewinnt wie erwartet West | |
Virginia, berichten US-Medien. (rtr) | |
Rechenspiele | |
Berlin, 1.32 Uhr: Hochrechnungen aus Florida kommen rein und Bettina Gaus | |
und Bernd Pickert analysieren weiter. | |
Bettina Gaus: Uuups. Die ersten Hochrechnungen aus Florida sind ja nun | |
wirklich alarmierend. Noch zu früh für eine gesicherte Hochrechnung, schon | |
klar – aber trotzdem. | |
Bernd Pickert: Okay. Aber erstens: Das sind bislang Counties in Florida, | |
die auch in den letzten Wahlen für Republikaner gestimmt haben. Und: In den | |
letzten Prognosen ging Florida an Trump und Clinton wäre trotzdem | |
Präsidentin. | |
Bettina Gaus: Okay, mach noch mal Deine Rechnung auf: Wenn Trump Florida | |
und Ohio gewinnt, wie kann Clinton dann trotzdem gewinnen? | |
Bernd Pickert: Es reicht dann, wenn sie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin | |
und vor allem auch Virginia und New Hampshire holt. Dann liegt sie bei 272 | |
Wahlleuten. | |
Bettina Gaus: Auch wenn Trump North Carolina holt? Ach, übrigens Michigan. | |
Der Dokumentarfilmer Michael Moore sagt seit Monaten, dass sein Heimatstaat | |
für Trump stimmen wird. | |
Bernd Pickert: Und schon liegt Clinton plötzlich wieder vorne. Die | |
US-Methoden sind anders als diejenigen an deutschen Wahlabenden. Das liegt | |
daran, dass sie kaum Hochrechnungen machen, sondern die Ergebnisse so | |
raushauen, wie die Zahlen reinkommen. North Carolina bräuchte Clinton | |
nicht. Und wenn sie noch Florida holen sollte, eh nicht. | |
Keine Euphorie | |
New York, 1.08 Uhr (MEZ): Dorothea Hahn beschreibt die Stimmung vor dem | |
Wahllokal an der 128. Straße: Es fehlt die aufgeregte Vorfreude der beiden | |
letzten Präsidentschaftswahlen. Viele der Menschen, die 2008 in einer | |
langen Schlange fast bis zur Kreuzung des Malcolm X Boulevards standen, um | |
ihre Stimme abgeben zu können, sind gar nicht erst gekommen. Dieses Mal | |
geht der Wahlgang im Untergeschoss der Renaissance Schule, in der einst | |
auch der Schriftsteller James Baldwin lernte, ganz schnell. Die meisten | |
stimmen für die Demokratische Partei. Dies ist Harlem, New York, eine | |
demokratische Hochburg. Auf dem Trottoir vor dem Wahllokal sitzt jemand, | |
der den WählerInnen „Danke“ sagt, wenn sie mit einem Sticker am Revers | |
gehen. Aber Euphorie gibt es nicht. | |
Die drei Typen Clinton-Unterstützer | |
New York, 1.07 Uhr (MEZ): Barbara Junge analysiert die UnterstützerInnen im | |
Clinton-Camp: „Man kann die Leute heute in drei Kategorien einteilen. Da | |
sind die tiefenentspannten UnterstützerInnen. Sie freuen sich auf die | |
Zahlen und auf den Abend. Dann gibt es die Last-minute-Optimisten. Sie kann | |
einfach nicht verlieren, ist deren Devise. Und schließlich laufen die | |
Last-minute-Pessimisten herum. Ganz plötzlich hat sie im Laufe des Tages | |
eine große Nervosität beschlichen. Die Stimmung in der Halle am Hudson | |
River wird definitiv von der letzten Kategorie bestimmt. Aber einstweilen | |
hält man sich hier mit Chicken Parmesan und Diet Coke bei Laune. | |
Was bedeuten die ersten Resultate? | |
Berlin, 1.20 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert analysieren die ersten | |
Ergebnisse. | |
Bernd Pickert: Jetzt kommen die ersten dürren Resultate rein. Aus so | |
