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# taz.de -- Ausschuss zur NSU-Mordserie: Wahrscheinlich gab es Mittäter
> Hatte das Terror-Trio nicht nur Unterstützer, sondern auch Mittäter?
> Ausschuss-Chef Clemens Binninger sieht dafür eine „Reihe von Indizien“.
Bild: Waren noch mehr Menschen an den Morden beteiligt? Im NSU-Prozess geht es …
Frankfurt/Main afp | Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im
Bundestag, Clemens Binninger (CDU), vermutet, dass der rechtsextremen
Gruppe mehr Mitglieder als bislang bekannt angehört haben. Er sei „zutiefst
davon überzeugt“, dass der NSU nicht nur aus drei Leuten bestanden habe und
dass es neben angeklagten Helfern und Unterstützern auch Mittäter gegeben
habe, sagte Binninger der [1][Frankfurter Rundschau vom Montag].
Dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden zehn Morde zugerechnet.
Aufgeflogen war die rechtsextreme Gruppe erst nach dem Tod der beiden
mutmaßlichen Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Jahr 2011. Das
mutmaßliche dritte Mitglied Beate Zschäpe steht derzeit in München vor
Gericht. Im Bundestag befasst sich sich seit längerem ein
Untersuchungsausschuss mit dem NSU, der am Donnerstag erstmals nach der
Sommerpause wieder zusammenkommt.
Binninger sagte nun, er teile die Auffassung der Bundesanwaltschaft nicht,
„dass alle 27 Straftaten – zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge, 15
Banküberfälle – nur von den beiden Männern begangen wurden“. Es gebe eine
„Reihe von Indizien“, die darauf deuteten, „dass es Mittäter vor Ort
gegeben hat, die geholfen oder ausgespäht haben“.
Der CDU-Politiker sagte, er habe die Sorge, „dass man sich sehr früh auf
eine Hypothese festgelegt hat, nämlich dass das drei Leute waren“. Wenn man
sich davon nicht mehr abbringen lasse, sei man nicht mehr offen für andere
Spuren. Dieser Fehler sei schon gemacht worden, bevor der NSU aufgeflogen
sei, „als man bei dessen Mordserie von organisierter Kriminalität ausging“.
Binninger kritisierte, aus einem potenziellen NSU-Unterstützerkreis von
rund hundert Menschen gebe es nur von 19 die DNA, um sie mit Tatortspuren
abzugleichen. Es könnten zwar nur Beschuldigte gezwungen werden, eine
DNA-Probe abzugeben. „Aber man muss die restlichen Personen doch wenigstens
fragen, ob sie es freiwillig tun“, forderte der CDU-Politiker.
5 Sep 2016
## LINKS
[1] http://www.fr-online.de/neonazi-terror/nsu-prozess--nsu-bestand-nicht-nur-a…
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