| # taz.de -- Akzeptanz von Studienabschlüssen: Bachelor bleibt „Karrieresackg… | |
| > Die Große Koalition wollte Bachelor-AbsolventInnen den Weg in den höheren | |
| > Dienst öffnen. Der Innenminister erklärt, diese seien dafür nicht | |
| > qualifiziert. | |
| Bild: Schmalspurabschluss? | |
| Berlin taz | Lange war der Bachelor-Abschluss als „Karrieresackgasse“ und | |
| „Schmalspurabschluss“ verschrien. Nun wollte die Große Koalition | |
| AbsolventInnen den Weg in den höheren Dienst öffnen. Doch das zuständige | |
| Bundesinnenministerium erklärt nun, solch eine „breite Absenkung des | |
| Qualifikationsniveaus“ stehe nicht zur Diskussion. | |
| Dies hat Innenminister Thomas de Maizière (CDU) der Süddeutschen Zeitung | |
| [1][zufolge] den stellvertretenden Fraktionschefs Hubertus Heil (SPD) und | |
| Michael Kretschmer (CDU) mitgeteilt. Von „hohen Leistungsstandards“ und der | |
| „bestmöglichen Personalauslese“ sei die Rede. Ausnahmen könne es allenfal… | |
| für Bachelor-AbsolventInnen mit Promotion geben. Der Koalitionsvertrag | |
| sieht hingegen vor, den Zugang zum höheren Dienst für AbsolventInnen „mit | |
| Promotion oder mehrjähriger beruflicher Erfahrung“ zu öffnen. | |
| Bachelor und Master waren 2003 im Zuge der Bologna-Reform eingeführt | |
| worden. Diese sollte europaweit zu einer Harmonisierung von Studiengängen | |
| und -abschlüssen führen. Ein weiteres zentrales Ziel war die Förderung der | |
| „Employability“ – Studierende sollten kürzer und effizienter studieren, … | |
| schneller für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Im Londoner | |
| Kommuniqué von 2007 heißt es dazu, die Regierungen sollten sicherstellen, | |
| „dass Beschäftigung und Karrierestrukturen innerhalb des öffentlichen | |
| Dienstes voll kompatibel sind mit dem neuen Abschlusssystem“. | |
| Laut Kultusministerkonferenz stellt der Bachelor „als erster | |
| berufsqualifizierender Abschluss den Regelabschluss dar und führt damit für | |
| die Mehrzahl der Studierenden zu einer ersten Berufseinmündung“. | |
| Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist bisher die Hochschulreife, im | |
| höheren ein Master oder gleichwertiger Abschluss. | |
| Der Verweis auf die fehlende Qualifikation könnte der Akzeptanz des | |
| Bachelors insgesamt schaden, fürchten ExpertInnen. „Die Ergebnisse unseres | |
| [2][Bildungsmonitors] zeigen, dass man in der privaten Wirtschaft mit einem | |
| Bachelor gute Entwicklungs- und Karrierechancen hat“, sagte Florian von | |
| Hennet, Sprecher der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. „Wer | |
| potenziellen Leistungsträgern die Einstiegs- und Aufstiegschancen unnötig | |
| einschränkt, schadet am Ende vor allem sich selbst“, sagte Hennet. „Das | |
| gilt für private Unternehmen genauso wie für den öffentlichen Dienst.“ | |
| Ähnlich argumentiert die Hochschulrektorenkonferenz. „Der Staat gibt damit | |
| ein Signal über den Wert des Bachelor-Abschlusses“, sagte deren Präsident | |
| Horst Hippler: „Als Bachelor wirst du in einer Schublade festsitzen, also | |
| strebe in jedem Fall den Master an.“ Als Folge werde die Nachfrage nach | |
| einem Masterstudium flächendeckend hoch bleiben. | |
| Im Bildungsministerium wollte man sich mit Hinweis auf die laufende | |
| Ressortabstimmung nicht äußern. | |
| 29 Dec 2015 | |
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| [1] http://www.sueddeutsche.de/bildung/studium-bachelor-fuer-den-hoeheren-diens… | |
| [2] http://www.insm-bildungsmonitor.de/pdf/Forschungsbericht_BM_Langfassung.pdf | |
| ## AUTOREN | |
| Dinah Riese | |
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