uninteressanten Staaten wie Kentucky und Indiana. Indiana hatte Obama 2008 | |
noch gewonnen, 2012 aber wieder verloren. Von wirklich wichtigen Staaten | |
sind wir noch ein bisschen entfernt. Ich denke, der erste, aus dem man was | |
hört, wird Virginia sein. 13 Wahlleute – und nach den Umfragen mit 5 | |
Prozent Vorsprung bei Clinton. Bräuchte sie aber auch – RCP sieht sie bei | |
272 Wahlleuten, das ist denkbar knapp. | |
Bettina Gaus: Ja, das ist denkbar knapp. Aber natürlich sitzen wir alle, | |
und mit alle meine ich politisch interessierte Leute weltweit, nägelkauend | |
vor den Fernsehern und fiebern den ersten Ergebnissen entgegen. Aber | |
Kentucky und Indiana bringen mich jetzt wirklich nicht dazu, eine Prognose | |
zu ändern oder zu verschärfen. Es ist sehr, sehr blöd, aber wir müssen | |
einfach noch warten, bevor es spannend wird. Ich schaue übrigens immer mal | |
wieder auf den Seiten von real clear politics, Fox News, MSNBC etc. etc. | |
Und denen geht es erkennbar auch nicht anders: Wir müssen alle warten. | |
Bernd Pickert: Wir könnten uns zwischendurch überlegen, wie wir vermeiden, | |
wovor uns beide [10][unser Kollege Dominic Johnson gewarnt hat]. Sehr | |
hübsch eigentlich. Aber vielleicht gehen wir auch einfach noch eine | |
rauchen. | |
Bernd Pickert: Oder wir machen noch ein Thema auf: Es sieht ja so aus, als | |
ob der Kongress republikanisch bleibt. Ich bin der festen Überzeugung, dass | |
die republikanischen Führer im Kongress die Daumen drücken, dass Trump | |
verliert. Ihre Rolle wäre vollkommen verworren mit ihm als Präsidenten. Mit | |
Clinton hingegen wäre es klar: Weiter volle Opposition und Obstruktion, | |
vermutlich bis zum Amtsenthebungsverfahren. Oder siehst du das anders? | |
Bettina Gaus: Ich bin nicht so sicher. Wenn Trump verliert, und das ist ja | |
Deine Prämisse, dann beginnt morgen das Hauen und Stechen bei den | |
Republikanern, es gibt Schuldzuweisungen. Und der Wahlkampf, den Trump auch | |
teilweise gegen seine eigene Partei geführt hat, zeigt, dass da keine | |
Partei mehr ist, sondern gähnende, verwirrte Leere. Wenn Trump gewinnt, | |
können sie sich vielleicht darüber hinwegmogeln. Aber wenn er verliert, | |
dann müssen sich die Republikaner neu ordnen. Und dann wird reine | |
Verweigerung nicht reichen. | |
Bernd Pickert: Sehe ich überhaupt nicht so. Trump als Präsident bringt die | |
Partei und ihre gewählten Vertreter in die Rolle, seinen größten Blödsinn | |
verhindern zu müssen. Das heißt, sie bleiben für Trump-Anhänger | |
Establishment, gar Verräter. Wenn er wieder verschwindet, können sie sich | |
als Opposition dran machen, seine Wähler langfristig an die Republikaner zu | |
binden. | |
Bettina Gaus: Das hat ja offensichtlich auch schon während der Vorwahlen | |
nicht funktioniert. | |
Bernd Pickert: Das ist aber etwas anderes. Da waren die Republikaner noch | |
ganz sicher, mit Trump die Wahl zu verlieren und womöglich auch bei den | |
Kongresswahlen mit in den Strudel gezogen zu werden. Deshalb wollten sie | |
ihn nicht. Um Einbindung haben sie sich da gar nicht bemühen können. Zumal | |
die Partei ja auch in den Vorwahlen kaum in Erscheinung getreten ist, wenn | |
mal mal von den ganz späten halbherzigen Versuchen absieht, erst Bush und | |
dann doch noch Rubio gegen Trump in Stellung zu bringen. | |
