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# taz.de -- Razzien gegen mutmaßliche Islamisten: Checkpoint Charlie als Ziel?
> Laut Staatsanwalt soll der IS einen Anschlag in Berlin geplant haben. Die
> Wohnungen von vier Verdächtigen wurden am Donnerstag durchsucht.
Bild: Sollte hier ein Anschlag verübt werden? Checkpoint Charlie in Berlin
BERLIN taz | Noch vor wenigen Tagen hatte Bundesverfassungsschutzchef
Hans-Georg Maaßen gewarnt: „Die Sicherheitslage ist ernst.“ Die Hinweise
auf mögliche Anschläge hätten sich im vergangenen Jahr verdreifacht, jeder
Tipp werde auf seine Glaubhaftigkeit geprüft.
Nun also gab es einen Hinweis, den Maaßens Amt für ausreichend heikel
hielt. Am Donnerstagmorgen durchsuchten Polizisten in Berlin, Hannover und
Attendorn (NRW) die Wohnungen und Arbeitsplätze von vier Algeriern. Den
Männern wird die Vorbereitung einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat�…
vorgeworfen, laut Berliner Staatsanwaltschaft ein Anschlag in der
Hauptstadt. Gerüchte, wonach es den Alexanderplatz oder Checkpoint Charlie
treffen sollte, bestätigte die Polizei nicht. Dort hätten sich lediglich
die Arbeitsorte zweier Verdächtiger befunden, in einem Backshop und Kiosk.
Wie konkret die Pläne waren, ist unklar. Zuletzt ließen sich Terroralarme
in München und Hannover später nicht erhärten. Diesmal gibt es immerhin
Verdächtige. Die 26 bis 49 Jahre alten Männer sollen Kontakt zur
Terrormiliz „Islamischer Staat“ gehabt haben. Der 35-jährige
Hauptverdächtige lebte in einer Flüchtlingsunterkunft in Attendorn. Er soll
in Syrien militärisch ausgebildet worden und im Herbst als vermeintlicher
Flüchtling über die Balkanroute in die BRD eingereist sein.
Der Verfassungsschutz hatte ihn schon wenig später im Blick, auch der
algerische Geheimdienst soll ihn gesucht haben. Der 35-Jährige soll mehrere
Identitäten verwendet haben. Über ihn kamen die Ermittler auch auf die zwei
Männer in Berlin und den Hannoveraner.
Seit Dezember wurde gegen das Quartett ermittelt, nun nahm die Polizei den
Attendorner und seine Frau sowie einen der Berliner fest – Letzteren
allerdings wegen Haftbefehls auf Urkundenfälschung. Beim Hannoveraner, auch
er Asylbewerber, werden Kontakte in die belgische Islamisten-Hochburg
Molenbeek geprüft. Waffen wurden bei keinem gefunden.
Die Zahl der islamistischen „Gefährder“, denen die Sicherheitsbehörden
schwere Straftaten zutrauen, war zuletzt hochgeschnellt: auf rund 450
Personen. Vor einem Jahr waren es noch gut 100 weniger. 60 Gefährder sitzen
in Haft. Auch unter Asylbewerbern wird ermittelt: In 20 Fällen wird derzeit
ein Verdacht auf islamistische Aktivitäten geprüft.
4 Feb 2016
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Polizei Berlin
Anschlag
Anti-Terror-Kampf
Checkpoint Charlie
Islamismus
Terrorismus
Polizei Berlin
Friedrichstraße
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