| # taz.de -- Die Wahrheit: Die tote Ratte von Wien | |
| > Der Österreich-Krimi: Nach der Wahl des Bundespräsidenten stinkt es | |
| > gewaltig in dem kotelettförmigen Land. | |
| Bild: Hat eine gigantische Verschwörung angezettelt: Alexander Van der Bellen | |
| Kommissar Fechner bot sich ein Bild des Grauens – dagegen hatte die | |
| aufgeplatzte Wasserleiche vergangene Woche geradezu charmant ausgesehen: | |
| Als er sein Büro betrat, grinste ihn aus der Morgenzeitung die feiste | |
| Stoppelvisage von Alexander Van der Bellen an. Kommissar Fechner tupfte | |
| sich Schweiß von der Stirn und schluckte hastig aus der noch halbvollen | |
| Veltlinerflasche. | |
| Ungläubig besah er das Titelblatt ein zweites Mal, doch es war kein | |
| Zweifel. Dieser grüne Vaterlandsverräter und Müslibolschewist, der | |
| Grundverkommenste von allen, war zum neuen Bundespräsidenten seiner, | |
| Fechners, geliebten Heimat gewählt worden. Aber wie sollte denn, wer | |
| konnte, allen Ernstes, als Österreicher zumal, so eine Geistesniete, die | |
| alle Grenzen abschaffen und damit jede Volksidentität überhaupt, sofern | |
| gegenwärtig von einer solchen überhaupt noch die Rede sein konnte, | |
| preisgeben und damit die Zukunft nicht nur des Landes, sondern auch der | |
| Kinder … | |
| Fechners Gedanken stolperten übereinander, erschöpft sank er auf seinen | |
| Stuhl und nahm noch einen großen Schluck Veltliner, bevor er die Flasche | |
| wieder zuschraubte. Irgendetwas stank hier gewaltig, und das war nicht nur | |
| die tote Ratte hinter der Heizung. Von einem „Wahlkrimi“ war in der Zeitung | |
| die Rede. Gab es denn je einen Krimi ohne Tat, ohne Täter, ohne Motiv und | |
| ohne einen gewieften Kommissar mit schlechten Manieren, der dieser | |
| Ungeheuerlichkeit auf die Spur kam? | |
| Diesen hundsgemeinen Betrug an ganz Österreich würde er, Fechner, | |
| jedenfalls aufklären, und die Verantwortlichen für den Rest ihres Lebens | |
| aussperren lassen, und wenn es das Letzte wäre, was er täte! Fechner | |
| stutzte. Was hatte er da gerade gedacht? Aussperren lassen? Aber natürlich! | |
| Wenn es in diesem Land überhaupt nur irgendjemanden geben konnte, der | |
| Interesse an der Präsidentschaft dieses grundkorrupten und grunzdummen Van | |
| der Bellen haben konnte, diesem rauschgiftsüchtigen Hollandschwachdenker | |
| auf seinem Käserad, dann die Ausländer, denen der grüne Generalkretin ein | |
| sorgenfreies Leben auf Kosten hart arbeitender Österreicher versprochen | |
| hatte. Zumindest meinte Fechner sich an einen solchen Ausspruch zu | |
| erinnern. | |
| Diese Wahl, das stand zumindest fest, war so sicher manipuliert wie die | |
| Tankquittungen des Kommissars bei der Spesenabrechnung; entsprechende | |
| Beweise sollten leicht zu finden sein, für die Wahlmanipulation freilich. | |
| ## Der Fall liegt klar: Ausländer lügen alle | |
| Natürlich hätte ihn jeder befragte Ausländer nur angelogen. Deshalb hörte | |
| Fechner sich lieber gleich bei grundehrlichen Österreichern um, die wie die | |
| Lichtgestalt Norbert Hofer mit eineinhalb Beinen fest auf dem | |
| Kaffeehausboden standen. Überraschend viele Gäste konnten ihm davon | |
| berichten, wie Flüchtlinge und deren Helfer säckeweise gefälschte | |
| Stimmzettel in die Wahllokale getragen hätten. | |
| Doch es half alles nichts, am Ende seiner Ermittlungen musste Fechner | |
| verbittert einsehen, dass es mindestens Neuwahlen bräuchte, um diese | |
| gigantische Verschwörung öffentlich zu machen. Die Medien, das hatte er von | |
| den Zeugen auch erfahren, waren nämlich alle manipuliert. Nachdenklich ließ | |
| Fechner einen alpenhohen Furz fahren. | |
| 27 May 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Valentin Witt | |
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