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# taz.de -- Vorgehen gegen Virus: Infektionsfälle mit Zika in Europa
> Das von Stechmücken übertragene Virus ist nun in mindestens sieben
> Ländern Europas diagnostiziert worden. Vor allem grassiert es derzeit in
> Südamerika.
Bild: Seit Oktober wurden in Brasilien fast 4.000 Neugeborene mit einem zu klei…
Berlin AFP | Das vor allem für Schwangere gefährliche Zika-Virus ist
inzwischen in mindestens sieben europäischen Ländern diagnostiziert worden.
Sowohl aus Deutschland als auch aus der Schweiz wurden je zwei
Infektionsfälle bekannt, aus Dänemark einer. Kolumbien gab wegen Zika einen
Gesundheitsalarm aus. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff forderte ein
gemeinsames Vorgehen aller lateinamerikanischen Länder im Kampf gegen das
gefährliche Virus.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts war eine frische Infektion mit dem
Zika-Virus bei zwei bereits im Dezember nach Deutschland zurückgekehrten
Haiti-Reisenden festgestellt und gemeldet worden. Die für Krankheits- und
Seuchenschutz zuständige Bundesbehörde hält aber keine besonderen
Schutzvorkehrungen für nötig, weil sich der Erreger hier praktisch nicht
ausbreiten könne.
In der Schweiz wurde das Virus nach Angaben der Gesundheitsbehörden bei
zwei Patienten diagnostiziert, die aus Haiti und Kolumbien zurückgekehrt
waren. Beide müssten nicht ins Krankenhaus, auch liege keine
Schwangerschaft vor.
In Dänemark wiederum wurde das Virus nach Angaben des behandelnden
Krankenhauses in Aarhus bei einem Touristen festgestellt, der aus
Südamerika heimgekehrt sei. Der junge Mann werde voraussichtlich wieder
voll genesen. Zuvor hatten bereits Großbritannien, Schweden, Portugal und
die Niederlande Zika-Infektionen gemeldet. Auch in diesen Fällen waren alle
Patienten zuvor auf dem amerikanischen Kontinent unterwegs gewesen.
## Kliniken in Alarmbereitschaft
Das von Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit vor allem in
Südamerika. Es führt bei etwa 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen
Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus
aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu gefährlichen
Fehlbildungen führen kann. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus
und kein Medikament zur Behandlung Erkrankter.
In Kolumbien wurde am Dienstag Gesundheitsalarm wegen Zika ausgerufen. Alle
unter einer Höhe von 2.200 Metern liegenden Ortschaften sollten Notvorsorge
treffen, erklärte das Gesundheitsministerium. Öffentliche und private
Kliniken wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Bisher wurden in Kolumbien
mehr als 13.000 Infektionen registriert. Die Behörden rieten Frauen dazu,
gewollte Schwangerschaften zu verschieben.
Am stärkten vom Zika-Virus betroffen ist Brasilien. Das Land steht wegen
des Karnevals in Rio de Janeiro Anfang Februar und der Olympischen
Sommerspiele im August besonders unter Druck, die Erkrankungswelle zu
stoppen. Seit Oktober wurden in dem Land fast 4.000 Neugeborene mit
Mikrozephalie, das heißt mit einem zu kleinen Kopf, registriert. Von den
betroffenen Kindern starben inzwischen 49.
## Reisewarnung für 24 Staaten
Brasiliens Präsidentin Rousseff forderte ein gemeinsames Vorgehen aller
lateinamerikanischen Länder im Kampf gegen das Virus. Ein erstes Treffen
südamerikanischer Gesundheitsminister werde am Dienstag in Uruguay
stattfinden, kündigte Rousseff an. Ihr Land werde einen „Häuserkampf“ geg…
das von Stechmücken übertragene Virus führen. Zu einem späteren Zeitpunkt
soll dann noch ein Treffen der Celac-Gesundheitsminister stattfinden, wie
Rousseff sagte.
Im Kampf gegen das Zika-Virus setzt die brasilianische Regierung seit
Wochenbeginn auf die Armee: Mehr als 200.000 Soldaten sollen von Haus zu
Haus gehen und den Menschen Tipps zum Schutz vor Mücken geben. Außerdem
sollen mindestens 400.000 Schwangere mit Mückenschutzmitteln versorgt
werden.
Auch in den USA wurden bereits Zika-Fälle registriert. US-Präsident Barack
Obama rief zur Eile bei der Erforschung des Zika-Virus auf. Die Diagnose
der Erkrankung müsse verbessert werden, erklärte Obama. Außerdem müssten
dringend ein Impfstoff und Medikamente entwickelt werden. Die US-Behörden
weiteten unterdessen ihre Reisewarnung wegen des Zika-Virus aus. Wie die
Gesundheitsbehörde CDC erklärte, sollen Schwangere nun Reisen in 24 Staaten
in Südamerika und der Karibik vermeiden.
28 Jan 2016
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