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# taz.de -- Nato-Großmanöver „Anakonda“ in Polen: 31.000 Soldaten proben …
> Dienstag startete das Nato-Manöver „Anakonda“ in Polen. Die Übung zeige
> „Verunsicherung“ von Osteuropäern wegen Russland, sagt Gernot Erler
> (SPD).
Bild: Bis zum 17. Juni soll das Manöver dauern
Warschau afp | Einen Tag nach der Eröffnungszeremonie ist das größte
Militärmanöver der polnischen Streitkräfte und dutzender Nato- und
Regionalpartner seit Ende des Kalten Krieges angelaufen. Zum Auftakt
sollten am Dienstag 2000 Fallschirmjäger nahe Thorn (Torun) im Nordwesten
Polens abspringen. Bis zum 17. Juni werden 31.000 Soldaten „die Fähigkeit
der Allianz zu testen, ihre Ostflanke zu verteidigen“, wie Polens
Verteidigungsminister Antoni Macierewicz erklärte.
Das Manöver „Anakonda 2016“ hat wegen des angespannten Verhältnisses zu
Russland vier Wochen vor dem Nato-Gipfel in Warschau besondere Brisanz. Es
reflektiere „eine Verunsicherung in den östlichen EU-Staaten wegen des
russischen Vorgehens in der Ukraine und der Krim-Annexion“, sagte der
Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), am Dienstag
dem Sender SWR2. Russland habe im vergangenen Jahr selbst ein Manöver mit
95.000 Beteiligten abgehalten, und im Westen würden bis zum Nato-Gipfel
noch sieben weitere Übungen stattfinden. „Da ist es unerhört dicht
geworden“, sagte Erler.
„Anakonda“ wird von Polen orchestriert, dabei sind neben 24 Nato-Staaten
auch mehrere Länder der sogenannten Partnerschaft für den Frieden, darunter
Georgien und die Ukraine. Insgesamt werden 3000 Fahrzeuge und Panzer, 105
Flugzeuge und Hubschrauber, zwölf Schiffe und 31.000 Soldaten an der Übung
teilnehmen. 400 Soldaten hat die Bundeswehr geschickt.
Das Konzept des Manövers ist laut Nato-Strategen auf einen verdeckten
Angriff ausgelegt, und nicht auf eine offizielle Kriegserklärung. Experten
vermuten, Russland habe die Taktik bei der Krim-Annexion gewählt, als
Militärs ohne Hoheitsabzeichen auf der ukrainischen Halbinsel aufgetaucht
waren und die ukrainischen Soldaten in ihren Kasernen festgesetzt hatten.
7 Jun 2016
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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