| # taz.de -- E-Mail-Affäre um Hillary Clinton: Justizministerin verzichtet auf … | |
| > Sie hatte das letzte Wort in der E-Mail-Affäre um Clinton: | |
| > US-Justizministerin Loretta Lynch verzichtet nun auf Ermittlungen. | |
| > Republikaner sprechen von Mauschelei. | |
| Bild: Folgt in ihrer Entscheidung einer Empfehlung des FBI: US-Justizministerin… | |
| WASHINGTON afp | US-Präsidentschaftsaspirantin Hillary Clinton muss wegen | |
| ihres unsachgemäßen Umgangs mit vertraulichen Dienst-E-Mails keine Anklage | |
| fürchten. Justizministerin Loretta Lynch gab am Mittwoch den Verzicht auf | |
| ein offizielles Ermittlungsverfahren bekannt und erklärte den Fall für | |
| erledigt. Damit hat die Affäre für Clinton keine juristischen Konsequenzen. | |
| Politisch ist sie aber nicht erledigt: Die gegnerischen Republikaner | |
| zeigten sich empört und warfen Lynch und Clinton Mauschelei vor. | |
| Die Justizministerin betonte, sie folge mit ihrer Entscheidung zur | |
| Einstellung einer Empfehlung der Bundespolizei FBI. Das FBI war nach einer | |
| Untersuchung zu dem Schluss gelangt, dass Clinton kein vorsätzlicher | |
| Gesetzesverstoß nachzuweisen sei. Die Bundespolizei empfahl daher am | |
| Dienstag dem Justizministerium als oberster Strafverfolgungsbehörde, auf | |
| offizielle Ermittlungen gegen die frühere Außenministerin zu verzichten | |
| Die E-Mail-Affäre hatte Clintons Wahlkampf belastet. Ihr republikanischer | |
| Widersacher Donald Trump stellte die Affäre ins Zentrum seiner Angriffe auf | |
| die Demokratin. In ersten Reaktionen auf die Entscheidung der | |
| Justizministerin machten Trump und andere führende Republikaner klar, dass | |
| sie die Vorwürfe gegen Clinton weiterhin thematisieren wollen. | |
| Trump bezeichnete den Verzicht auf eine Anklage gegen Clinton als | |
| „Schande“. Der Republikaner warf Lynch bei einer Wahlkampfveranstaltung in | |
| Ohio vor, sich durch die Entscheidung den Verbleib im Amt auch unter einer | |
| Präsidentin Clinton sichern zu wollen. Dies sei Lynch in Aussicht gestellt | |
| worden. „Und dann musste die Justizministerin eine Entscheidung über Schuld | |
| und Unschuld treffen – und Mann, das war eine schnelle Entscheidung, wow!“, | |
| sagte Trump. Er warf Clinton vor, immer wieder die Unwahrheit zu sagen. | |
| ## Republikaner: „Schlag ins Gesicht“ | |
| Der Vorsitzende des Nationalkomitees der Republikaner, Reince Priebus, | |
| bezeichnete die Entscheidung als „Schlag ins Gesicht“ vieler Amerikaner. In | |
| der Vergangenheit hätten Menschen in den USA wegen unsachgemäßen Umgangs | |
| mit Dienstgeheimnissen ihre Stellen verloren oder Haftstrafen antreten | |
| müssen, erklärte Priebus. Clinton werde es nun erlaubt, sich nach anderen | |
| Spielregeln zu verhalten. | |
| Clinton selbst hat ihrem damaligen Umgang mit dem Mails als „Fehler“ | |
| bezeichnet. Sie hatte während ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis | |
| 2013 für ihre dienstliche Kommunikation eine private E-Mailadresse und | |
| mehrere private Server genutzt. Damit verstieß sie gegen die geltenden | |
| Sicherheitsregeln. | |
| Nachdem die Affäre vor zwei Jahren aufgekommen war, übermittelte sie | |
| nachträglich rund 30.000 E-Mails an ihr früheres Ministerium. Die Mails | |
| wurden einzeln vom FBI unter die Lupe genommen. Außerdem befragten Beamte | |
| der Bundespolizei die Ex-Ministerin am vergangenen Samstag dreieinhalb | |
| Stunden lang. | |
| „Unsere Schlussfolgerung ist, dass kein vernünftiger Staatsanwalt dies zu | |
| einem Fall“ für strafrechtliche Ermittlungen machen würde, hatte FBI-Chef | |
| James Comey am Dienstag gesagt. Er kritisierte dabei, die damalige | |
| Außenministerin habe einen „extrem sorglosen“ Umgang mit den teilweise als | |
| vertraulich, in einigen Fällen sogar als „Top Secret“ eingestuften | |
| Informationen gepflegt. | |
| 7 Jul 2016 | |
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