| # taz.de -- Regierungsbildung in Spanien: Parlament stimmt gegen Rajoy | |
| > Kein Ende der politischen Krise in Spanien: Der Konservative Mariano | |
| > Rajoy konnte am Mittwochabend nicht die nötige absolute | |
| > Parlamentsmehrheit erzielen. | |
| Bild: Hat am Freitag noch eine Chance: Mariano Rajoy | |
| Madrid AP | Das spanische Parlament hat eine Wiederwahl des | |
| geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mariano Rajoy abgelehnt. Der Chef | |
| der konservativen Volkspartei erreichte bei einer Abstimmung am Mittwoch | |
| nicht die nötige absolute Mehrheit, nachdem ihm die Opposition wie erwartet | |
| die Unterstützung versagt hatte. | |
| 170 der 350 Abgeordneten stimmten dafür, den 61-Jährigen wiederzuwählen, | |
| 180 dagegen. Nötig gewesen wären 176 Ja-Stimmen. Am Freitag hat Rajoy in | |
| einer zweiten Abstimmung eine weitere Chance. Dann benötigt er lediglich | |
| eine einfache Mehrheit der Stimmen, was etwa durch einige Enthaltungen | |
| möglich wäre. Allerdings zeichnet sich ab, dass er auch das nicht schaffen | |
| wird. | |
| Am Mittwochabend erhielt Rajoy die Unterstützung der 137 Abgeordneten | |
| seiner Partei sowie jene des Bündnispartners Ciudadanos und eines | |
| Abgeordneten von den Kanaren, mit denen er eine Minderheitsregierung bilden | |
| wollte. Doch die oppositionellen Sozialisten machten in der zweitägigen | |
| Debatte in der Abgeordnetenkammer deutlich, dass sie Rajoy nicht | |
| unterstützen würden. | |
| Rajoy ist nach dem unklaren Ausgang der letzten Wahlen im Dezember und Juni | |
| nur noch geschäftsführend im Amt. Sollte innerhalb der nächsten zwei Monate | |
| keine Regierung gebildet werden, würde das Parlament wieder aufgelöst | |
| werden und Spanien auf die dritte Parlamentswahl innerhalb eines Jahres | |
| zusteuern. Diese würde am 25. Dezember stattfinden. | |
| Bei seiner Rede vor dem Parlament sagte Rajoy, dass eine dritte Wahl für | |
| Spanien eine Katastrophe wäre. Doch Sozialisten-Chef Pedro Sánchez | |
| erwiderte, dass seine Partei nie jene unterstützen könnten, die aus ihrer | |
| Sicht für die hohe Arbeitslosigkeit, Einsparungen im Gesundheits- und | |
| Bildungssektor und politische Korruption in Spanien verantwortlich seien. | |
| 1 Sep 2016 | |
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