| # taz.de -- Offener Brief an Sahra Wagenknecht: Rüge aus den eigenen Reihen | |
| > Die Antikapitalistische Linke kritisiert Wagenknecht für ihre Haltung zur | |
| > Flüchtlingsfrage. Eine innerparteiliche Aussprache scheint geboten. | |
| Bild: „Wer Gastrecht missbraucht, der hat Gastrecht (…) verwirkt“, sagte … | |
| Berlin taz | Die Auseinandersetzung in der Linkspartei über die | |
| Flüchtlingsfrage wird härter. In einem von der „Antikapitalistischen | |
| Linken“ (AKL) publizierten Brief an Sahra Wagenknecht kritisieren nun auch | |
| über fünfzig Mitglieder von Partei und Linksjugend die Äußerungen der | |
| Fraktionsvorsitzenden zur Flüchtlingsfrage und fordern sie auf, ihren | |
| „Alleingang in der Öffentlichkeit“ zu beenden. | |
| Wagenknecht hatte wiederholt von Kapazitätsgrenzen gesprochen. Zuletzt | |
| antwortete sie vor den Landtagswahlen im Berliner Kurier auf die Frage nach | |
| den in Idomeni gestrandeten Flüchtlingen: Es könnten nicht alle nach | |
| Deutschland kommen. Parteichefin Katja Kipping hatte sich rasch von | |
| Wagenknechts Äußerungen distanziert. | |
| „Wir bitten Dich eindringlich, diese Position zu überdenken und zu | |
| korrigieren“, heißt es in dem Brief der Parteimitglieder an die „Liebe | |
| Sahra“. Die Kritik ist umso bemerkenswerter, als sie von Wagenknechts | |
| innerparteilicher Hausmacht kommt. Wagenknecht habe sich bisher nicht zu | |
| dem Brief geäußert, sagt die Sprecherin der AKL, Inge Höger, und kündigte | |
| eine Debatte über die Flüchtlingsfrage an: „Man sollte sich auf dem | |
| Parteitag über diese Fragen verständigen.“ Ein Antrag sei vorbereitet. | |
| Eine innerparteiliche Aussprache scheint dringend geboten. Denn obwohl der | |
| Parteivorstand nach den Äußerungen Wagenknechts zum „Gastrecht“ von | |
| Asylbewerbern einstimmig entschied, dass die Linke die Partei der | |
| Willkommenskultur bleibe und das Asylrecht nicht in Frage gestellt werde, | |
| hält Wagenknecht die Diskussion am Köcheln. In Parteikreisen heißt es zwar, | |
| dass sie und ihr Ehemann Oskar Lafontaine mit ihren Meinungen in der | |
| Minderheit seien – bestenfalls flankiert von einigen Getreuen und | |
| Ex-Parteichef Klaus Ernst, der sich aber bisher nicht öffentlich äußerte. | |
| Doch die Außenwirkung sei eben beträchtlich und verheerend. „Das muss | |
| aufhören“, so die Ansage. | |
| 18 Mar 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Anna Lehmann | |
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