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# taz.de -- Staatsanwaltschaft prüft Anklage: Ermittlungen wegen Hitlers Buch
> Ein Leipziger Verlag will Hitlers „Mein Kampf“ ohne Kommentar
> herausgeben. Der Eigentümer des Verlags ist einschlägig vorbestraft.
Bild: Das unsägliche Original soll nachgedruckt werden
Bamberg dpa/taz | Wegen eines geplanten unkommentierten Nachdrucks von
Adolf Hitlers „Mein Kampf“ hat die Staatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen
eingeleitet. „Es wird geprüft, ob wir Anklage erheben können“, sagte ein
Sprecher der Behörde am Mittwoch. Gegen wie viele Personen ermittelt wird,
wollte der Sprecher nicht sagten – und ebensowenig, ob es sich um
Rechtsextreme handelt.
Im Internet wirbt der Leipziger Verlag „Der Schelm“ für die Ausgabe als
„unveränderter Nachdruck der im Zentralverlag der NSDAP (…) erschienenen
Auflage“ von 1943. Der Verlag stellt sich nach eigenen Angaben damit gegen
die kritische Edition des Texts, die das Institut für Zeitgeschichte (IfZ)
in München Anfang 2016 auf den Markt gebracht hatte.
Der 2014 gegründete Verlag will laut Selbstdarstellung „dem interessierten
Publikum und mündigen Staatsbürger besonders bemerkenswerte Publikationen
vorkonstitutionellen Schrifttums als wissenschaftliche Quellentexte zur
kritischen Bewertung“ vorgelegen. Dafür bietet er zum Beispiel die
antisemitische Hetzschrift „Der internationale Jude“ von Henry Ford an.
Der Eigentümer des Verlags ist Adrian Preißinger. Er wurde schon Ende 2002
vom Dresdner Landgericht wegen des Vertriebs rechtsextremistischer
Druckerzeugnisse und Musik zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Damals war er Produzent der Neonazi-CD „Noten des Hasses“.
Preißinger bestätigte nun, er wolle Hitlers Buch im Sommer herausbringen.
In welcher Auflage und wo es gedruckt werden soll, wollte er nicht sagen.
Er könne über Bestellungen nicht klagen. Laut Verlagsankündigung hat
„Fredrick Toben, der Leiter des Buchverlages des Adelaide-Instituts, zu der
Neuauflage ein kleines Vorwort beigesteuert.“ Der deutschstämmige
Australier Toben ist Rechtsextremist und Holcaustleugner.
Ende 2015 waren die Urheberrechte an Hitlers Buch ausgelaufen, mit denen
der Freistaat Bayern als Rechtsnachfolger einen Nachdruck in Deutschland
bis dato verhinderte. Die Justizminister der deutschen Bundesländer haben
entschieden, dass die unkommentierte Verbreitung von „Mein Kampf“ auch nach
dem Auslaufen der Urheberschutzfrist in Deutschland verboten bleiben soll.
25 May 2016
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