Einige Wahllokale schließen | |
Washington, 1.08 Uhr (MEZ): Die Wahllokale in Georgia, South Carolina, | |
Vermont, Indiana, Kentucky und Virginia haben nun komplett geschlossen. | |
Auch in Teilen von New Hampshire sowie in Florida endete für Wähler um 1.00 | |
Uhr MEZ die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Laut der Nachrichtenagentur | |
AP hat Donald Trump zwei der drei zuerst ausgewerteten Staaten gewonnen. | |
Der republikanische Präsidentschaftskandidat setzte sowohl in Indiana als | |
auch in Kentucky durch. Seine demokratische Rivalin Hillary Clinton gewann | |
in Vermont. (dpa/ap) | |
Wahlergebnisse in Echtzeit | |
Hier entlang geht es zu nach Staaten aufgeschlüsselten Wahlergebnissen in | |
realtime. | |
Wo sind all die Trump-Wähler in NYC? | |
New York, 0.34 Uhr (MEZ): Barbara Junge fragt herum und wundert sich: „Es | |
muss sie irgendwo geben, selbst in New York. Aber wo? Haben sie sich alle | |
im Hilton einquartiert, wo Donald Trump später feiern will? Alle Menschen, | |
mit denen ich hier spreche haben für Hillary gestimmt. Keine | |
Trump-Unterstützer weit und breit.“ | |
Was ist das Problem mit Hillary Clinton? | |
Berlin, 0.29 Uhr: Bettina Gaus und Bernd Pickert diskutieren, woran es der | |
Demokratin mangelt und fragen sich, ob Bernie Sanders der bessere Kandidat | |
gewesen wäre. | |
Bernd Pickert: Du warst in diesem Jahr in den USA unterwegs. Gibt es | |
eigentlich wirklich begeisterte Hillary-Anhänger*innen? Oder wollen alle | |
nur Trump verhindern, die sie wählen? | |
Bettina Gaus: Ich nehme mal Freunde von mir in Buffalo als Beispiel: | |
Ehepaar um die 50, Anwälte, beide seit Jahrzehnten glühende Demokraten. Sie | |
waren auch im Vorwahlkampf für Clinton, nicht für Sanders. Aber mit sehr | |
rationalen Begründungen: Sie hat die größte Erfahrung, schwierige Zeiten | |
brauchen jemanden, der bzw. die weiß, wie es geht. Und gleichzeitig sagen | |
sie: Ja, sie ist fürchterlich kalt, hat gar keine spontane Wärme. Ich | |
glaube, sie würden für Clinton stimmen, wenn sie die letzten Demokraten auf | |
Erden wären. Aber sie würden mit ihr nicht unbedingt etwas trinken gehen | |
wollen. | |
Bernd Pickert: Das heißt, die ganze Frage des möglichen historischen | |
Augenblicks, in dem die erste Frau US-Präsidentin wird, interessiert | |
niemanden? | |
Bettina Gaus: Ich glaube jedenfalls es interessiert nur eine kleine | |
Minderheit. Es gibt sicher viele Leute, die eine Frau, und vor allem diese | |
Frau, unter keinen Umständen im Weißen Haus sehen wollen. Aber die wählen | |
sowieso nicht die Demokraten. Von allen Demokraten, mit denen ich geredet | |
habe, hat nur eine einzige Frau gesagt, dass sie Hillary Clinton wegen | |
ihrer persönlichen Koordinaten nicht wählen will. Konkret: „Wenn sie ihren | |
Mann nicht unter Kontrolle hat, wie kann sie glauben, ein Land | |
kontrollieren zu können?“ Aber ich halte das für eine Minderheitenmeinung | |
bei den Demokraten. Und auch die Frau hätte eine andere Frau als Hillary | |
Clinton durchaus gewählt, denke ich. | |
Bernd Pickert: Die Umfragen während der Vorwahlen haben ja behauptet, dass | |
Bernie Sanders wesentlich deutlicher gegen Trump gewonnen hätte. Wäre er | |
für dich der bessere Kandidat gewesen? | |
