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# taz.de -- Automatisierung des Fahrens: Ethik-Kommission eingesetzt
> Die Entwicklung des automatisierten Fahrens wird künftig von einer
> Ethik-Kommission begleitet. Auch der Austausch von Daten steht auf der
> Agenda.
Bild: Noch fehlen die Regelungen für fahrerlose Fahrzeuge
Berlin epd | Die Ethikkommission für das automatisierte Fahren hat am
Freitag in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird vom ehemaligen
Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio geleitet. Das Gremium soll einen
rechtlichen Rahmen definieren, an dem sich die Programmierer künftiger
Fahrcomputer orientieren sollen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, Deutschland sei das
erste Land, dass eine Ethikkommission für das automatisierte Fahren
einsetze. Die Automatisierung sei die größte Mobilitätsrevolution seit der
Erfindung des Autos. Sie werde den Verkehr sicherer, effizienter und
umweltschonender machen, sagte Dobrindt. Die Politik müsse aber Antworten
geben auf die ethischen Fragen, die mit dem Innovationssprung verbunden
seien.
Dobrindt hatte im Sommer angekündigt, die Ethikkommission einzurichten und
bereits zwei Grundsätze formuliert. Danach müssen die Fahrcomputer bei
Gefahr immer zuerst Menschen schützen. Außerdem darf es keine
Klassifizierung von Verkehrsteilnehmern geben, etwa nach Größe oder Alter.
Der Kommissionsvorsitzende Di Fabio sagte, die Aufgabe der Kommission sei
nicht einfach. Es sei die Grundsatzfrage zu klären, ob die Automatisierung
so weit gehen solle, dass der Mensch nicht mehr eingreifen kann. Geklärt
werden müsse, wie die Systeme bei Unfällen reagieren sollen und wie man mit
der Vernetzung von Daten umgehe.
## Geändertes Verkehrsrecht
Die Ethikkommission soll im Sommer 2017 einen ersten Bericht vorlegen.
Parallel wird das Verkehrsrecht geändert, um einen Rechtsrahmen für das
automatisierte Fahren zu schaffen.
In das Gremium sind 14 Wissenschaftler und Experten berufen worden,
darunter Eric Hilgendorf, Leiter der Forschungsstelle RobotRecht an der
Universität Würzburg, der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, der
frühere Generalbundesanwalt Kay Nehm, VW-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn
und ADAC-Präsident August Markl.
Im Mai hatte der tödliche Unfall eines Tesla-Autos mit eingeschaltetem
Autopiloten in den USA eine Debatte über die Risiken des automatisierten
Fahrens ausgelöst. Am Mittwoch hatte es den ersten Unfall mit einem
Tesla-Elektroauto in Deutschland gegeben. Das Fahrzeug fuhr auf der
Autobahn A24 auf einen Bus auf.
30 Sep 2016
## TAGS
Ethikkommission
Tesla
Elektroauto
Selbstfahrendes Auto
Schwerpunkt Klimawandel
Roboter
Verkehr
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