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# taz.de -- USA greifen Terror-Hauptquartiere an: Bomben in Irak und Syrien
> Im Irak wird das türkische Konsulat zerstört, in dem sich hohe IS-Kämpfer
> aufgehalten haben sollen. In Syrien ist das Ziel eine mit der Nusra-Front
> verbündete Fraktion.
Bild: Bombenangriff in Syrien (Archivbild)
Beirut ap | Kampfjets der USA und ihrer Verbündeten haben in der Nacht zum
Montag die Hauptquartiere von Extremistengruppen im Irak und in Syrien
angegriffen und dabei Dutzende Kämpfer getötet. Ziel waren ranghohe
Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat in Mossul sowie der
Extremistengruppe Dschund al-Aksa, die im syrischen Bürgerkrieg an der
Seite der Nusra-Front kämpft. Aber auch Selbstmordattentäter rissen allein
im Irak 29 Menschen mit in den Tod, wie die Polizei mitteilte.
Die Angriffe des von den USA angeführten Militärbündnisses in Mossul
zerstörten das vom IS besetzte türkische Konsulat der Stadt, wie das
Außenministerium in Ankara mitteilte. Die Türkei sei in alle Phasen der
Operation einbezogen worden. In dem seit Juni 2014 besetzten Konsulat
wohnten demnach ranghohe Mitglieder der Extremistengruppe. Kampfjets hätten
das Gebäude am Montag um drei Uhr morgens beschossen, hieß es. Welche
Staaten des Bündnisses beteiligt waren, wurde nicht bekannt. Auch über
Opferzahlen gab es zunächst keine gesicherten Erkenntnisse.
Wenige Stunden zuvor seien bei Luftangriffen in der Provinz Idlib 22
Extremisten getötet worden, erklärte das auf die Beobachtung von
Dschihadistenseiten im Internet spezialisierte Institut Site. Unter ihnen
sei auch Abu Firas al-Suri, der frühere Sprecher der Nusra-Front. Aus
Militärkreisen verlautete, dass die USA den Angriff geflogen hatten.
Russische Luftangriffe und eine Bodenoffensive der Regierungstruppen haben
dem IS und der Nusra-Front in den vergangenen Wochen in mehreren Teilen
Syriens hart zugesetzt. Der IS verlor die Städte Palmyra und Karjatain und
damit wichtige Stützpunkte in Zentralsyrien. Rund um Karjatain, aber auch
östlich und nördlich von Palmyra lieferten sich die Truppen am Montag
intensive Kämpfe mit dem IS, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana
berichtete.
## Anschlag gegen schiitische Milizionäre
Im Irak drangen Anti-Terror-Einheiten der Armee am Montag in die vom IS
kontrollierte Stadt Hit ein, die an einer Versorgungsroute der Extremisten
Richtung Syrien liegt. Die Kämpfe konzentrierten sich zunächst auf den
Norden der Stadt, erklärten Kommandeure vor Ort. Tausende Menschen flohen
aus der Stadt. Eine Eroberung von Hit gilt als wichtiger Etappenerfolg,
bevor die irakischen Truppen sich dann voll auf Mossul im Norden
konzentrieren.
Dort läuft bereits seit fast zwei Wochen eine Offensive. Am Montag
eroberten irakische Truppen nach tagelangen Kämpfen den Ort Al-Nasr
außerhalb von Mossul, wie ein Militärsprecher sagte.
Parallel zu diesen Vormärschen verüben die Extremisten aber nach wie vor
fast täglich Selbstmordanschläge. Am Montag kamen dabei mindestens 29
Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Allein 14 wurden getötet, als
ein Selbstmordattentäter sich in einem Restaurant in Dhi Kar an der
Autobahn von Bagdad in die südlichen Provinzen in die Luft sprengte. Dort
kehren vor allem schiitische Milizionäre ein.
Etwa zur selben Zeit sprengte ein weiterer Selbstmordattentäter in Basra
sein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Luft und tötete fünf Menschen,
wie die Polizei mitteilte. Zwei weitere Angreifer töteten nördlich von
Bagdad bei separaten Anschlägen zehn Soldaten.
5 Apr 2016
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