Bettina Gaus: Vor meiner Abreise in die USA fand ich ihn toll. Als ich dann | |
dort war und ihn näher angeschaut habe, hat er viel von seinem Charisma | |
verloren. Er war in seinen zentralen Forderungen schon sehr unseriös. Aber | |
ich glaube, er hätte klarere Siegeschancen gegen Trump gehabt als Clinton, | |
weil beide, zumindest teilweise, auf demselben Feld unterwegs waren. Sie | |
haben bei den GegnerInnen des Establishments gepunktet. Und Sanders ist | |
übrigens auch meiner Meinung nach nur deshalb nicht Kandidat geworden, weil | |
das System der Demokraten die Kandidaten bevorzugt, auf die die | |
Parteigranden setzen. Das ist undemokratisch. Das halte ich für ein | |
Problem, mit dem sich die Demokraten auseinandersetzen müssen. | |
Bernd Pickert: Das ist witzig. Das Problem der Demokraten ist, dass die | |
Parteielite sich gegen den Outsider durchsetzt, das Problem der | |
Republikaner ist genau andersrum. | |
George W. Bush wählt weder Trump noch Clinton | |
Washington, 0.13 (MEZ): Der frühere US-Präsident George W. Bush hat weder | |
für seinen republikanischen Parteikollegen Donald Trump noch für die | |
Demokratin Hillary Clinton gestimmt. Dies teilte Bushs Sprecher Freddy Ford | |
am Dienstag mit. Vielmehr habe sein Chef nur Republikaner gewählt, die sich | |
um örtliche Ämter und Kongresssitze bewerben. Bushs Neutralität kommt nicht | |
völlig überraschend. Auch sein Vater George Bush, der von 1989 bis 1993 | |
Präsident war, hat Trump weder formal seine Unterstützung ausgesprochen | |
noch für ihn Wahlkampf gemacht. Im Vorwahlkampf der Republikaner hatte | |
Trump George W. Bushs Bruder Jeb, der zunächst als Favorit auf die | |
Nominierung galt, aus dem Rennen geworfen. (ap) | |
Two choices | |
Berlin, 0.08 Uhr: Zwischendurch ein Video-Link. Der amerikanische | |
Late-night-Host Seth Meyer hat das Problem der WählerInnen auf den Punkt | |
gebracht. | |
Szenario für einen Trump-Sieg | |
Berlin, 23.49 Uhr: Bernd Pickert und Bettina Gaus diskutieren einen | |
möglichen Wahlausgang. | |
Bernd Pickert: Was stellst du Dir denn vor, wie würden die Straßen von DC, | |
New York oder Phoenix denn aussehen, wenn Trump gewinnen sollte? | |
Bettina Gaus: Ich glaube, in den Städten wäre die Stimmung gedrückt und | |
schlecht. In den Kleinstädten gäbe es vielleicht schon triumphierende, | |
spontane Feiern. Aber ich finde das sehr schwer einzuschätzen: n-tv hat | |
heute mal wieder seine deutschen Zuschauer zu einem Telefonvoting | |
aufgefordert. Clinton oder Trump? Das ist natürlich nur eine Maschine zum | |
Gelddrucken, schon klar, und überhaupt nicht repräsentativ. Aber ich hatte | |
erwartet, dass hier in Deutschland 98 Prozent für Clinton sein würden – | |
aber was war? 46 Prozent (Trump) zu 54 Prozent (Clinton). Ich glaube, es | |
gibt sehr viel mehr Leute als wir uns vorstellen können, hier wie dort, die | |
für Trump sind. Und dann wohl auch jubeln werden. Mindestens ebenso | |
interessiert mich: Was passiert, wenn er verliert? Entsteht Gewalt? | |
Bernd Pickert: Dazu gleich. Aber erstmal: Glaubst du, dass Trump gegen | |
irgendjemand anderen als Hillary Clinton derartig gute Chancen gehabt | |
hätte? Übrigens auch in der n-tv-Umfrage, die du zitierst, also hier in | |
Deutschland? | |
Bettina Gaus: Nein, glaube ich nicht. Beide Kandidaten sind die | |
