| # taz.de -- Geplante Regierung in Sachsen-Anhalt: Viel Grün in der Kenia-Koali… | |
| > Der Koalitionsvertrag steht, doch die Parteien müssen noch zustimmen. Bei | |
| > der CDU aber gibt es Unmut, weil die Grünen viel durchgesetzt haben. | |
| Bild: Jubel über die Kenia-Koalition sieht anders aus: Burkhard Lischka (SPD),… | |
| An Einigungsmeldungen über eine Kenia-Koalition in Sachsen-Anhalt fehlt es | |
| nicht. Doch bis Mittwochnachmittag lag der Koalitionsvertrag zwischen CDU, | |
| SPD und Bündnisgrünen immer noch nicht im Wortlaut vor. Am Wochenende | |
| sollen Landesparteitage über das etwa hundertseitige Konvolut abstimmen. | |
| Nach und nach sickern aber Einzelheiten des ersten schwarz-rot-grün | |
| gefärbten Vertrages durch. | |
| Bei Punkten, die alle drei Partner auf ihrer Agenda hatten, gab es eine | |
| schnelle Einigung. 2020 soll die Zahl der Polizisten von 6.000 auf 6.400 | |
| steigen. Auf Betreiben der Grünen müssen sich Polizisten künftig | |
| kennzeichnen. Auch die Zahl der Lehrer soll um 500 auf 14.500 anwachsen. | |
| Erhöhen soll sich ebenfalls die Finanzausgleichsmasse für die Kommunen. Auf | |
| Drängen der SPD wird es ein kommunales Beschäftigungsprogramm für | |
| Langzeitarbeitslose geben. | |
| Sehr vage bleiben voraussichtlich die angestrebten Novellierungen des | |
| Kinderfördergesetzes. Elternvertretungen kritisierten bereits, dass keine | |
| Obergrenze für die zuletzt teilweise ausufernden Beiträge zur | |
| Kinderbetreuung festgeschrieben wird. | |
| Dafür hat es die von Ministerpräsident Reiner Haseloff auf dem Höhepunkt | |
| des Flüchtlingszustroms geforderte Obergrenze von 12.000 Asylbewerbern | |
| indirekt in den Koalitionsvertrag geschafft. SPD und Grüne akzeptieren | |
| nunmehr, „dass die CDU angesichts der nicht unbegrenzt zur Verfügung | |
| stehenden Ressourcen … von objektiven Integrationsobergrenzen spricht …“ | |
| Deutschland wird aber im Koalitionsvertrag als Einwanderungsland bezeichnet | |
| und für Sachsen-Anhalt ein Integrations- und Teilhabegesetz vereinbart. | |
| Die Union kann ihre Anhänger mit einer Erhöhung der Straßenbaumittel um 30 | |
| Millionen zufrieden stellen. Die Nordverlängerung der A14 wird weiter | |
| gebaut. Hier haben die Grünen ein Zugeständnis gemacht, sich ansonsten aber | |
| als 5-Prozent-Partei erstaunlicherweise durchgesetzt. Die Absage an neue | |
| Braunkohle-Tagebaue und den Bau neuer Kohlekraftwerke war schon bei den | |
| Sondierungen vereinbart worden. Die Elbe wird nicht weiter ausgebaut, das | |
| Land bekommt einen Radverkehrskoordinator. Vor allem übernimmt ihre | |
| bisherige Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin Claudia Dalbert das | |
| erweiterte und damit einflussreiche Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, | |
| Energie und Verbraucherschutz. | |
| Diese grüne Dominanz in einem Schlüsselministerium brachte vorige Woche | |
| bereits Landwirte und Förster auf die Straße. Sachsen-Anhalt ist stärker | |
| agrarisch geprägt als andere Bundesländer. Teile der CDU unterstützen | |
| solche Proteste und stehen auch dem Kenia-Projekt distanziert gegenüber. | |
| Alternativ wäre eine Alleinregierung mit wechselnden Mehrheiten. Daher wird | |
| spannend, wie viel Rückendeckung der designierte Ministerpräsident bei | |
| seiner eigenen Partei bekommt. Die Koalition verfügt nur über eine Mehrheit | |
| von drei Stimmen. | |
| 20 Apr 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Michael Bartsch | |
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