# taz.de -- Krieg in Syrien: „Obszöner Angriff“ auf Flüchtlinge | |
> Mindestens 28 Menschen sind bei den Angriffen getötet worden. | |
> UN-Nothilfekoordinator O'Brien sagt, die Ereignisse seien möglicherweise | |
> Kriegsverbrechen. | |
Bild: Eine zerstörte Marktstraße in der Provinz Idlib nach einem Luftangriff … | |
NEW YORK afp | Nach den tödlichen Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager im | |
Nordwesten Syriens nahe der türkischen Grenze haben die Vereinten Nationen | |
Ermittlungen gefordert. Möglicherweise handele es sich bei diesem „obszönen | |
Angriff“ um ein Kriegsverbrechen, erklärte UN-Nothilfekoordinator Stephen | |
O'Brien am Donnerstag in New York. Nach Angaben von Aktivisten waren bei | |
den Angriffen mindestens 28 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt | |
worden. | |
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren | |
unter den Todesopfern in dem angegriffenen Lager bei Sarmada in der Provinz | |
Idlib Frauen und Kinder. Der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel | |
Rahman, sprach von rund 50 Verletzten. Alle Opfer seien Zivilisten. Keine | |
Angaben machte Rahman zu den möglichen Angreifern. | |
Der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden | |
Nachrichtenagentur Schahba, Mamun al-Chatib, machte die syrischen | |
Streitkräfte für die Angriffe verantwortlich. Zehntausende Flüchtlinge | |
leben in Lagern im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei, davon befinden | |
sich mehrere Flüchtlingscamps in Idlib. | |
Die Provinz Idlib ist eine Hochburg des Terrornetzwerks al-Qaida. Sie wird | |
von dem Al-Qaida-Ableger Al-Nusra-Front und verschiedenen verbündeten | |
Rebellengruppen kontrolliert. Die in England ansässige oppositionsnahe | |
Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien, ihre | |
Angaben und die der Nachrichtenagentur Schahba sind von unabhängiger Seite | |
kaum überprüfbar. | |
6 May 2016 | |
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