unbeliebtesten seit Menschengedenken. Aber Trump hat glühende Anhänger, die | |
ihn vielleicht auch aus Trotz ganz toll finden. Ich glaube, sehr wenige | |
Leute finden Clinton ganz toll. Ihre WählerInnen achten sie, schätzen ihre | |
Erfahrung, wählen sie aus Vernunftgründen. Aber nicht aus Leidenschaft – im | |
Unterschied zu der Unterstützung des Trump-Lagers für ihren Kandidaten. Und | |
wird dieses Lager eine Niederlage akzeptieren? | |
Bernd Pickert: Ich glaube, das hängt stark davon ab, wie sehr Trump | |
tatsächlich diese „Die Wahlen sind gefälscht“-Karte spielt, falls er | |
verliert. Wenn er das tut, und dafür spricht einiges, werden einige sich | |
aufgefordert fühlen, selbst in Aktion zu treten. Seit Wochen werden Waffen | |
gekauft, um einem Wahlsieg von Hillary und der eingebildeten neuen | |
Regulierung „vorzubeugen“. Wer weiß. Aber nochmal: Auch im Lager der | |
Trumpwähler gibt es etliche, die ihn unmöglich finden, aber Hillary finden | |
sie eben noch schlimmer. Eine Comedy-Sendung, ich weiß nicht mehr welche, | |
sagte mal zu Recht, dass beide gegen die einzigen Gegner antreten, gegen | |
die sie eine Chance auf Sieg haben. | |
Tweets zu Pantsuits | |
Berlin, 23.35 Uhr: Das modische Must-Have des Wahlabends: der Pantsuit. | |
Unter [11][#pantsuitnation], [12][#pantsuitstothepolls] oder gar | |
[13][#pantsuitsforpresident] zeigen sich Frauen auf Twitter im Powerdress | |
der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Auf deren Twitter-Profil | |
beschreibt sie sich selbst als „pantsuit aficionado“. Was ein Pantsuit | |
eigentlich ist? Ein einfarbiger Zweiteiler, bestehend aus Hose und Jacke. | |
#dressedforsuccess (kgs) | |
Ein Blick zurück auf die Wahl Obamas | |
Berlin, 23.30 Uhr: Unsere ExperteInnen diskutieren weiter. | |
Bettina Gaus: Du hast Dich eben, als wir draußen geraucht haben, an die | |
Nacht erinnert, in der bekannt wurde, dass Obama zum ersten Mal zum | |
US-Präsidenten gewählt worden war. Du warst damals in Washington DC, ich in | |
New York. | |
Bernd Pickert: Ja, das werde ich auch nie vergessen. Neben dem Mauerfall in | |
Berlin war das das zweite Mal in meinem Leben, dass mich ein positives | |
Ereignis vollkommen überwältigt hat. Es war so gegen halb elf, elf, | |
Washingtoner Zeit, als CNN Barack Obama zum gewählten Präsidenten erklärte. | |
Innerhalb weniger Minuten waren die Straßen gefüllt mit singenden, | |
tanzenden, sich in den Armen liegenden Menschen. Am Weißen Haus sammelten | |
sich immer mehr Leute, Joan Baez stand da im Bademantel. DC ist eine sehr | |
schwarze Stadt. Auch in den folgenden Tagen hatten ganz viele Schwarze ein | |
breites Grinsen im Gesicht oder liefen einfach in sich hineinlachend zur | |
Arbeit. Manche erzählten mir sogar ungefragt ihre ganze Familiengeschichte | |
seit der Sklaverei bis heute. | |
Bettina Gaus: Ja, auch in New York war die Stimmung einfach | |
unbeschreiblich. Am Times Square haben die Leute geheult, getanzt, sich | |
umarmt, und zwar alle Altersgruppen, alle Bevölkerungsgruppen. Von denen | |
sind inzwischen sicher viele enttäuscht. Aber ich finde es schön, erlebt zu | |
haben, dass ein gemeinsames, großes Gefühl der Hoffnung möglich ist. Und | |
das würde weder ein Sieg von Trump noch von Clinton hevorrufen. Leider. | |
