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# taz.de -- Kommentar Frauen an der Macht: Kein Kampf der Geschlechter
> Angela Merkel, Theresa May, Hillary Clinton: Kommen jetzt die politischen
> Jahre der mächtigen Frauen? Ach, Quatsch, da ist noch Donald Trump.
Bild: Hillary Clinton am Mount Rushmore
Jetzt gibt es keinen vernünftigen Zweifel mehr: Hillary Clinton wird von
den US-Demokraten als Kandidatin für die Präsidentschaft nominiert.
Theresa May ist die neue britische Premierministerin. Bundeskanzlerin
Angela Merkel wurde vom US-Wirtschaftsmagazin Forbeszum sechsten Mal in
Folge zur mächtigsten Frau der Welt gekürt. Frauen sind also unaufhaltsam
auf dem Vormarsch? Ach, Quatsch.
Die Verhältnisse in den einzelnen Ländern lassen sich nicht vergleichen,
ebensowenig wie deren Politikerinnen. Theresa May hat gewonnen, weil sie
bessere Nerven hatte als alle anderen. Angela Merkel ist, auch wegen der
starken Position des Bundestages, weniger mächtig, als das Ausland glaubt.
Wie man im Inland weiß.
Und Hillary Clinton? Na ja. Abwarten. Der Abschied ihres Rivalen Bernie
Sanders war quälend. Er hat ihn so lange hinausgezögert, dass er nicht mehr
visionär und tapfer, sondern lediglich starrköpfig erschien. Mag sein, dass
er gehofft hatte, seine Rivalin werde knapp vor der Ziellinie doch noch
über ihre E-Mail-Affäre stürzen.
Aber das ist nicht geschehen. Sanders hat sich vermutlich verzockt. Was
nicht bedeutet, dass er am Ende nicht doch der bessere Kandidat gewesen
wäre – wenn es darum geht, Donald Trump zu verhindern. Bei seinem Kampf
gegen Clinton spielt die Frauenfrage eine untergeordnete Rolle, es sei denn
ex negativo: Mag sein, dass manche Frauen am Ende Hillary wählen – und nur
deshalb Hillary wählen! –, weil Donald einfach nicht müde wird, ihnen
unentwegt ins Gesicht zu schlagen. Ob das reichen wird, steht jedoch nicht
fest.
Die jüngsten Meinungsumfragen besagen vor allem eines: dass das Rennen noch
nicht gelaufen ist. Hillary Clinton und Donald Trump sind bei denen, die
sie nicht begeistert unterstützen, bemerkenswert unbeliebt. Das liegt bei
Clinton nicht in erster Linie daran, dass sie eine Frau ist. Sie gehört zum
Establishment.
Für Bernie Sanders gilt das nicht. Wer auf „die da oben“ wütend ist, hät…
ihn wählen können. Das hat nichts mit dem Kampf der Geschlechter zu tun. Es
steht zu befürchten, dass Donald Trump nun auch bei den Demokraten
erfolgreich auf Stimmenfang gehen kann. Beunruhigend. Er könnte tatsächlich
Präsident der Vereinigten Staaten werden.
14 Jul 2016
## AUTOREN
Bettina Gaus
## TAGS
Hillary Clinton
Schwerpunkt Angela Merkel
Theresa May
Donald Trump
USA
Schwerpunkt Waffen in den USA
Großbritannien
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Loretta Lynch
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