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# taz.de -- Kommentar Vorwahl Indiana: Unangenehme Wahrheiten
> Auch wenn es schwer zu ertragen ist: Trump hat dieses Ergebnis verdient.
> Und auch die Republikaner bekommen, was sie verdienen.
Bild: Trump am 3. Mai
Das war's dann wohl – wenigstens für Donald Trump. Nach [1][seinem klaren
Sieg in Indiana] führt nichts mehr an seiner Nominierung zum offiziellen
Kandidaten der republikanischen Partei vorbei. Man muss Trump nicht mögen,
um festzustellen: Er hat dieses Ergebnis verdient. Und auch die
Republikaner bekommen, was sie verdienen.
Trumps Menschenverachtung ist schwer erträglich, sein Verständnis von
Politik im günstigsten Fall naiv, vermutlich sogar gefährlich für
internationale Beziehungen. Die Verletzung von Menschenrechten hat er
angekündigt. Er wird selbst im Falle seiner Wahl nicht alles in die Tat
umsetzen können, was er in den letzten Monaten einem grölenden Publikum
versprochen hat. Was bleiben würde, wäre schlimm genug.
Aber gerechterweise muss gesagt werden: Er hat den reaktionären Populismus
nicht erfunden, mit dem er jetzt so erfolgreich ist. Seit dem ersten
Wahlkampf von Barack Obama 2008 haben die Republikaner das Klima
aufgeheizt. Die Nominierung von Donald Trump ist nicht mehr als eine
konsequente Folge der Stimmungsmache der Tea-Party-Bewegung und des
wachsenden, offenen Rassismus in den Reihen der Republikaner.
Hinzu kommt, dass die Mittel, mit denen die Nominierung von Trump
verhindert werden sollte, sowohl albern als auch unfair waren. Von Woche zu
Woche hat sich der Eindruck verstärkt, dass die Granden der Partei –
selbstzufrieden und überheblich – jederzeit bereit waren, das Wählervotum
zu ignorieren. Sie sollten sich über den Trotz nicht wundern, den diese
Arroganz bei Wählerinnen und Wählern hervorgerufen hat. Die Republikaner
haben sich den Erfolg von Donald Trump selbst zuzuschreiben.
Der Überraschungserfolg des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Bernie
Sanders dürfte übrigens ähnliche Gründe haben. In den letzten Tagen und
Wochen ist seine beharrlich aufrecht erhaltene Bewerbung um die Nominierung
bei den Demokraten in einem Ausmaß lächerlich gemacht worden, das ebenfalls
Widerstand hervorrufen musste. Viele Medien, die den Demokraten nahe
stehen, haben deutlich signalisiert, es sei für ihn nun an der Zeit,
endlich aufzugeben. Warum eigentlich, so lange er eine zumindest
theoretische Chance hat?
Schon wahr: Das Ergebnis von Indiana wird vermutlich nichts daran ändern,
dass am Ende Hillary Clinton zur Kandidatin gekürt wird. Aber der Umgang
mit Sanders wirft ein grelles Licht darauf, dass Außenseiter auch bei den
so genannten Liberalen praktisch chancenlos sind. Unabhängige durften fast
nirgendwo wählen, das Establishment hat auch bei den Demokraten deutlich
gemacht, dass sie die Kontrolle über den Prozess behalten wollen.
Wenn Bernie Sanders durch das Beharren auf seinem Recht,um den Sieg zu
kämpfen, bei den Demokraten eine ernsthafte Debatte darüber in Gang bringt,
ob die Methoden ihres Vorwahlkampfs nicht eigentlich zutiefst
undemokratisch sind: dann alleine hätte sich seine Kandidatur schon
gelohnt.
4 May 2016
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## AUTOREN
Bettina Gaus
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