Trump-Klage in Nevada zurückgewiesen | |
23.17 Uhr: Im US-Bundesstaat Nevada hat eine Richterin kurz vor Schließung | |
der Wahllokale eine Klage des Wahlkampf-Lagers von Donald Trump abgelehnt. | |
Der Republikaner hatte nach Angaben mehrerer US-Medien Klage gegen ein | |
Wahlamt in einem Bezirk eingereicht. Trump hatte angeblich beklagt, dass | |
die Öffnungszeiten mehrerer Wahllokale in einem Bezirk bei den Frühwahlen | |
in der vergangenen Woche um bis zu zwei Stunden verlängert worden waren. | |
(dpa) | |
Die taz-interne Wahl-Wette | |
Berlin, 23.10 Uhr: Amerika-Redakteur Bernd Pickert und taz-Autorin und | |
USA-Kennerin Bettina Gaus haben im Sommer auf den Wahlausgang gewettet. | |
Heute, am Wahltag, sind sie in der taz, verfolgen das Rennen und lassen uns | |
an ihren Gesprächen und Einschätzungen teilhaben. | |
Bernd Pickert: So, nur noch ein paar Stunden, bis wir Ergebnisse wissen. | |
Unsere Wette ist jetzt schon ein paar Monate her. Du hast geschrieben, | |
[14][dass Trump gewinnnt]. Ich hab dagegen gehalten. | |
Bettina Gaus: Tja....unsere Wette....ich hoffe immer noch, dass ich | |
verliere. Und ich glaube es noch immer nicht… | |
Bernd Pickert: Und ich glaub immer noch, dass Hillary Clinton gewinnt. | |
Knapp zwar, aber es wird reichen. Auch wenn der Kongress republikanisch | |
bleibt und es vier elende Jahre werden. | |
Bettina Gaus: Warum glaubst Du an Clintons Sieg? Wegen der Umfragen? | |
Bernd Pickert: Ja, die Umfragen bestätigen mich in dem Glauben. Als wir | |
gewettet haben, war ich mir aus einem anderen Grund sicher: Damals haderte | |
Trump noch sehr mit seiner eigenen Partei, und ich war sehr überzeugt | |
davon, dass er es nicht schaffen würde, das aufzubauen, was die | |
Wahlstrategen eine „ground operation“ nennen – also: Die Leute, die ihn | |
wählen würden, tatsächlich zur Wahl zu bringen. Und zwar gerade wegen jener | |
Kräfte, die er als Kernwähler mobilisiert. Das sind Leute, die womöglich | |
seit Jahrzehnten nicht zur Wahl gegangen sind. | |
Bettina Gaus: Na ja, die Partei hadert in weiten Teilen ja immer noch mit | |
ihm – aber er hat bewiesen, dass er auf die Parteigranden nicht angewiesen | |
ist. Was gerade die Leute begeistert, die Du als seine Kernwähler | |
bezeichnest. Ich hatte im Juni bei unserer Wette eine andere Überlegung: | |
Ich war sicher, dass es Enthüllungen über Clinton geben würde – nach | |
Jahrzehnten im politischen Geschäft findet sich immer etwas. Das hat ja | |
auch gestimmt. Aber ich dachte nicht, dass es Enthüllungen über Trump geben | |
würde, weil ihm ja einfach nichts peinlich ist. Und da habe ich mich | |
getäuscht. Ich würde heute nicht mehr auf Trumps Sieg wetten. | |
Bernd Pickert: Na, so einfach zurückziehen geht jetzt aber nicht… Wobei: | |
Ich muss zugeben, dass mir die letzten zwei Wochen wirklich Angst gemacht | |
haben. Und natürlich bin ich ein Umfragejunkie, schaue seit Wochen jeden | |
Tag fünfmal auf [15][www.realclearpolitics.com] und war sehr erschrocken, | |
wie sehr die FBI-Geschichte ihr doch geschadet hat. Insofern: Um ein | |
Abendessen würde ich jederzeit wieder wetten. Um viel mehr aber denn auch | |
nicht. | |
Bettina Gaus: Nein, keine Angst: gewettet ist gewettet. Und ich glaube ja | |
auch immer noch, dass Du mich zum Essen einladen musst. Aber wenn wir | |
