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# taz.de -- „Time“ kürt „einflussreiche Personen“: Wo sind die üblich…
> Die Liste des US-Magazins ist weniger weiß und männlich als sonst. Doch
> das Überraschendste an ihr sind die Namen, die fehlen.
Bild: Meghan Markle und Prinz Harry sind beide auf der Liste
Wieder einmal hat die US-Zeitschrift Time die „[1][100 einflussreichsten
Personen“] der Welt gekührt. Personen, wie US-Präsident Donald Trump,
Justin Trudeau und Prinz Harry, sind aufgelistet – das ist keine
Überraschung. Doch die aufgeführten Namen lassen einen falschen Schluss zu,
denn nicht nur (ältere) weiße Männer werden von der Time als einflussreich
eingestuft.
45 der Personen sind weiblich und gleich viele auch unter 40 Jahre alt. Mit
14 Jahren ist die Schauspielerin Millie Bobby Brown die Jüngste, die jemals
auf der Liste vertreten ist. Und auch sonst fällt die Diversität positiv
ins Auge: Issa Rae, die für ihre Rolle in der HBO-Fernsehserie „Insecure“
für zwei Golden Globes nominiert war, Sängerin Rihanna oder auch der
[2][saudische Kronprinz Mohammed bin Salman] sind dabei nur einige
Beispiele.
Trotz der Diversität kommt ein Großteil der Aufgeführten aus den USA, was
vor allem bei der Auswahl der Künstler*innen, Sportler*innen und
Journalist*innen auffällt. Eine Ausnahme ist hierbei die
Bollywood-Schauspielerin Deepika Padukone.
Die Liste ist in fünf Kategorien unterteilt: Pionier*innen, Künstler*innen,
Anführer*innen, Ikonen und Titanen*innen. Jede Person wird mit einem kurzen
Text von einer anderen berühmten Person beschrieben. Die Laudatoren selbst
würden eine beeindruckende Liste hergeben. So schreibt beispielsweise
Barack Obama einen hochpolitischen Lobgesang auf die Schüler*innen aus
Florida, die sich nach dem Amoklauf an ihrer Schule für eine Verschärfung
der Waffengesetz einsetzen. Namentlich werden da Cameron Kasky, Jaclyn
Corin, David Hogg, Emma Gonzalez und Alex Wind genannt.
## Die Namen, die fehlen
Überraschend sind auf der Liste die Namen, die fehlen. So sind in der
Kategorie Anführer*innen zwar Donald Trump und Justin Trudeau aufgefährt,
doch wo sind Recep Tayyip Erdoğan oder Waldmir Putin?
Ihre Auswahl begründet die Time allgemein damit, dass es nicht nur um
Lebensleistungen ginge und Macht, sondern um generellen Einfluss einer
Person auf andere. [3][Angela Merkel], die 2016 noch als eine der 100
wichtigsten Personen angesehen würde, fehlt nun zwei Jahre in Folge. Dafür
ist aber dieses Mal Meghan Markle, die Verlobte des Prinzen Harry von
Wales, in der genannten Kategorie vertreten. Markle setzt sich für
Geschlechtergerechtigkeit und gegen moderne Formen der Sklaverei ein. Ein
wichtiges Anliegen, doch dass ihre ehrenamtliche Arbeit einflussreicher als
die Regierungsarbeit von Erdoğan oder Putin ist, ist aber eher zweifelhaft.
Auf der Liste werden nicht nur Menschen aufgeführt, die der Time in letzter
Zeit positiv aufgefallen sind. Gerade deswegen ist es nicht erklärbar,
warum nachdem Datenskandal und [4][der Diskussion um die US-amerikanische
Wahlbeeinflussung] der Facebook-Konzernchef Mark Zuckerberg fehlt. Und wenn
es um die „most influential people“ geht, wo sind dann bitte die
Influencer*innen? Nächstes Jahr dann bitte mit Bibi und Dagi Bee.
20 Apr 2018
## LINKS
[1] http://time.com/collection/most-influential-people-2018/
[2] /Kolumne-Liebeserklaerung/!5494463
[3] /-Merkel-die-Macht/!5134411
[4] /Kommentar-Facebooks-Datenmissbrauch/!5492798
## AUTOREN
Carolina Schwarz
## TAGS
USA
Meghan Markle
Schwerpunkt Angela Merkel
Golden Globes
Schwerpunkt Rassismus
Hillary Clinton
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