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# taz.de -- Abkommen über Waffenruhe in Syrien: Das Prinzip Hoffnung
> Wenn das mal gutgeht: Die Vereinbarung zur Waffenruhe in Syrien setzt auf
> die Kooperation der Konfliktparteien.
Bild: Hilfsorganisationen sollen während der Waffenruhe ungehindert Zugang zur…
Genf taz | [1][Die Waffenruhe] sieht vor, dass sowohl die von Russland
unterstützten syrischen Regierungsstreitkräfte als auch die von den USA
protegierten Oppositionsmilizen ihre Kampfhandlungen von Montagabend an
einstellen. Zudem müssen sie sich aus festgelegten entmilitarisierten Zonen
zurückziehen sowie die bislang von ihnen kontrollierten Versorgungsrouten
freigeben. Den Hilfsorganisationen der UNO sowie Zivilisten soll
ungehinderter Zugang gewährt werden.
Die Regierungsstreitkräfte dürfen künftig militärisch nur noch gegen den
„Islamischen Staat“ vorgehen. In den ersten sieben Tagen der Waffenruhe ist
zudem Waffengewalt gegen den Al-Qaida-Ableger Al-Nusra-Front erlaubt. Die
Front firmiert seit Kurzem unter dem Namen Dschabhat Fatah al-Scham und hat
sich nach von Washington und Moskau unglaubwürdig eingeschätzten
Bekundungen von Al-Qaida losgesagt.
Mit dieser Bestimmung soll verhindert werden, dass die
Regierungsstreitkräfte weiterhin unter dem Vorwand, die
Al-Nusra-Terroristen zu bekämpfen, auch gegen von den USA unterstützte
„legitime“ Oppositionsmilizen vorgehen. Milizen, die bislang enge
Verbindungen zur Al-Nusra-Front unterhielten und deshalb vom Assad-Regime
und Russland als terroristisch bekämpft wurden, sind von den USA dazu
aufgefordert worden, ihre Verbindungen innerhalb der ersten sieben Tage der
Waffenruhe zu kappen. Diese Aufforderung richtet sich in erster Linie an
die beiden stärksten Gruppen „Islamische Armee“ und „Islamische Bewegung
der freien Männer der Levante“.
Damit haben Moskau und Washington ihren seit November 2015 schwelenden
Streit über den Charakter gewisser Oppositionsmilizen in Syrien nicht
beilegen können. Stattdessen richten sie Verhaltensappelle an die
jeweiligen Verbündeten in Syrien. An dieser größten Schwachstelle der
Genfer Vereinbarung könnte auch die geplante russisch-amerikanische
Kooperation bei der Bekämpfung des IS und der Al-Nusra-Front scheitern.
Weiterhin ist zu befürchten, dass es zwischen den innersyrischen
Konfliktparteien und der UNO vor allem in Aleppo zum Streit über die
freizugebenden Versorgungsrouten für humanitäre Lieferungen kommt. Die
Vereinten Nationen bevorzugen eine aus dem Norden in die Stadt führende
Route in die Millionenstadt. Diesen Weg hatte die Opposition bislang
entschieden abgelehnt.
12 Sep 2016
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## AUTOREN
Andreas Zumach
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