ehrlich sind: NOCH ist doch alles Kaffeesatzleserei. Weder Du noch ich | |
vertrauen den Umfragen doch wirklich, oder? Alle Institute geben zu, dass | |
es viel schwieriger ist als früher, korrekte Vorhersagen zu treffen. | |
Bernd Pickert: Das ist richtig. Und das, obwohl sie natürlich in den | |
letzten Jahren ihre Methoden schon umgestellt haben. Noch vor zehn Jahren | |
etwa haben sie keine Handys angerufen und damit gar keine jungen Leute ans | |
Telefon bekommen. Aber das geht ja diesmal darüber hinaus. Bei uns allen | |
sitzt der Brexit noch tief, und Trump spielt ja auch noch direkt damit. | |
„It's gonna be Brexit plus plus plus!“ hat er gestern auf einer seiner | |
letzten Kundgebungen gesagt. Und wir wissen wirklich nicht, ob Trumpwähler | |
den Demoskopen die Wahrheit sagen. Wie AfD-Wähler hier. | |
Bettina Gaus: Ich war in den letzten Monaten, ehrlich gesagt, überrascht, | |
wie offen viele Leute gesagt haben, dass sie Trump wählen. Und zwar eben | |
nicht nur die hasserfüllten Schreihälse, die man von seinen Veranstaltungen | |
kennt, sondern freundliche MittelschichtlerInnen. Ich meine, ich bitte | |
Dich: Der Mann ist offen rassistisch, offen sexistisch, macht sich über | |
Behinderte lustig und möchte Nuklearwaffen einsetzen. Und eine sympathische | |
ältere Dame in New York sagt begeistert ins Mikrofon, dass sie ihn „ganz | |
sicher“ wählen wird, weil sie „Hillary einfach nicht leiden kann“. Wenn … | |
die Stimmung ist, dann geht alles. Und an Trumps Stelle würde ich auch mit | |
dem Brexit spielen. | |
Bernd Pickert: Stimmt alles. Aber da sind wir vielleicht an einem | |
interessanten Punkt: Nur mit den Anti-System-Wählern, den wütenden | |
abgehängten Globalisierungsverlierern, die auch Michael Moore als legitime | |
Trump-Wähler ausmacht, kann er ja nun die Wahl nicht gewinnen. Deren Anteil | |
dürfte zwar in einigen Counties sehr hoch sein, aber in keinem einzigen | |
Bundesstaat ist das die Mehrheit. Dazu braucht er auch genau jene | |
Konservativen und traditionellen Republikaner, die vor allem Hillary | |
Clinton verhindern wollen (oder überhaupt jeden Demokraten), weil sie zum | |
Beispiel unbedingt einne konservative Mehrheit im Supreme Court behalten | |
wollen. Die aber hat er doch ziemlich verschreckt. Die Frage wird sein, wer | |
tatsächlich zur Wahl geht. | |
Bettina Gaus: Beide, Trump wie Clinton, brauchen Unabhängige – ihre | |
Parteibasis reicht für beide nicht zum Sieg. Und bisher wissen wir nur, | |
dass die Wahlbeteiligung hoch ist. Aber wir wissen nicht, für wen das gut | |
ist. | |
Wahlkampf bis zur letzten Minute | |
22.45 Uhr: Sechs Stunden bevor die Wahllokale im fernen Westen schließen | |
laufen landesweit die Telefonleitungen heiß. Sowohl die Clinton- als auch | |
die Trump-Kampagne bitten ihre Leute ans Telefon, damit sie Menschen | |
anrufen, die noch nicht gewählt haben. Die TelefonaktivistInnen der letzten | |
Stunden rufen nur Personen an, die in der Vergangenheit für ihre Partei | |
gestimmt haben. Das vermeidet Zeitverlust durch inhaltliche und politische | |
Diskussionen und sie können sich darauf konzentrieren, die Adresse des | |
richtigen Wahllokals durchzugeben oder ihre Fahrdienste anzubieten. (dora) | |
Eindrücke aus Manhattan | |
New York, 22.30 Uhr (MEZ): Unsere stellvertretende Chefredakteurin Barbara | |
