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# taz.de -- Nordsee-Fischfangmengen für 2016: Mehr Schellfisch, weniger Makrele
> Die EU-Minister haben sich über die Fangquoten für Nordsee, Atlantik und
> Schwarzes Meer verständigt. Die Umweltorganisation Oceana ist nicht
> zufrieden.
Bild: Kommen 2016 seltener auf den Teller: Makrelen aus der Nordsee
Brüssel dpa | Die deutschen Fischer dürfen 2016 mehr Schellfisch, Hering,
Kabeljau und Scholle aus der Nordsee ziehen als im laufenden Jahr. Darauf
haben sich die Minister der EU-Staaten am frühen Mittwochmorgen in Brüssel
geeinigt, wie der Rat mitteilte. Einbußen müssen die Fischer bei der
Makrele hinnehmen.
Bei den zweitägigen Verhandlungen einigten sich die Minister auch auf
Quoten für den Atlantik und das Schwarze Meer. Insbesondere um den
Fischfang im Atlantik gab es harte Verhandlungen. Nach Angaben von
Diplomaten waren die spanischen, portugiesischen, französischen und
britischen Quoten heftig umstritten. Über die Quoten für die Ostsee wurde
schon im Oktober entschieden.
Grundlage für die Quoten sind Vorschläge der EU-Kommission, die sich
wiederum auf die Empfehlungen von Wissenschaftlern stützt. Die
Umweltorganisation Oceana zeigte sich mit dem Ergebnis unzufrieden. „Die
Lücke zwischen Politik und Wissenschaft bleibt bestehen. Damit ist nicht
nur die nachhaltige Nutzung der Fischbestände bedroht, sondern auch der
Wohlstand der Fischerei“, erklärte sie.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, all ihre Bestände bis spätestens 2020 auf
einem langfristig verträglichen Niveau zu bewirtschaften. Dies gilt dann
als erreicht, wenn möglichst viel Fisch aus dem Meer geholt wird, ohne dass
sich der Zustand der Bestände verschlechtert. Ein Bestand ist eine Fischart
in einem bestimmten Meeresgebiet.
Nach Zahlen der EU-Kommission vom Sommer werden etwas mehr als die Hälfte
der Bestände, für die ausreichend Daten vorliegen, im Nordostatlantik, der
Nordsee und der Ostsee bereits nachhaltig befischt. Das sind deutlich mehr
als vor Jahren. Eine genaue Einschätzung ist aber schwierig, weil es in
diesen Gebieten insgesamt mehr als 220 Bestände gibt. Einige davon sind
aber recht klein und machen damit nur einen geringen Anteil an der
Fischerei aus. Für andere fehlen Daten.
16 Dec 2015
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