# taz.de -- Zika-Infektionen in Südamerika: Immer mehr Verdachtsfälle | |
> Es gibt einen starken Zika-Anstieg bei Schwangeren in Kolumbien. | |
> Schädelfehlbildungen bei Embryonen und Kindern könnten die Folge sein. | |
Bild: Schwangere Frau in Recife, Brasilien. | |
BOGOTÁ dpa | Das kolumbianische Gesundheitsministerium hat einen starken | |
Anstieg der Zika-Infektionen bei schwangeren Frauen im Land festgestellt. | |
In den vergangenen Tagen sei die Zahl von 890 auf 2.116 Verdachtsfälle bei | |
Schwangeren gestiegen. Davon seien bisher aber erst 176 durch Labore | |
bestätigt worden, bei den restlichen gebe es Symptome, die auf eine | |
Infektion schließen ließen. | |
„Man muss sagen, dass sich innerhalb kurzer Zeit die Zahl verdoppelt hat“, | |
sagte der stellvertretende Direktor für Übertragungskrankheiten im | |
Gesundheitsministerium, Diego García, dem Radiosender RCN. | |
Fachleute gehen davon aus, dass bei einer Infizierung von Schwangeren | |
Mikrozephalie ausgelöst werden kann – das sind Schädelfehlbildungen bei | |
Embryonen und Babys. Das Ministerium rät deshalb, geplante | |
Schwangerschaften vorerst am besten zu verschieben. Erkrankte Babys sind | |
oft geistig behindert. | |
In Kolumbien gibt es bisher 20.297 Zika-Verdachtsfälle, von denen 1.050 von | |
Laboren bestätigt worden seien. In Brasilien, dem bisher am stärksten | |
betroffenen Land, gehen die Behörden von bis zu 1,5 Millionen | |
Verdachtsfällen aus. Da viele gar nicht merken, dass sie infiziert worden | |
sind, ist eine genaue Einschätzung aber schwierig. | |
US-Präsident Barack Obama und Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff haben | |
vereinbart, die Entwicklung eines Zika-Impfstoffes zu forcieren. In | |
Brasilien gibt es bisher rund 4.180 Fälle mit einer möglichen | |
Schädelfehlbildung, in sechs Fällen hatten sich Schwangere zuvor mit dem | |
Zika-Virus infiziert. | |
Dieser war bis zum Auftauchen in Lateinamerika kaum verbreitet. | |
Zika-Symptome sind in der Regel leichtes Fieber, Kopfschmerzen und | |
Hautrötungen. Das Virus wird von der Moskitoart Aedes aegypti übertragen. | |
31 Jan 2016 | |
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