Junge ist in New York unterwegs. Sie schickt uns diese Eindrücke: Avenue of | |
the Americas, Midtown Manhattan, 4pm. Später am Abend wird hier im Hilton | |
Hotel Donald Trump auftreten. Satellitenschüsseln, Kabel, Übertragungswagen | |
sind überall. Die Spannung ist rießengroß. Am Times Square hat der Sender | |
NBC sein Open-Air-Studio aufgebaut. Wer feiert hier später die Party? | |
Trump beschwert sich über Unregelmäßigkeiten | |
Die erste Anfechtung der Wahl kommt schon Stunden vor der Schließung der | |
Wahllokale. Die Trump-Kampagne hat eine Beschwerde in dem heftig umkämpften | |
Swingstaat Nevada eingereicht. Dort blieb ein Frühwahllokal im Clark County | |
am 4. November zwei Stunden länger geöffnet, als vorgesehen. Donald Trump | |
versteift sich seit Wochen darauf, dass die Wahlen „rigged“ seien – | |
besonders, falls er verliert. Jetzt versucht seine Kampagne Beweise zu | |
liefern. | |
Vor dem Frühwahllokal hatte sich eine lange Warteschlange gebildet, weshalb | |
die Beschäftigten entschieden, die Öffnungszeit bis 22 Uhr am Abend zu | |
verlängern. Nach Ansicht der republikanischen Wahlbeobachter hätten sich in | |
dieser Zeit zusätzliche 150 bis 300 WählerInnen angestellt. (dora) | |
taz.de-Liveticker startet | |
22.00 Uhr: Guten Abend! In den USA läuft die Abstimmung über den Nachfolger | |
Barack Obamas. Sowohl die demokratische Kandidatin Hillary Clinton als auch | |
ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump haben ihre Stimme bereits | |
abgegeben. Doch in vielen Staaten sind die Wahllokale noch geöffnet. | |
Bis zu ersten Prognosen oder gar einem Ergebnis haben wir noch ein paar | |
Stunden vor uns. Aber wir habe es versprochen: taz.de bleibt wach und | |
liefert Nachrichten, Analysen und natürlich auch ein bisschen Unterhaltung. | |
Parallel twittern wir unter [16][@tazgezwitscher] und halten alle | |
Interessierten auf [17][Facebook] auf dem Laufenden. | |
Wir starten mit einem Song. Einem Aufruf US-amerikanischer Berühmtheiten an | |
ihre Mitbürger doch bitte zur Wahl zu gehen – in herrlich ironischer | |
„We-are-the-world“-Manier. | |
Der Präsidentschaftswahlkampf 2016 war beispiellos in der Art der | |
Auseinandersetzung und erinnerte mitunter an ein irres Schauspiel. Das lag | |
vor allem an der Person Donald Trump. | |
Die Selbstinszenierung des Milliardärs und seine aggressiven und | |
niveaulosen Attacken übertrafen alles bisher dagewesene in der politischen | |
Landschaft der Vereinigten Staaten. Er spaltete sogar die republikanische | |
Partei. Doch seine Anhänger trommeln bis zum letzten Moment für ihn – genau | |
wie die Fans seiner Kontrahentin Clinton es für sie tun. | |
2 Nov 2016 | |
## LINKS | |
[1] /taz-Liveticker-zur-US-Wahl-2016/!5355525/ | |
[2] http://zizek.uk/slavoj-zizek-would-vote-for-trump/ | |
[3] http://blogs.spectator.co.uk/2016/07/trump-wins-europeans-will-grow/ | |
[4] http://cic.gc.ca/english | |
[5] http://immigration.ca | |
[6] /!5344159/ | |
[7] /Trumps-Gegenkandidat-Evan-McMullin/!5351191/ | |
[8] http://votecastr.us/ | |
[9] http://www.nytimes.com/2016/11/09/us/susan-b-anthony-grave.html | |
[10] http://blogs.spectator.co.uk/2016/11/ten-handy-phrases-bluffing-way-us-ele… | |
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