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# taz.de -- Verwaltungschaos in Berlin: Bürgerämter wissen, was ein Notfall i…
> Einen Termin zu bekommen, ist fast unmöglich. Immerhin ist jetzt klar,
> wann man sich auf dem Amt ohne Termin vordrängeln darf.
Bild: Jetzt ist alles geklärt auf dem Bürgeramt.
Sie wollen vor der aktuellen Krankheitswelle in Berlin fliehen, haben sogar
schon einen Flug in die Südsee reserviert, aber keinen gültigen Pass mehr
und natürlich keinen Termin auf dem Bürgeramt? Da gibt es Hoffnung. Denn
Senat und Bezirke haben sich darauf geeinigt, wann Berliner sich ohne
Vorbuchung im Internet in die chronisch überlasteten Bürgerämter setzen und
einen Notfall anmelden können. Dazu gehören fehlende, aber zwingend
erforderliche Dokumente für „bevorstehende Reisen“ und der „Verlust von
Personaldokumenten“. Das geht aus der Antwort der Innenverwaltung auf eine
Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Dirk Stettner hervor. Wie unmittelbar
die Reisen bevorstehen müssen, hingegen nicht.
Voraussetzung für den dokumentarischen Notfall ist, dass „berlinweit kein
freier Termin buchbar ist“ – was allerdings der Normalfall ist, was die
Innenverwaltung – etwas verklausuliert – auch zugibt: Der „Personalabbau
und die durch Bevölkerungswachstum steigenden Kundenzahlen“ stellten die
Mitarbeiter vor „Herausforderungen“, wie es so schön heißt, wenn nichts
mehr geht. Tatsächlich geben die Bürgerämter für acht Wochen im Voraus
Termine via Internet frei, die meist binnen Minuten vergeben sind.
## Geschäft mit Terminen
In den vergangenen Monaten war es findigen Programmierern gelungen, mit
frisch frei gegebenen Terminen – meist solchen, die kurzfristig abgesagt
wurden – Handel zu treiben, was für große Empörung gesorgt hatte. Doch
rechtlich scheint das Land dagegen machtlos zu sein. In der Antwort auf die
Anfrage heißt es lapidar: „In erster Linie sollen Bürgerinnen und Bürger
Termine vereinbaren.“ Na dann: Auf geht’s!
17 Dec 2015
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Behörden
Berliner Senat
Verwaltung
Michael Müller
S-Bahn
Bürgerämter
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