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# taz.de -- Erster Todesfall mit selbstfahrendem Auto: US-Verkehrsaufsicht prü…
> Es ist der erste Todesfall in einem Auto, das von einem Computer
> gesteuert wurde. Das System konnte in hellem Licht einen weißen
> LKW-Anhänger nicht erkennen.
Bild: Hände immer am Lenkrad halten: Fahrt in einem Tesla-Auto (Archivbild)
Washington/Palo Alto dpa | Der erste tödliche Unfall mit dem
automatisierten Fahrsystem des Elektroauto-Herstellers Tesla ruft die
amerikanische Verkehrsaufsicht auf den Plan. Die [1][Behörde NHTSA prüft],
wie Teslas „Autopilot“ bei dem Crash funktioniert hat. Es ist auch
insgesamt der erste bekanntgewordene Unfalltod in einem Auto, das gerade
von einem Computer gesteuert wurde. Die Autobranche und Entwickler von
Roboterwagen-Technologie wie Google versprechen, dass selbstfahrende
Fahrzeuge den Verkehr viel sicherer machen und die Zahl der Todesfälle
drastisch senken.
Das Tesla-System kann beschleunigen, bremsen, die Spur halten, und Objekten
ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. In diesem Fall stieß die
Limousine „Model S“ jedoch mit einem Lastwagen-Anhänger zusammen, der die
Fahrbahn überquerte. „Weder „Autopilot“, noch der Fahrer erkannten die
weiße Seite des Anhängers vor dem Hintergrund eines hellen Himmels und die
Bremse wurde nicht betätigt“, [2][schrieb Tesla in einem Blogeintrag] am
späten Donnerstag.
Der „Autopilot“ greift unter anderem auf Kameras zurück, um die Umwelt zu
erfassen. Die Teslas zeichnen während der Fahrt alle möglichen Daten auf
und übertragen sie an den Konzern. Fahrassistenz-Systeme mit einem
ähnlichen Funktionsumfang werden auch von anderen Autoherstellern
angeboten.
Tesla betonte zugleich, das „Autopilot“-System sei eine neue Technologie in
der sogenannten Beta-Phase, die standardmäßig abgestellt sei und erst
bewusst aktiviert werden müsse. Fahrer würden beim Einsatz des Programms
ausdrücklich aufgefordert, die Hände niemals vom Steuer zu nehmen und die
Kontrolle und Verantwortung über das Fahrzeug zu behalten.
Dennoch gab es bereits viele Internet-Videos zu sehen, in denen Fahrer sich
bei eingeschaltetem „Autopilot“-System mit anderen Sachen beschäftigten.
Einer kletterte sogar auf den Rücksitz und filmte den leeren Fahrersitz von
dort. Um so etwas zu vermeiden, kontrolliert das System regelmäßig, ob der
Fahrer die Hände am steuert hat. Wenn nicht, ertönen akustische
Alarmsignale und das Auto bremst ab.
Laut NHTSA betrifft die vorläufige Untersuchung etwa 25 000 Tesla „Model S“
des Modelljahres 2015. Das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk
betonte, seine Wagen seien bereits über 130 Millionen Meilen (rund 210 Mio
Kilometer) mit eingeschalteter Autopilot-Funktion gefahren. Im regulären
US-Straßenverkehr gebe es einen Todesfall pro 94 Millionen gefahrene
Meilen. Die NHTSA prüfe nur, ob der „Autopilot“ wie zu erwarten sei
funktioniert habe, erklärte Tesla. Die Aktie des Autobauers gab
nachbörslich dennoch um fast drei Prozent nach.
Bei Google gab es in diesem Jahr ebenfalls den ersten Unfall mit einem
selbstfahrenden Auto, das gerade vom Computer gesteuert wurde. Einer der
Wagen kam in der Google-Heimatstadt Mountain View bei niedriger
Geschwindigkeit einem Bus in die Quere, es gab nur Blechschaden.
1 Jul 2016
## LINKS
[1] http://dpaq.de/AcOED
[2] http://www.teslamotors.com/blog/tragic-loss
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