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# taz.de -- Kommentar Cuxhavens Offshore-Offensive: Bremen kann einpacken
> Niedersachsen hat im Rennen um die Versorgung der Offshore-Industrie
> einen Vorsprung und kann deshalb leicht über „Hafenkooperation“ reden.
Bild: Vorteil für Niedersachsen: der Schwerlastterminal bei Cuxhaven an der El…
Die Pläne Niedersachsens, in Cuxhaven das „Deutsche
Offshore-Industriezentrum“ zu schaffen, müssen in Bremer Ohren wie eine
Kampfansage klingen. Um die Windturbinenfertigung von Siemens herum soll
ein Cluster von Zulieferunternehmen entstehen. Das Zentrum werde
hoffentlich einen Sog auf die ganze Branche ausüben und unterstreiche den
Anspruch Niedersachsens, Energieland Nummer eins zu sein, sagt
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).
Blöd nur, dass auch andere Länder etwas von dem Boom der
Offshore-Windenergie abhaben wollen. Vor zwei Monaten hat Bremen mit dem
Bau eines eigenen Offshore-Schwerlastterminals begonnen. Auch für die
Bremer verbindet sich damit die Hoffnung, nicht nur Komponenten zu
verschiffen, sondern auch Zulieferer anzusiedeln. „Mehrere Tausend
Arbeitsplätze“ erwartet Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD).
Das arme Bremen investiert 180 Millionen Euro in einem Naturschutzgebiet.
Drei Jahre soll der Bau dauern – ein Startnachteil gegenüber Cuxhaven, der
schwer aufzuholen sein wird. Dazu könnte der Zeitverzug durch eine Klage
von Naturschützern kommen. Nach der Standort-Entscheidung von Siemens für
Cuxhaven sind die Notwendigkeit für den „Offshore-Terminal Bremerhaven“
(OTB) nicht mehr gegeben. Der OTB könnte zur Investitionsruine werden.
Kein Wunder, dass die Bremer empfindlich reagieren: Günthner bescheinigte
seinem niedersächsischen Kollegen Lies gerade „peinliches Bemühen“, die
jüngste Havarie eines Containerschiffs auf der Elbe zum Standortmarketing
für Wilhelmshaven zu nutzen. In der Tat wirkt es scheinheilig, eine
Hafenkooperation zu fordern, wenn man im Übrigen sein Ding macht.
Aber die Niedersachsen haben eben leicht reden. Wenn es darum geht, im
Sinne einer nationalen Kooperation Doppelinvestitionen zu vermeiden, haben
sie die Nase vorn. Mit Blick auf die Elbvertiefung spielt ihnen die
Entwicklung der Schiffsgrößen in die Hände und beim Schwerlastterminal sind
sie die Ersten. Bremen kann einpacken.
9 Feb 2016
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Offshore-Windpark
Offshore
Hafen
Länder
Hamburger Hafen
OTB
Offshore-Windpark
Schiffsunglück
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