| # taz.de -- Gesetz für Neubauten: Schäuble bleibt stur | |
| > Trotz Kritik aus der SPD-Fraktion plant die Bundesregierung weiter | |
| > Steuererleichterungen für Privatinvestoren im Wohnungsbau. | |
| Bild: Geplante Vorteile für Privatinvestoren brächten Steuerausfälle von fü… | |
| Berlin taz | Die Bundesregierung hält an ihren Plänen, private Investoren | |
| beim Bau von Wohnhäusern durch Steuererleichterungen zu unterstützen, | |
| unverändert fest. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine | |
| Anfrage der Linkspartei im Bundestag hervor. | |
| Ende April hatte die SPD-Bundestagsfraktion das Gesetz wenige Tage vor der | |
| geplanten Verabschiedung nach einer Expertenanhörung gestoppt. Derzeit | |
| befindet es sich noch immer in der Abstimmung zwischen SPD- und | |
| CDU/CSU-Fraktion. Ein Treffen, auf dem das weitere Vorgehen besprochen | |
| werden soll, ist für die übernächste Woche angesetzt. Dass es noch | |
| signifikante Änderungen des Entwurfes gibt, erscheint allerdings nach der | |
| Antwort der Bundesregierung unwahrscheinlich | |
| Mit dem Gesetzesvorhaben soll zwar der Bau von preiswerten Wohnungen | |
| gefördert werden, eine Mietobergrenze ist aber nicht vorgesehen. „Solche | |
| Regelungen würden zu extrem hohem Verwaltungsaufwand führen und stünden | |
| zudem in keinem angemessenen Verhältnis zu den Vorteilen der Förderung“, | |
| heißt es jetzt in dem Schreiben von Michael Meister, parlamentarischer | |
| Staatssekretär in Wolfgang Schäubles Finanzministerium, an die | |
| Linksfraktion zur Begründung. | |
| Von dem Gesetz profitieren ausschließlich Privatinvestoren, weil kommunale | |
| Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften wegen ihrer Steuerbefreiung | |
| oder geringer Gewinne keine Abschreibungen in Anspruch nehmen können. Sie | |
| könnten nur über eine Investitionszulage von einem Förderprogramm für den | |
| Wohnungsneubau profitieren. | |
| „Bei einer direkten Förderung mit einer Zulage wären höhere Steuerausfälle | |
| zu erwarten“, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. Bei der jetzt | |
| geplanten Regelung rechnet der Bund bis 2024 mit Steuerausfällen von 5 | |
| Milliarden Euro. | |
| „Ohne die Einführung einer Mietobergrenze handelt es sich um | |
| herausgeschmissenes Geld. Statt Steuergeschenke für Reiche wären direkt der | |
| Investitionszuschüsse für kommunale Wohnungsunternehmen viel sinnvoller“, | |
| kritisiert die mietenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Caren Lay, | |
| das geplante Gesetz. Die Linkspartei will nun einen eigenen Gesetzentwurf | |
| zur Wohnungsbauförderung im Bundestag vorlegen. | |
| 20 May 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Martin Reeh | |
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